Das erste Date

1.9K 66 0
                                    

Hallöchen,
Hier bin ich mit tatsächlich nochmal und zwar mit einem neuen Kapitel. Markus erzählt Mia jetzt ich endlich mal von seiner Vergangenheit.
Das nächste Kapitel ist schon in Arbeit und kommt selbstverständlich so schnell wir möglich.
Habt ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
Lea

~~~~~~

Um halb drei forderte mich Markus dann dazu auf mich fertig zumachen. „Was machen wir denn?“ erkundigte ich mich neugierig.„Warte es doch einfach ab.“ Entgegnete er und verdrehte lächelnd seine Augen, diese Antwort half mir allerdings überhaupt nicht weiter. Ich schüttelte verzweifelt meinen Kopf, von dem sich aufgrund der schnellen Bewegung wieder einige Sandkörner lösten. Ich hatte zwar schon alles versucht um mich von dem ganzen Sand zu befreien, allerdings hatte das nicht wirklich gut funktioniert. Mit einer Jeans und einem Top bekleidet trat ich zu Markus, der bereits an lässig an seinem Motorrad lehnte. „Fertig?“ fragte er grinsend und betrachtete mich kurz. „Ja.“ Antwortete ich nur und schnappte mir meinen Helm. Markus stieg auf und bedeutete mir mich hinter ihm zu setzten. „Ich hab doch auch ein eigenes Bike.“ Meinte ich, ließ mich allerdings trotzdem hinter ihn fallen. „Ich weiß, immerhin hab ich es gebaut.“ Obwohl ich sein Gesicht nicht sehen konnte wusste ich, dass es von einem breiten Grinsen geziert war. Markus betätigte den Kickstarter und ließ den Motor aufheulen. „Wir sehen uns nachher!“ rief er den Anderen noch zu und schon fuhren wir los.

Auf unebenen Waldboden zu fahren war als Mitfahrer bei weitem unangenehmer als selbst zu fahren. Erst als wir endlich auf einer vernünftigen Straße ankamen entspannte ich mich. Wir fuhren ungefähr eine halbe Stunde bis wir in einer kleinen Hafenstadt ankamen. Markus hielt auf einem Parkplatz und ich rutsche vom Sattel. „Selber fahren ist definitiv angenehmer.“ Markus zog sich den Helm vom Kopf, sodass seiner Haare ihm wirr ins Gesicht fielen. „Ich seh das jetzt mal nicht als Beleidigung an.“ „Solltest du aber.“ Ich grinste frech und er schüttelte lachend den Kopf. „Seit wann bist du eigentlich so frech? Wo ist das schüchterne Mädchen von vor drei Tagen hin?“ fragte er mich und trat einen Schritt auf mich zu. „Du hast gesagt du magst mich, also hab ich keinen Grund mehr so schüchtern vor dir zu sein. Außerdem solltest du dich geehrt fühlen, das heißt nämlich, dass ich dir vertraue.“ Erklärte ich lächelnd und versuchte seine Haare etwas zu richten. „Dann muss ich mich wohl daran gewöhnen.“ Ich schaute ihm entschuldigend in seine braunen Augen. „Musst du wohl.“ Flüsterte ich und legte daraufhin meine Lippen auf seine. Markus grinste in den Kuss und zog mich näher zu sich heran. „Daran muss ich mich auch erstmal gewöhnen.“ Hauchte er, während er sein Gesicht einige Zentimeter von meinem entfernte. „Wieso? Findest du das etwa schlecht.“ Ich entfernte mich ruckartig ein Stück von ihm. „Was? Nein! So meinte ich das nicht.“ rief er überrascht, „Ich meinte damit, dass ich mich erstmal daran gewöhnen muss das immer machen zu dürfen.“ Er trat wieder an mich heran, „Das fühlt sich noch so surreal an.“ Er verschloss unsere Lippen wieder zu einem Kuss und es schien, als wollte er mir mit diesem Kuss zeigen wie sehr ihm das alles hier gefiel. Diesmal war ich diejenige, welche in den Kuss lächelte.

Nachdem wir unsere Helme verstaut hatten, hielt Markus mir seine Hand entgegen, „Na komm schon, ich hab mich im Voraus etwas informiert.“ Meinte er und ich ergriff sie lächelnd. „Hast du das etwa geplant?“ fragte ich, als wir uns langsam auf den Weg in Richtung Hafen machten. „Nicht direkt.“ Er zuckte mit den Schultern, „Ich hatte eigentlich vor dich erst auszuführen und dann zu küssen. Das hat allerdings nicht ganz so gut funktioniert.“ Ich lachte leicht und schüttelte belustigt meinen Kopf, „Naja, das fand ich jetzt nicht unbedingt schlecht. Sonst hätte ich ja noch länger warten müssen.“ Empört blickte er in meine Richtung, „Ey, jetzt übertreib mal nicht.“ Er stupste mich leicht in die Seite und brachte mich erneut zum Lachen.

Ich hatte keine Ahnung in welcher Stadt wir uns befanden, aber hier war es wunderschön. Das Hafenbecken war mit kleinen, älteren Boten gefüllt. Einige hielten am Rand, andere fuhren gerade hinaus aufs Meer. Auf einigen Booten befanden sich kleine Stände mit Verkaufsmöglichkeiten. Es herrschte ein reges Treiben, viele Menschen nutzten das gute Wetter und erkundigen die Stadt. „Es ist wirklich schön hier.“ Meinte ich, während ich mich genauer umschaute. „Find ich auch und ich glaub wir haben uns auch nen guten Tag ausgesucht. Heute ist Wochenmarkt.“ Sagte Markus und deutete auf die vielen Stände. „Stimmt, lass uns mal gucken gehen.“ Shoppen war zwar wirklich nicht mein Ding, aber auf so kleinen Wochenmärkten fand man häufig schöne Einzelstücke. Klamotten standen bei mir dabei allerdings nicht im Fokus, ich achtete auf Bücher und zu Markus Leidwesen auch auf so kleine Dekoartikel oder Andenken. „Du bist ja wirklich so ein typischer Tourist.“ Grinste er, während ich mir gerade einige Postkarten anguckte. „Da kann ich nichts für, ich fahre einfach so selten in den Urlaub.“ „Wirklich? Ich hätte gedacht, dass Familie Lensing wohl öfter am Strand zu finden wäre.“ Markus schien überrascht, „Da hast du wohl falsch gedacht, wann sollten wir denn fahren? In den Sommerferien bin ich doch immer in Grünwald und in den anderen Ferien mache ich viel mit meinen Freunden.“ „Ehrlich jetzt?“ hakte er nach, „Ja, früher bin ich in den ersten zwei Wochen der Sommerferien noch in ein Ferienlager gefahren. Ich habe es geliebt.“ Langsam liefen wir weiter und ich erzählte Markus von früher. „Ich bin damit groß geworden. Meine Mutter ist damals immer als Kochfrau mitgefahren und hat mich quasi da rein geboren.“ Ich lächelte bei der Erinnerung an die letzten Jahre, „Meine ganzen Freunde sind auch immer mitgefahren, wir hatten unglaublich viel Spaß.“ „Und warum bist du dieses Jahr nicht mit?“ fragte Markus interessiert, „Ich bin zu alt. Nächstes Jahr darf ich vielleicht als Gruppenleiter mit.“ Wir hielten vor einer kleinen Eisdiele und Markus holte uns beiden ein Eis in der Waffel. Erschrocken stellte ich fest, dass es bereits halb 7 war, die Zeit war unglaublich schnell vergangen. „Hier, wie bestellt.“ Er grinste schief und hielt mir mein Vanilleeis entgegen. „Danke.“ Lächelte nahm ich ihm die Waffel ab und leckte genüsslich mein Eis.
Wir schlenderten weiter, bis wir am Strand ankamen. Markus hiefte sich auf eine große Steinmauer und hielt mir netterweise sein Hände entgegen, um mich mit hoch zuziehen. „Was ist eigentlich mit dir? Was hast du immer so gemacht?“ fragte ich neugierig, immerhin hatte bislang nur ich von meiner Vergangenheit erzählt. „Das weißt du doch.“ Er schaute hinaus aufs Meer, „Ich habe meine Ferien zum größten Teil mit den Kerlen verbracht.“ „Und die restliche Zeit?“ „Meine Eltern, besonders mein Vater hatten relativ wenig Zeit, sie haben viel gearbeitet und meiner Mutter tat das dann immer unglaublich leid.“ Er lachte leicht, „Sie haben mich eine Zeit lang mit Geschenken überhäuft, das hat mich aber nie sonderlich interessiert. Golf- und Tennisschläger waren nicht wirklich mein Ding. Das Vorbereiten auf die gehobene Gesellschaft haben sie dann irgendwann aufgegeben und mich einfach machen lassen. Dadurch hat sich das Verhältnis zu meinen Eltern stark verbessert. Mein Vater hat zwar immer noch relativ hohe Erwartungen, aber meine Mutter hat ihn ganz gut im Griff.“ Er wirkte nachdenklich. „Euer Verhältnis war also nicht immer so gut?“ hakte ich nach, das Thema schien ihn sehr zu beschäftigen. „Nein, definitiv nicht, aber letzten Sommer hat sich das dann geändert. Ich war früher immer sehr stur und frech, Kompromisse fielen mir schwer. Mein Vater und ich stritten ständig, ich konnte ihn damals einfach nicht verstehen. Letztes Jahr haben wir uns dann endlich ausgesprochen.“ Seine Mimik veränderte sich, ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Mundwinkel. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und kuschelte mich an ihn. „Jetzt funktioniert es zu Hause wirklich gut, wir kommen gut miteinander klar und unternehmen auch mal etwas gemeinsam. Wir sind endlich wieder eine richtige Familie.“  Auch ich musste bei seiner Wortwahl lächeln, er liebte seine Eltern wirklich, auch wenn sie sich immer mal wieder in sie Haare kriegten. Wir genossen noch eine Weile den Ausblick auf die untergehende Sonne und der Strand leerte sich so langsam. „Sollten wir nicht langsam mal zurück?“ fragte ich irgendwann. „Eigentlich schon.“ Antwortete Markus mir und zog mich noch ein Stück näher zu sich. „Ich will auch noch nicht gehen.“ Sagte ich, denn ich wusste das Markus gerade genau das gleiche gedacht hatte. „Die Leute hier scheinen ja nicht besonders nachtaktiv zu sein oder?“ Markus Brust vibriert leicht beim Lachen „Wie kommst du immer auf sowas?“ Ich zuckte nur unschuldig mit den Schultern und hob meinen Kopf. „Lass uns fahren.“ Meinte Markus und rutschte von der Mauer. Ich machte jedoch keine Anstalten ihm zu folgen, bis er mir seine Arme entgegen hielt. Ich lachte und stütze mich auf seine Schultern. Langsam setzte er mich auf dem Boden, ließ jedoch nicht von mir ab. „Ich fand den Tag mit dir wunderschön.“ Bei meinen Worten vergrößerte sich sein Lächeln. „Das müssen wir unbedingt wiederholen.“

SummerloveWhere stories live. Discover now