Des Rätsels Lösung

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Die nächsten Tage flogen gerade zu an mir vorbei, morgens ging ich joggen, danach kochte ich gemeinsam mit meiner Tante, dann ging es zum Training und zum Schluss gemeinsam mit Markus in seine Werkstatt. Das Motorrad fahren funktionierte mittlerweile schon wirklich gut und meine Maschine war auch so gut wie fertig.
Das Rätsel konnten wir allerdings bislang noch nicht lösen und so saßen am Freitagmorgen alle gemeinsam ziemlich frustriert im Teufelstopf auf der Erde. „Dreifachgeölte Beulenpest, das kann doch nicht sein.“ Fluchte Nerv, „Es muss doch irgendeine Lösung geben!“ „Natürlich gibt es eine Lösung,“ meinte Raban verzweifelt, „Rätsel haben immer eine Lösung.“ Vollendete Joschka den Satz, „Aber diese Lösung findet man nicht mal eben so.“ meinte Klette und tätschelte unbeholfen Nervs Schulter, ihn schien das ganze hier am meisten zu stören. „Also gut, was haben wir bis jetzt?“ fragte ich sachlich, damit ich mir einen Überblick verschaffen konnte. „Soll ich ehrlich sein?“ fragte Raban mich und ich nickte, „Nichts.“ „Also besser könnte es ja nicht laufen oder?“ fragte Markus grinsend und Maxi lachte kurz auf. „Und jetzt?“ Wollte ich wissen. „Also, Raban und ich haben mehrere Kopien von dem Blatt gemacht, sowohl die Vorderseite, als auch die Rückseite, aber es ergibt einfach keinen Sinn.“ Joschka stand auf und reichte jedem von uns ein Blatt Papier. Jeder fokussierte sich nun vollkommen darauf herauszufinden, was es damit auf sich hatte. „Wir haben schon versucht die Linien miteinander zu verbinden, aber keine Chance.“ „Habt ihr es mal mit einer Schere versucht?“ fragte Juli. „Ja stimmt, vielleicht ergeben sich Stückchen, die man neu zusammensetzen muss.“ Meinte Klette enthusiastisch, doch Raban schüttelte den Kopf. „Hat auch nicht funktioniert." Ratlos drehte ich das Blatt immer wieder in meiner Hand und auch die Anderen konnten allem Anschein nach nicht wirklich etwas damit anfangen. Da fing Nessi auf einmal an zu lachen, sie lachte so sehr, dass sie sich den Bauch hielt und nach Luft schnappte. „Nessi, ist alles in Ordnung? Was ist los?“ Leon beäugte sein Freundin kritisch. Sie versuchte sich zusammen zu reißen und brachte gerade so in ihren Atempausen den Grund für ihren Lachanfall hervor. „Wir haben unsere Gegner noch nicht mal kennengelernt und sie müssen uns schon für absolut unfähig halten.“ Auch ich begann zu lachen, „Oh Gott stimmt, die legendären wilden Kerle schaffen es nicht mal ein kleines Rätsel zu lösen um ihre Herausforderer zu finden.“ Markus und Maxi stiegen daraufhin auch mit ein, „Das klingt wirklich armselig.“ Meinte Juli und auch der Rest konnte nicht mehr an sich halten.

Nachdem wir uns wieder einigermaßen beruhigt hatten und ich mir die Lachtränen aus den Augenwinkeln gewischt hatte,  kamen wir zurück auf unser eigentliches Problem. „Also, was sollen wir jetzt machen?“ Fragte ich und schaute einen nach dem anderen an. „Ich weiß zwar nicht was wir machen werden, aber hast du nicht eventuell was vergessen?“ fragte Nessi und schaute mich auffordernd an. „Ich?“ Selbstverständlich hatte ich wie sonst auch, mal wieder keine Ahnung von was Nessi überhaupt sprach. „Ja du, denk mal scharf nach.“ Was konnte ich denn vergessen haben, es waren Ferien, wer nimmt sich denn in den Ferien etwas vor. Ich hatte die Haustür abgeschlossen, hatte meiner Tante einen Zettel geschrieben und war zum Training gefahren. „Was für ein Wochentag ist denn heute?“ hakte Nessi nach. „Freitag. Heute ist Freitag.“ Ich hatte ihre Andeutungen endlich begriffen und wurde panisch, „Scheiße heute ist Freitag. Wie spät ist es?“„Halb 12, wieso?“ fragte Leon verwirrt. „Scheiße, Scheiße, Scheiße! Ich bin viel zu spät!“ schrie ich und rannte in Richtung Ausgang. Ich hörte noch ein „Wofür denn?“ von Nerv und ein „jetzt dreht sie völlig durch“ von Maxi, aber ich hatte einfach keine Zeit mehr zu antworten. Ich rannte durch die Straßen, um zu mir nach Hause zu gelangen, dort angekommen wartete meine Tante auch schon ungeduldig auf mich. „Da bist du ja endlich, wir sind schon wieder viel zu spät.“ Meinte sie und stieg in ihr kleines Auto. „Ja, entschuldige. Ich habe die Zeit total vergessen.“ Ich ließ mich auf den Sitz fallen und bevor ich meine Tür ganz geschlossen hatte, fuhr Melle auch schon los. „Aufgeregt?“ fragte sie mich, „Soll das ein Witz sein?“ Ich lachte sarkastisch, „Auf diesen Tag freu ich mich schon die ganze Woche!“ Nun lachte auch Melle und drehte das Radio auf die volle Lautstärke.

Nach einer kurzen Fahrt, in der wir uns die Seele aus dem Leib gesungen hatten, hielt Melle auf dem großen Parkplatz vor dem Bahnhof. Schnell stiegen wir aus und machten uns auf die Suche nach dem richtigen Gleis. Dort angekommen sah ich sie schon von weitem und quickte kurz auf. Das mussten sie wohl gehört haben, denn sie drehten sich blitzschnell in meine Richtung und lachten laut auf. „Na? Mal wieder zu spät?“ kam auch schon die Frage, welche sie sich nie verkneifen konnten. Ich zuckte unschuldig mit den Schultern und nahm sie beide erstmal fest in den Arm. „Ich hab euch vermisst.“ Meinte ich ehrlich, als wir uns voneinander gelöst hatten. „Und wir dich erst.“ Meinte Jules. „Ja, sie hing mir mit ihrem Gejammer die ganze Zeit in den Ohren.“ Meinte Lina frech und  bekam dafür einen Stoß in die Rippen verpasst. Ich legte jeweils einen Arm um die beiden und zog sie langsam mit mir mit in Richtung Auto. Ja, diese Kebbelein hatte ich unglaublich vermisst und das, ob wohl wir nur eine Woche voneinander getrennt waren. Lina und Jules erzählten mir und Melle während der Rückfahrt alles, was in der ersten Ferienwoche so geschehen, den neusten Klatsch, die witzigsten Gerüchte und so weiter.

Als wir zu Hause ankamen, stürmten sie direkt in mein Zimmer. „Wow, Melle, seit wann hast du so viel Geschmack?“ fragte Lina beeindruckt. „Ich nehme das jetzt mal als Kompliment.“ Meinte diese nur. „Oh tschuldige, ja, das sollte ein Kompliment sein.“ Lina lachte einmal kurz unbeholfen auf und Jules lachte los. „Man Lina, du hast absolut kein Taktgefühl.“ Auch Melle und ich stimmte mit ein.

Wenig später zeigte ich den beiden das Gästezimmer in dem sie für dieses Wochenende schlafen würden und ließ ihnen etwas Zeit zum auspacken. „Also, was hast du hier erlebt? Du hast am Telefon immer nur so knappe Aussagen gemacht.“ Meinte Lina plötzlich, als sie gemeinsam mit Jules mein Zimmer betraten. Jules warf sich direkt zu mir auf mein Bett und Lina nahm im Sessel Platz. „Stimmt, wen hast du jetzt hier kennengelernt? Du hast nur von irgendeiner Mannschaft und einer mysteriösen Herausforderung erzählt.“  Und so verbrachten wir die nächste Stunde in meinem Zimmer, ich erzählte ihnen alles und ließ dabei auch nicht das Motorrad fahren aus. „Du auf einem Motorrad?“ fragte Lina. „Ist das nicht total gefährlich?“ Wollte Jules selbstverständlich wissen. „Schon, aber ich hab ja Unterstützung und das Teil eigentlich gut unter Kontrolle. Außerdem muss man ja nicht direkt irgendwelche gefährlichen Manöver hinlegen.“ Jules schien immer noch nicht davon überzeugt. „Jules, du weißt doch, dass ich vorsichtig bin.“ Sie nickte nachdenklich. „Also ich find’s cool.“ Meinte Lina und verschränkte die Arme  grinsend hinter ihrem Kopf. „Das ist nicht wirklich überraschend.“ „Jetzt zeig uns doch mal dieses mysteriöses Rätsel., vielleicht können wir ja helfen.“ Forderte Jules mich auf und ich kramte den Zettel, welchen ich in der Hektik eben schnell in meine Hosentasche gestopft hatte, hervor. „Hier, wir haben schon alles probiert.“ Ich beobachtete die beiden dabei, wie auch sie, genauso wie wir eben, den Zettel in ihren Händen drehten. „Sag mal? Denkst du das gleiche wie ich?“ fragte Jules plötzlich an Lina gerichtet, diese wendete sich wissend grinsend an mich , „Habt ihr davon noch Kopien?“ „Ja klar, wieso?“ „Wir brauchen eine Schere.“ „Äh, klar wartet kurz.“ Ich durchwühlte kurz meine Schubladen und reichte ihnen eine Nagelschere, „Reicht die?“ Ich bekam als Antwort nur ein knappes „jap", denn sie waren vollkommen konzentriert. Sie schnitten und falteten den Zettel und ein paar Sekunden später ertönte ein „Ha" von Lina und ein „Hab ich‘s doch gewusst“ von Jules. „Das ist jetzt nicht euer Ernst oder?“ fragte ich erstaunt, doch ihr Grinsen war Antwort genug. „Man Mia, wir sind enttäuscht von dir, das lernt man doch in der Grundschule, an den gestrichelten Linien wird gefaltet und an den durchgezogenen geschnitten.“  Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn und stöhnte genervt auf, „Da hätte ich auch drauf kommen können.“ Ich schnappte mir das Überbleibsel und mir sprangen die Zahlen darauf quasi entgegen. „Koordinaten!“ „ Und sie führen euch direkt zur Ostsee.“ Meinte Lina und hielt mir ihr Telefon unter die Nase.

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Hallöchen,
Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel und der Lösung des Rätsels.
Was die wilden Kerle wohl an der Küste erwarten wird...
Und auch Lina und Jules bringen für dieses Wochenende nochmal ordentlich Schwung mit.
Habt einen schönen Tag und genießt dieses traumhafte Wetter.
Liebe Grüße
Lea

SummerloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt