Wir sind wieder zurück

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Hallöchen,

ich hab mir gedacht, ich nutze mal das lange Wochenende zum Schreiben. Das wird also vermutlich nicht das letzte Kapitel für diese Woche sein. Die wilden Kerle sind jetzt endlich wieder zurück und in der Wohnung hat sich einiges getan. Gebt mir gerne ein kurzes Feedback, vielleicht habt ihr ja noch Fragen, Wünsche oder Anregungen.

Genießt das Wochenende.

Liebe Grüße

Lea

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Ich betrat gerade endlich wieder das Haus meiner Tante, da schmiss sich Melle mir auch schon um den Hals. „Mia Schatz! Ich hab dich vermisst! Wie war's? Habt ihr gewonnen?" Sie umarmte mich beinahe so fest, dass ich keine Luft mehr bekam, „Melle, Luft." Quetschte ich gerade so hervor. „Oh, entschuldige. Ich freu mich nur so dich endlich wieder zu sehen." „Sonst siehst du mich doch auch immer ein ganzes Jahr nicht." Lachte ich und ergänzte, „Ich war doch nur ein paar Tage weg." „Jaja, ich weiß, jetzt komm erst mal richtig rein, es sieht total nach Regen aus. Ich mach uns einen Kakao und du erzählst mir alles, abgemacht?" Fragte sie mich, „Deal!" Der Nachmittag verging wie im Flug, ich erzählte Melle alles was unterwegs vorgefallen war und ließ dabei auch kein einziges Detail aus. So kam es auch, das Melle während meiner Erzählung immer mal wieder leicht quickte. Jetzt mal ehrlich, wenn ich nicht wüsste, dass sie 47 Jahre alt ist, könnte sie mit ihren Verhaltensweisen auch locker als Teenager durchgehen. Sie ging ständig feiern, übernachtete bei ihren Freundinnen und zog von hier nach da. Melles Mann war früher genauso, sie hatten zusammen viele Abenteuer erlebt und sie schwärmte noch heute regelmäßig davon. Mike war leider sehr früh an Krebs verstorben und das hatte meine Tante vor einigen Jahren in ein tiefes Loch gezogen, um so schöner, dass sie heute vor lauter Lebensfreude fast platzte.

„Lass uns schlafen gehen, du bist sicherlich total erschöpft." Meinte Melle und erhob sich mit einem leisen Seufzen. „Aber erstmal gehe ich jetzt duschen, du glaubst nicht, wie ich mich danach gesehnt habe." Melle lachte und wünschte mir eine gute Nacht.

Das warme Wasser lief mir bestimmt schon seit einer halben Stunde über den Rücken, aber ich ans Ausstellen der Dusche dachte ich noch lange nicht. Die Anstrengung und Aufregung der letzten Tage fiel von mir ab und ich fühlte mich unglaublich müde. Ich war total erschöpft und gleichzeitig einfach nur glücklich. Schlussendlich entschloss ich mich dann doch dazu die Dusche zu verlassen und fiel einige Minuten später auch schon in mein unglaublich bequemes Bett. Oh man, wie hatte ich das vermisst.

Meine Augen öffnet ich erst wieder, als meine Tante in mein Zimmer stürmte, um zu gucken ob ich noch atmete. „Melle." Knurrte ich und schob ihre Hände weg, „Was soll das?" „Oh scheiße. Ich wollte dich nicht wecken, aber es ist schon zwölf Uhr. Normalerweise schläfst du nie so lange, also dachte ich mir ich guck mal, ob du noch lebst." Sie grinste unschuldig, während sich meine Augen vor Schreck vergrößerten. „Ich hab so lange geschlafen?" Fragte ich überrascht, „Ja, aber ich glaube den Schlaf hast du auch mal gebraucht." Sie lächelte und verließ mein Zimmer mit den Worten, „Unten liegen noch ein paar Brötchen!" Ich tastete blind nach meinem Handy und entsperrte es. Sowohl Mama, als auch Markus hatten mir geschrieben. Meine Mutter fragte, ob ich gut angekommen sei und Markus gab mir bescheid, dass er den Tag heute in der Werkstatt verbringen würde. Schnell antwortete ich meiner Mutter, dass es mir gut ginge und die Rückfahrt problemlos verlaufen sei und kündigte bei Markus an, dass ich in einer Stunde bei ihm sein würde. Langsam stand ich auf und streckte mich erstmal genüsslich, danach machte ich mich auf den Weg in die Küche. Ich schmierte mir ein Brötchen, aß in Ruhe und zog mir dann ein paar alte Klamotten an. Draußen regnete es immer noch, also entschloss ich mich dazu zu Fuß zur Werkstatt zu gehen.

Trotz des Regenschirms kam ich eine viertel Stunde später völlig durchnässt in die Werkstatt. Markus schien mich noch nicht bemerkt zu haben, also schlich ich mich leise von hinten an ihn heran und drückte meinen nassen Körper gegen seinen Rücken. „Erschrocken keuchte er und versuchte sich aus meinem Klammergriff zu befreien. „Mia! Was soll das?" Er drehte sich, sodass er mir in die Augen blicken konnte und schien dann erst zu bemerken, dass ich klitsch nass war. „Nicht dein ernst oder?" Fragte er, „Doch!" grinsend drückte ich mich noch ein Stück näher an ihn heran. „Biest!" Er packte mich an den Schultern, schob mich zunächst etwas von sich, nur damit er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen drücken konnte. „Warum hast du denn keinen Schirm benutzt?" Wollte er schließlich wissen und hob fragend eine Augenbraue. „Hab ich doch," meinte ich, „Allerdings konnte selbst der dem Regen nicht mehr stand halten." Ich entfernte mich von ihm und wrang meine Haare aus. Markus stand immer noch nur da und beobachtete mich kopfschüttelnd. „Also was liegt an?" Fragte ich ihn neugierig. Erbeutete nur auf die Maschinen und murmelte etwas von „Generalüberholung" und widmete sich dann seiner Maschine. „Oh und meinte Mutter meinte, dass die Handwerker bereits fertig sind." Mein Mund klappte vor Erstaunen auf, „Wirklich? Wir waren doch nur ein paar Tage weg." Markus grinste, „Anscheinend haben diese paar Tage gereicht."  Ich quiekte vor Vorfreude und machte mich so gleich auf den Weg in Richtung Wohnung.

Langsam öffnete ich die schwere Tür und blieb völlig überrumpelt stehen. Der kleine Eingangsbereich, in dem wir jetzt standen, war grau gefliest worden und man konnte direkt in den Wohnbereich blicken. Ich lief ein paar Schritte und stand nun im hellen Wohnbereich. Die Wände waren allesamt weiß gestrichen und das helle Holzlamiant, welches vermutlich auch im Schlafzimmer vorhanden war, verlieh dem ganzen Raum etwas natürliches. Es sah genau so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte, die weißen bodentiefen Fenster ließen viel Licht in den Raum, auch wenn es gerade regnete. „Wow, es ist wunderschön." Hauchte ich, da ich mir Markus Anwesenheit bewusst war. „Ja, das ist es." Stimmte er mir zu, stellte sich hinter mich und legte seine Arme um meinen Oberkörper. „Und es gehört uns ganz allein." Ergänzte er. „Was?" Ich drehte mich schlagartig um, „Was redest du? Die Wohnung gehört deiner Familie, ich hab doch überhaupt nichts damit zu tun." Meinte ich. „Mia," Markus lächelte und kam mir erneut einen Schritt näher, da ich mich zuvor erschrocken ein paar Schritte von ihm entfernt hatte. „Du bist meine Freundin, du gehörst zu meiner Familie." Bei seinen Worten wurden meine Knie weich und ein kleines, schüchternes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. „Wirklich?" Fragte ich und schaute ihm tief in die Augen, „Natürlich." Meinte er nur und schon warf ich mich in seine Arme. „Außerdem bist du auch diejenige, die alles hier selbst in die Hand nimmt. Es wäre doch unfair, wenn du nichts davon bekommen würdest." Er grinste und drückte mir einen Kuss auf den Haaransatz. „Das ist einfach unglaublich. Hätte mir jemand vor zwei Wochen gesagt, dass ich in meinen Sommerferien hier in Grünwald nicht nur unglaublich gute Freunde sondern auch noch einen perfekt Freund finden würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt." Meinte ich kopfschüttelnd und löste mich aus Markus Armen. „Also falls es dir irgendwie helfen sollte, ich hab auch nicht damit gerechnet dich kennenzulernen." Ich lachte leise „Das ist doch wirklich verrückt." Meine Stimmung änderte sich allerdings schlagartig, „Aber vermutlich nicht von Dauer." Markus nickte verstehend, „Lass uns nicht daran denken. Wir haben schließlich noch Zeit." Versuchte er mich aufzumuntern. Bei dem Gedanke, das alles hier in drei Wochen zurücklassen zu müssen, zog sich mein Magen unangenehm zusammen. „Du hast keine Zeit für schlechte Laune, immerhin hast du noch nicht alles gesehen." Meinte Markus, griff nach meinem Handgelenk und zog mich grinsend in Richtung Schlafzimmer. Auch dieser Raum war hell, ich hatte mich auch hier für bodentiefe Fenster entschieden, damit der Raum möglichst von natürlichen Licht durchflutet würde. Die Wände wurden auch hier bereits weiß grundiert und der Laminatboden war der selbe wie auch schon im Wohnzimmer.

Schließlich betraten wir das geräumige Badezimmer, der Boden hier war, wie auch schon der im Eingangsbereich, mit großen grauen Steinplatten gefliest worden. Allerdings zogen sie sich hier auch noch etwas die Wand hinauf und erst ungefähr in der Mitte der Wand begann die weiße Farbe. Die große Dusche war ebenfalls völlig gefliest und wurde durch eine große Glasscheibe vom Rest des Badezimmers getrennt. Das Wachbecken befand sich an der Wand zu meiner Linken und in der hinteren linken Ecke stand eine weiße freistehende Badewanne. Direkt neben mir befand sich eine geflieste Ablage, welche etwas in den Raum hineinreichte und dahinter war die Toilette. „Das ist ja wirklich der Wahnsinn." Meinte ich und Markus konnte mir nur zustimmen. „Ich muss mich unbedingt bei deinen Eltern bedanken." Warf ich ein und drehte mich zu ihm. „Das lässt sich einrichten, wie wäre es mit heute Abend? Meine Mutter lädt dich zum Essen ein." Ich lächelte nervös und nickte, „Gerne."

SummerloveWhere stories live. Discover now