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Um halb 2 verließen Maxi und ich die Party und machten uns auf den Rückweg. Anscheinend wusste Maxi wo meine Tante wohnte, denn er steuerte direkt auf ihr Haus zu. Meine Füße schmerzten unglaublich in diesen bescheuerten Schuhen, also beschloss ich einfach barfuß weiterzugehen. „Ich verstehe nicht wie man solche Teile freiwillig anziehen und dann auch noch den ganzen Tag darauf laufen kann." Fluchte ich und zog mir die Schuhe von den Füßen. „Das mach ich nicht nochmal, da kann meine Mutter betteln so viel sie möchte." Maxi begann zu lachen und nach kurzer Zeit stieg ich ebenfalls mit ein. „Ach komm schon Mia, so schlimm können die ja nicht sein." Meinte Maxi kurz darauf und erntete von mir einen völlig geschockten Blick. „Ach ja? Dann gehst du nächstes Mal in Highheels und ich in Sneakers, danach sprechen wir nochmal über das Ganze." Entgegnete ich ihm und grinste still vor mich hin, denn das würde ich definitiv durchziehen. Maxi sah mich nur vollkommen irritiert an, denn mein boshaftes Grinsen schien ihn leicht zu verstören. „Glaubst du eigentlich immer noch, dass du hier deine Ferien nicht genießen kannst?" lenkte er vom vorherigen Thema ab, „Mal sehen, der Abend heute war schon mal ein ganz guter Einstieg. Vielleicht ist es hier doch gar nicht so übel." Meinte ich nur und zuckte mit meinen Schultern. Maxi schaute mich kurz genau an, um zu erkennen ob ich das sarkastisch gemeint hatte, aber ich war tatsächlich von meiner Antwort überzeugt. Vielleicht würden diese Ferien nicht so schlecht werden wie ich erwartet hatte, vielleicht könnte ich in diesen Ferien tatsächlich neue Freunde finden und mit ihnen gemeinsam neue Dinge erleben. Aber ich machte mir keine falschen Hoffnungen und entschied mich dazu einfach alles auf mich zukommen zulassen.

Maxi und ich hingen beide unseren eigenen Gedanken nach, solange bis wir bei meiner Tante angekommen waren. Ehrlich gesagt kam mir der Weg nur unglaublich kurz vor und Maxi schien mir meine Verwunderung anzusehen, denn er meinte nur: „Markus wohnt nur zwei Straßen weiter als du." Ich antwortete ihm mit einem langgezogenen „Ahh" und drehte mich zu ihm um mich zu verabschieden. „Danke, dass du mich mitgeschleppt hast." Sagte ich und lächelte ihn an, „Hab ich doch gern gemacht." Meinte er nur, winkte mir noch einmal zu und lief dann weiter zu sich nach Hause.

Ich öffnete die Haustür und schlich mich leise die Treppe hinauf in mein Zimmer. Dort angekommen schmiss ich mich zunächst auf mein Bett und dachte nochmal über den vergangenen Abend nach.

Den Verlauf hatte ich mir ja eigentlich total anders vorgestellt, ich war davon ausgegangen, dass ich mich auf dem Geschäftsessen zu Tode langweilen würde und spätestens um halb 12 völlig genervt im Bett enden würde. Und jetzt lag ich hier, um halb 2, völlig ausgepowert aber zeitgleich auch ziemlich glücklich. Ich hatte an meinem ersten Tag hier in Grünwald bereits neue Leute, nein, ich würde fast schon sagen neue Freunde kennengelernt und war total gespannt auf die kommenden Wochen.

Ich stand auf, schlich mich ins Badezimmer, schminkte mich ab und wollte mich gerade umziehen, als ich bemerkte, dass ich ja meinen Body gegen Markus Pulli eingetauscht hatte. Mir war vorher überhaupt nicht aufgefallen, wie unglaublich gut eben dieser roch, ich zog den Duft ein und versuchte ihn irgendwie zuzuordnen. Allerdings scheiterte ich kläglich, da meine Sinne durch den Alkoholkonsum und dem Schlafmangel deutlich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Letztendlich entschied ich mich dazu den Pulli zum schlafen anzulassen und begab mich zurück in mein Bett. Nach kurzer Zeit fiel ich dann auch schon in einen traumlosen Schlaf .

Am nächsten Morgen erwachte Ich bereits um halb 8, wie eigentlich immer wenn ich am Vorabend Alkohol getrunken hatte. Ich hasste diese Angewohnheit aber ich konnte einfach nicht länger schlafen und da war es egal ob ich schon um 12 Uhr im Bett war oder erst um halb 5. Ich wachte immer vor 8 Uhr auf. Um meinen völlig ausgetrockneten Körper wieder etwas auf die Beine zu bringen, quälte ich mich hinunter in die Küche und trank erst einmal ein Glas Wasser. Man ging es mir schlecht, das war bestimmt dieser Wein von meinem Vater, von Wein bekam ich immer schreckliche Kopfschmerzen. Aber wie meine Mutter immer sagte, „ Wer Alkohol trinken kann, kann auch arbeiten." Oder so ähnlich, ist ja auch egal. Jedenfalls stieg ich die Treppe wieder hinauf in mein Zimmer und checkte erstmal mein Handy.

Mir fiel sofort eine Nachricht von einer mir unbekannten Nummer ins Auge ~Hey Mia, ich dachte vielleicht hast du ja heute Zeit und möchtest eventuell was mit mir unternehmen.~ und eine etwas später abgeschickte Nachricht ~Ach ja, ich bins übrigens, Vanessa~ Dank dieser Nachricht hatte ich nun doch mehr Enthusiasmus für den Tag übrig , ich antwortete ihr schnell mit einem knappen:~klar, was steht an?~ und sprang dann schnell unter die Dusche um den Gestank von Alkohol und Zigarettenrauch aus meinen Haaren zu waschen.

Ich wickelte mich in ein großes Handtuch ein und lief zu meinem Kleiderschrank um mir etwas bequemes und für die Temperaturen angemessenes Outfit auszusuchen. Kurz vorher schaute ich nochmal auf mein Telefon und sah bereits die Antwort von Vanessa:~Wie wäre es mit einem Eis?~ ich grinste und antwortete schnell: ~Alles klar, wollen wir vorher noch etwas an den See?~, da Vanessa anscheinend noch online war, erhielt ich ihre Zustimmung nur wenige Sekunden später und wir machten aus, dass wir uns um 11 Uhr am Baggersee treffen würden.

Ich schnappte mir also schnell meinen schwarzen Bikini, einen Jeansrock und ein hellblaues Top und ging zurück ins Badezimmer. Dort tauschte ich schnell mein Handtuch gegen die Klamotten und betrachtete mich im Spiegel. Generell war ich sehr zufrieden mit meiner Figur, ich würde mich selbst weder als dünn, noch als dick bezeichnen. Durch das regelmäßige Tanzen, hatte ich relativ viele Muskeln aufbauen können, besonders in meinen Beinen, meine Oberschenkel waren aus diesem Grund auch relativ breit. Aber das war meiner Meinung nach völlig in Ordnung, wirklich auf meine Figur achten tat ich auch nicht, ich aß wann immer ich Hunger hatte und machte Sport auch nur dann, wenn ich wirklich motiviert war. Das sah man mir selbstverständlich auch an, jedoch interessierte mich das herzlich wenig, immerhin hatte ich meine Kurven genau an den richtigen Stellen.

Nach einem letzten Blick in den Spiegel verließ ich das Bad und begab mich erneut nach unten in die Küche, aus der es mittlerweile herrlich nach einem ausgewogenem Frühstück roch.

„Guten Morgen Sonnenschein!" rief mir Melle entgegen, „Na? Lange Nacht?" „Naja" grinste ich, „War schon in Ordnung. Maxi hat mich mit zu seinen Freunden genommen." „Ach, der kleine Bänker?" fragte sie mich. „Ja, er scheint ganz nett zu sein. Ich treffe mich gleich mit Vanessa, ich hab sie gestern Abend kennen gelernt und mich dann mit ihr verabredet." Informierte ich sie. „Das ist ja schön, dann kommst du endlich mal raus." „Haha" entgegnete ich nur und schaute auf die Uhr. „Verdammt, ich muss mich beeilen!" Rief ich, denn es war bereits viertel vor 11 und ich musste mindestens 5 Minuten zum Baggersee fahren. Ich schlang also mein Frühstück runter, schnappte mir ein Handtuch, stopfte es in meinen Rucksack und rannte auch schon aus der Tür.





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