Sternenklare Nacht

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Hallöchen,
Für heute gibt es natürlich auch noch ein richtiges Kapitel.
Und tada, es ist so weit...;)
Ich hoffe es gefällt euch!
Liebe Grüße
Lea

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Als ich am nächsten Morgen langsam aufwachte, nahm ich zunächst wieder diesen unglaublich guten Geruch war, das Einordnen hatte ich mittlerweile aufgegeben. Markus hatte einfach seinen eigenen Geruch mit dem er mich immer wieder benebelte. Er strich mit seinem Daumen kleine Kreise auf meiner Schulter, vermutlich in dem Glauben ich sei noch am schlafen. Ich versuchte mich noch ein Stück näher an ihn heranzukuscheln, daraufhin vibriert seine Brust leicht unter meinem Kopf. Peinlich berührt kniff ich meine Augen zusammen, konnte aber ein kleines Lächeln nicht unterdrücken.„Guten Morgen." Brummte er und seine Morgenstimme verursachte bei mir eine leichte Gänsehaut. „Morgen" hauchte ich, machte aber keine Anstalten mich von ihm zu lösen und auch er schien den Moment zu genießen. Wir sprachen nicht sondern hingen unseren eigenen Gedanken nach.

Erst als wir draußen Klette und Nerv lachen hörten und Maxi wütend vor sich hin fluchte, entschlossen wir uns dazu aufzustehen. Markus verließ gähnend mein Zelt und ich ließ mich nochmal zurück auf meine Matte fallen. Allerdings hatte ich keine Zeit über irgendetwas nachzudenken, denn Vanessa steckte schon ihr grinsendes Gesicht durch den Reißverschluss. Als sie sah das ich allein war stiegen ihre Mundwinkel ins Unermessliche und sie schlüpfte ganz ins Zelt. „Ist da etwa gerade Markus aus diesem Zelt gekommen?" Fragte sie und wackelte mit ihren Augenbrauen. „Wenn du es doch sowieso weißt, warum fragst du dann überhaupt?" Ich setzte mich auf und kramte in meiner Tasche nach einem neuen T-Shirt. „Na ich will es von dir hören." „Dann ja, Markus hat heute Nacht hier geschlafen." Antwortete ich ihr und wechselte mein Oberteil. „Los erzähl schon." Quietschte sie und ich verdrehte meine Augen, „Da gibt es nicht wirklich was zu erzählen. Ich bin gestern am Feuer eingeschlafen und heute Morgen in Markus Armen wieder aufgewacht." „Ihr habt also gekuschelt?" fragte sie aufgeregt und ich legte ihr meine Hand auf den Mund. „Das muss ja jetzt nicht gleich jeder mitbekommen oder?" Das brachte Nessi nur dazu laut loszulachen, „Schätzchen, jeder weiß es. Wir sind alle bestimmt schon seit zwei Stunden wach und Markus war ziemlich auffällig eben." Peinlich berührt ließ ich meinen Kopf in meine Hände fallen. Auch das noch, jeder wusste es. „Ach mach dir keine Sorgen, beeil dich lieber, es ist schon kurz vor 12. Leon und Juli wollen weiter." „Was?!" fragte ich entgeistert, ich schlief doch sonst nie so lange. Hektisch stopfte ich wieder alles in meine Tasche, abgesehen von meinem Kulturbeutel. Ich schnappte mir eine Wasserflasche, verließ das Zelt mit gesenktem Blick und putzte mir etwas abseits meine Zähne.

„So, da Mia und Markus es jetzt auch endlich mal geschafft haben können wir ja jetzt los." Rief Leon und ich verdrehte unbemerkt von den Anderen meine Augen unter meinem Helm. Den restlichen Tag fuhren wir durch, lediglich eine Pause wurde uns erlaubt. Die Landschaft wurde immer flacher und die Felder immer größer, daraus schloss ich, dass wir der Küste immer näher kamen. Und tatsächlich, kurz vor Sonnenuntergang hielten wir auf einer Klippe. „Hier bleiben wir für heute Nacht. Zelte aufbauen, Essen und dann wird für geschlafen. Morgen machen wir uns auf die Suche nach unseren Herausforderern."

Eine Stunde später saßen wir auch schon gemeinsam bei einem wunderschönen Sonnenuntergang am Lagerfeuer. Melle, Jules, Lina und auch meinen Eltern hatte ich bereits geschrieben und ein Foto mitgeschickt. „Glaubt ihr, dass wir eine Chance haben?" fragte Klette nach einiger Zeit bedrückt. „Ich weiß es nicht, vielleicht." Antwortete Nessi. „Eine Chance hat man immer, es kommt nur darauf an ob man sie richtig nutzt." Warf Maxi ein. „Seit wann bist du so poetisch?" fragte ich belustigt und Maxi lachte leicht. „Maxi hat recht. Eine Chance haben wir auf jeden Fall, aber es bringt nichts sich jetzt schon den Kopf zu zerbrechen. Wir warten ab, was uns morgen erwartet und dann schauen wir weiter." Nachdenkliches Schweigen entstand, bis Nessi uns ins Bett scheuchte. Der abendliche Trubel begann so gleich und alle wussten etwas chaotisch durcheinander.

Da Klette und Nessi wieder bei ihren Lovern schliefen, hatte ich das Zelt ganz für mich allein, schlafen konnte ich allerdings nicht. Also entschloss ich mich dazu aufzustehen und mich hier etwas umzusehen. Ich zog mir schnell einen leichten, relativ langen Cardigan über, da ich die nächtlich Kälte nicht wirklich gut einschätzen konnte. Dank des Mondlichts war alles relativ gut erkennbar und so suchte ich mir einen Weg hinunter zum Wasser. Voller Vorfreude streifte ich mir meine Schuhe von den Füßen und lief mit langsamen Schritten ins Wasser. Der Anblick der sich mit bot war unbeschreiblich schön, die Nacht war sternenklar und relativ frisch, aber noch warm genug um sie zu genießen. Das Wellenrauschen entspannte mich völlig , ich schloss genießerisch meine Augen und atmete bewusst einmal tief durch.

Plötzlich hörte ich Schritte, welche sich mir langsam näherten. Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu erkennen wer sich da an mich heran schlich. „Es ist wunderschön oder?" Flüsterte ich und in diesem Moment kam Markus neben mir zum Stehen. „Ja, wunderschön." Stimmte er mir zu und gemeinsam schauten wir hinaus auf das weite Meer. „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht." Meinte er und ich drehte mich ihm verwirrt zu. Er jedoch schaute mich überhaupt nicht an, sein Blick war weiter in Richtung Horizont gerichtet. „Du warst nicht in deinem Zelt, dir hätte sonst was passieren können." „Ich konnte nicht schlafen und wollte nur kurz frische Luft schnappen. Was soll mir hier schon groß passieren?" entgegnete ich und wandte meinen Blick von ihm ab. Dennoch bekam ich das leichte schulterzucken von ihm mit, es war als wäre ein Ruck durch ihn gegangen, denn in einer flüssigen Bewegung drehte er sich mir zu. „Ich weiß nicht was genau hätte passieren können, aber dir könnte immer was passieren. In jedem Augenblick und das macht mich wahnsinnig. Du machst mich wahnsinnig." Überrascht drehte auch ich mich in seine Richtung, wir standen jetzt unglaublich nah zusammen. „Mia, du hast mir meinen Kopf verdreht und ich konnte, nein, ich kann überhaupt nichts dagegen machen. Du bist hier aufgetaucht und alles hat sich verändert, zum besseren. Deine Anwesenheit macht mich glücklich, du machst mich glücklich." Er strich mir erneut eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Ich war überhaupt nicht in der Lage etwas Vernünftiges zu sagen und überließ ihm deshalb vollkommen die Kontrolle. Er fuhr mit seiner Hand weiter unter mein Kinn und hob es leicht an. Ich schaute jetzt genau in seinen Augen und auf meinen Lippen hatte sich bei seinen Worten ein leichtes Lächeln gebildet. „Mir geht es auch so." flüsterte ich, „Ich weiß nicht warum, aber nirgendwo fühle ich mich so sicher und wohl wie bei dir." Seine Lippen kamen meinen immer näher, uns trennten nur noch wenige Millimeter und diesmal würde uns keiner Unterbrechen. In meinem Magen breitete sich vor Vorfreude ein wohliges Gefühl aus und als sich unsere Lippen dann endlich berührten, breitete sich das Kribbeln in meinem ganzen Körper aus. Es war ein kurzer und unschuldiger Kuss, aber es war perfekt. Wir lösten uns voneinander und schauten uns tief in die Augen, lächelnd überbrückten wir den Abstand erneut. Dieses Mal nicht mehr unschuldig, nicht mehr ganz so sanft. Markus zog mich an der Taille ruckartig an sich heran und meine Hände verschwanden in seinen unglaublich weichen Haaren. Um diesen Kuss noch perfekter zu machen hob er mich leicht hoch, meine Füße verließen das kühle Wasser und dennoch ließ ich mich fallen. Ich ließ mich in den Kuss fallen, meine Gefühle überrannten mich und ich wünschte mir, dass dieser Moment niemals enden würde.


SummerloveWhere stories live. Discover now