Stell dir vor du würdest tanzen

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Hallöchen,
Ich bin leider etwas spät dran mit dem neuen Kapitel, aber die Schule nimmt mich gerade völlig ein. Ihr könnt euch aber definitiv darauf verlassen, dass jedes Wochenende mindestens ein neues Kapitel kommt. Auf eine genaue Uhrzeit möchte ich allerdings nicht festlegen. :)
Habt ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
Lea

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Der nächste Morgen brach viel zu schnell an, es war ein unglaublich schönes Gefühl in Markus Armen aufzuwachen. Ich genoss diesen Moment in vollen Zügen und malte immer wieder kleine Muster auf seine Brust. Markus hatte seinen Arm um mich gelegt und schlief noch tief und fest. Sein ruhiger Atmen streifte mein Haar und sein Mund war leicht geöffnet. Bei dem Gedanken, dass Markus nun offiziell mein fester Freund war, hatte sich ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht gebildet. Mein Herz machte einen Sprung, wenn mir mal wieder bewusst wurde, wie gut ich es bei ihm hatte. Es war unglaublich, wie schnell ich mich an seine Anwesenheit gewöhnt und ihn in mein Herz geschlossen hatte. Ich wollte nie wieder ohne ihn sein.

Markus öffnete blinzelnd seine Augen, mit einem müden Blick betrachtete er mich und drückte mir dann einen Kuss auf die Stirn. „Morgen.“ Brummte er und auf meinen Armen bildete sich augenblicklich eine Gänsehaut. „Morgen“ hauchte ich, unterbrach meine Zeichenbewegung allerdings nicht. „Gut geschlafen?“ fragte er mich und zog mich, falls möglich noch ein kleines Stück näher an sich heran. „Besser geht's nicht.“ Meinte ich und hob meinen Kopf, damit ich ihm einen kurzen Kuss aufdrücken konnte. „Daran kann ich mich definitiv gewöhnen.“ Hauchte Markus und grinste mich an. „Das wäre gar nicht mal so schlecht. Abgesehen von dem harten Boden natürlich.“ Meinte ich und streckte mich. „Stimmt, ein richtiges Bett wäre definitiv angenehmer.“ Sein Grinsen wurde noch breiter, „und natürlich auch viel praktischer.“ Er wackelte anzüglich mit seinen Augenbrauen. Ich tastete unauffällig den Boden ab und keine zwei Sekunden später traf Markus auch schon ein alter Pulli. „Ey!“ rief er lachend, „Das gibt Rache.“ Er drehte uns so, dass ich keine Chance mehr hatte zu fliehen. Seine Hände flogen geradezu über meinen Körper und kitzelten mich erbarmungslos. Ich wendete mich hin und her, versuchte mich zu währen und schnappte lachend nach Luft. „Aufhören!“ lachte ich, die Tränen liefen bereits meine Wangen hinunter. „Ich ergebe mich!“ Sofort hielt Markus inne, „Sag das nochmal, ich glaub ich hab dich nicht richtig verstanden.“ Forderte er mich auf. „Ich ergebe mich, du hast gewonnen.“ „Das höre ich doch gerne.“ „Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du absolut arrogant bist?“ fragte ich frech, „Nein, bis jetzt noch nicht.“ „Dann mach ich das jetzt.“ Ich grinste fies und drehte uns mit einem Ruck um. Ich saß nun genau auf Markus Hüfte und hielt seine Handgelenke über seinem Kopf. „Markus van Theumer, du bist ein arroganter Idiot.“ Auch Markus grinste und erwiderte: „Und du, Mia Lensing, bist ein hinterlistiges Biest.“ Ich schüttelte lachend meinen Kopf und senkte meine Lippen auf seine.

Nachdem wir uns irgendwann fertig gemacht hatten, entschlossen Markus und ich uns dazu noch ein bisschen Fußball zu spielen. Die Anderen schliefen scheinbar noch alle, also liefen wir wieder runter zum Strand, damit wir sie nicht stören würden. „Was glaubst du wann sie aus ihrem Saufkoma erwachen?“ fragte ich und ließ den Ball vor meine Füße fallen. „Ich weiß nicht, aber ich glaub Maxi wird der erste sein.“ Antwortete Markus. „Das glaub ich nicht, ich hab ihm gestern mein Telefon gegeben, damit er endlich Lina anrufen konnte. Wer weiß wie lange sie miteinander gesprochen haben.“ „Echt jetzt? Maxi hat Lina angerufen? Das hast du mir ja überhaupt nicht erzählt.“ Markus nahm den Ball, den ich ihm gerade zugespielt hatte ohne Probleme an. „Doch, gerade eben.“ Ich grinste und Markus schüttelte belustigt seinen Kopf. „Du bist auch einfach unverbesserlich oder?“ „Könnte man so sagen.“ Bestätigte ich seine Aussage und konzentrierte mich wieder auf meine Füße.

„Du denkst viel zu viel nach.“ Unterbrach Markus plötzlich meine Konzentration. Verwirrt blickte ich auf, „Was?“ fragte ich. „Du denkst zu viel nach.“ Wiederholte er, „Wenn ich nicht so viel nachdenken würde, würde ich über meine eigenen Füße stolpern. Und nein, das ist nicht übertrieben.“ Markus grinste schief und kratzte sich kurz nachdenklich am Kopf. „Deine Füße müssen von alleine laufen, du hast während des Spiels keine Zeit dich auf dein Dribbling zu konzentrieren.“ Meinte er, „Na super, dann hab ich ja überhaupt keine Chance.“ „Wie machst du das beim Tanzen?“ fragte er mich plötzlich, „Bitte?“ „Na beim Tanzen funktionieren deine Füße doch auch von allein oder?“ hakte er nach, „Ja schon, aber da hab ich ja auch eine einstudierte Choreographie und eine Melodie, die mich leitet.“ Erklärte ich und zuckte unbeholfen mit meinen Schultern. „Beim Fußball ist es genauso. Die Choreographien kennst du, du weißt wie man dribbelt und wie du dich bewegen musst. Nur die Melodie variiert, du kennst deine Gegenspieler nicht, aber eine Mannschaft ist ähnlich wie ein Song.“ Verwirrt hob ich meine Augenbrauen hoch. „Überleg doch mal, ein Song besteht immer aus mehreren Teilen. Es gibt den Refrain, die Strophe, ein Intro und vielleicht auch noch eine Bridge. Bei einer Fußballmannschaft ist es ähnlich. Du lernst die Spieler und ihre Spielzüge kennen, genauso wie du auch eine Melodie neu erlernen musst und irgendwann fügst du das Ganze dann zusammen. Die einzelnen Teile ergeben eine Gesamtheit, eine Melodie. Und das Dribbling ist dann,“ er machte eine kurze Pause um einen passenden Vergleich zu finden, „Das Dribbling ist dann so etwas wie Improvisation. Du kennst die Schritte und fügst sie passend zu der Melodie zusammen. Eigentlich nicht schwierig, stell dir einfach vor du würdest tanzen.“ Beendete er seinen Vortrag. In meinem Kopf rattert es und ich brauchte einen Moment, bis die Worte für mich einen Sinn ergaben. Dann machte es plötzlich klick: Die Mannschaft als Melodie und die Spielzüge als passende Choreographie, genial.

Mich packte erneut die Motivation und ich begann alles um mich herum auszublenden, wie beim Tanzen. Ich schloss meine Augen und atmete einmal tief durch, meine ganze Konzentration galt der Melodie. Markus passte den Ball zu mir und auf einmal ging alles wie von selbst. Mir war nicht wirklich bewusst was ich überhaupt tat, aber ich wusste, dass es richtig war. Es fühlte sich viel besser an, ich fühlte mich frei und losgelöst. Meine Umwelt spielte keine Rolle mehr, es gab nur mich und den Ball und den würde ich mir nicht so leicht wieder wegnehmen lassen. „Du kannst es!“ rief Markus erfreut und versuchte weiterhin mir den Ball abzunehmen. Ich lachte befreit auf und genoss einfach nur das Gefühl.
Erst als ich den Ball über Markus Kopf hinweg beförderte gab er auf. „Ich wusste, dass du es kannst.“  Meinte er und hielt mir seine Hand zum abschlagen entgegen.
Genau in diesem Moment wurden wir von Beifall und Pfeifen unterbrochen. Markus und ich drehten uns um und schauten hinauf zur Klippe. „Ich wusste ja, dass du eigentlich ganz gut Fußball spielen kannst, aber das, das war der Hammer.“ Rief Leon anerkennend und auch Vanessa stimmte ihm lächelnd zu. „Alter Mia, wo hast du das so schnell gelernt?“ fragte sie. Markus stellte sich hinter mich und legte seine Arme über meine Schultern, „Ich bin einfach ein guter Lehrer.“ Rief er zurück und Leons offenen Mund konnte ich sogar von hier unten erkennen. „Ich sag's doch, arroganter Idiot.“ „Sie still du Biest.“ Flüsterte er und ich konnte sein Grinsen quasi schon hören. „Kommt ihr hoch?“ fragte Nessi, die sich augenscheinlich von diesem kleinen Schock erholt hatte. „Die Anderen sind auch schon wach und wir wollten nochmal besprechen, wie wir uns noch weiter vorbereiten könnten.“ „Klar!“ rief ich, „Sind schon unterwegs.“ Ergänzte Markus.

Ich schnappte mir schnell den Ball und wollte gerade los laufen, da hielt Markus mich zurück. „Bevor wir gleich ins Verhör müssen, will ich noch einen Kuss.“ „Verhör?“ wiederholte ich, denn ich hatte keine Ahnung wovon er sprach. „Du glaubst doch nicht, dass sie alles von gestern vergessen haben oder?“ fragte er grinsend, allerdings hatte ich immer noch keine Ahnung wovon er sprach. „Man Mia, sie werden uns alles aus der Nase zeigen, jedes Detail. Wir haben keine Chance gegen sie, wir müssen wohl oder übel ihre Fragen beantworten.“ „Ach du meinst wegen des Dates gestern.“ Endlich hatte ich begriffen, „Ja.“ „Mmh, ich wüsste nicht was es da zu erzählen gäbe.“ „Ach ist das so?“ fragte er, „Hat es dir etwa nicht gefallen Madame?“ „Ich weiß nicht, war das denn schon alles was du zu bieten hast?“ fragte ich provozierend und trat einen Schritt näher an ihn heran. „Oh glaub mir, ich hab noch viel mehr zu bieten.“ Seine Stimme war rau und seine Augen hatten sich leicht verdunkelt. Mir lief erneut ein Schauer über den Rücken, was Markus selbstverständlich sofort erkannte und er zog mich kurzerhand in einen leidenschaftlichen Kuss.

SummerloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt