Endlich angekommen

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Hallöchen,
Hier bin ich mal wieder, ich hoffe ihr seid noch nicht genervt von mir.;)
Dieses Kapitel bedeutet mir selbst ziemlich viel und ich hoffe, das das Gefühl endlich angekommen zu sein hiermit deutlich wird. Kennt ihr das Gefühl? Ich finde es ist eins der schönsten überhaupt.
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Lea
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Die Zeit verging wie im Flug, Markus Mutter war vor zwei Stunden wieder gefahren und hatte mich und Markus allein zurückgelassen. Alex war wirklich eine wunderschöne und super freundliche Frau, sie hatte sich alle meine Ideen angehört und gemeinsam mit mir fantasiert. Ich mochte sie auf Anhieb. „Ich mag deine Mutter.“ Ließ ich Markus wissen. Ich saß auf dem Dach des Wohnwagens und ließ meine Beine herunterbaumeln. Markus saß mal wieder vor einem Motorrad und schraubte daran um. Es war Julis Motorrad, denn das hatte heute unglücklicherweise den Geist aufgegeben. „Wirklich? Sie ist auch ziemlich begeistert von dir.“ Meinte er und schaute kurz zu mir hinauf. „Wieso das?“ fragte ich erstaunt. „Naja, du hast gutes Benehmen, bist selbstständig, freundlich, fröhlich und Kreativ. Ist das nicht alles, was sich eine Mutter für ihren Sohn wünscht?“ Etwas überrascht von seiner ausführlichen und ehrlichen Antwort, war ich unfähig dem etwas zu entgegnen. Das wiederum brachte Markus erneut zum Lachen, „Ich sagte doch, dass wir daran noch Arbeiten müssen.“ Ich tastete schnell mein Umfeld ab und fand auch sofort wonach ich gesucht hatte. Markus konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte er auch schon einen alten Lappen im Gesicht, „Penner.“ Meinte ich beleidigt, konnte aber ein kleines Lächeln nicht unterdrücken.

Da ich ohne Motorrad zum Training gekommen war, machte ich mich nach kurzer Zeit zu Fuß auf den Rückweg. Immerhin musste ich noch duschen und mich etwas herrichten. Ich schloss gerade die Haustür auf, da empfing mich auch schon der herrliche Geruch von Plätzchen. „Melle ist das dein Ernst?“ fragte ich lachend, wer backte bitte im Juli Plätzchen? „Jap, noch nie was von Sommerplätzchen gehört?“ antwortete sie mir. „Nein, bis jetzt noch nicht.“ „Dann weißt dus ja jetzt besser.“ Sie drehte sich zu mir und zwinkerte mir zu. „Und? Was hast du heute noch vor?“ „Nessi hat uns heute eingeladen, ich wollte mich nur kurz fertig machen.“ Erzählte ich ihr. „Das ist doch perfekt, dann kannst du gleich ein paar Plätzchen mitnehmen.“ Sie kratzte sich peinlich berührt am Hinterkopf, „Ich hab vielleicht etwas mit der Menge übertrieben.“ Ich fing erneut an zu lachen, „Klar, mach ich doch gerne.“ Sie scheuchte mich aus der Küche und ich stellte mich schnell unter die Dusche. Das warme Wasser, welches meinen Körper hinablief, ließ mich entspannen und erst jetzt bemerkte ich, wie erschöpft ich eigentlich war. Das Training nahm mich ganz schön mit und hatte sogar für einen Augenblick das Tanzen und die Musik in den Hintergrund gestellt. Ich wusch mir den Druck und den Schweiß ab, stieg wieder aus der Dusche und föhnte meine Haare leicht an. Schminken tat ich mich nicht, immerhin sah ich beim Training sowieso immer schlimm aus, da war es mir mittlerweile egal, wie ich vor ihnen aussah.
Nur in ein Handtuch eingewickelt lief ich rüber in mein Zimmer und kramte in meinem Kleiderschrank. Ich entschloss mich dazu eine einfache blaue Jeans und ein lockeres graues T-Shirt anzuziehen.
Ein kurzer Blick auf meine Uhr verriet mir, dass ich noch eine Stunde Zeit hatte, also schnappte ich mir endlich meine Gitarre und begann zu spielen.
Meine Finger flogen über die Seiten und ich ließ mich völlig fallen. Erst jetzt fiel mir auf, wie sehr mir die Musik gefehlt hatte, es fühlte sich so befreiend an. Nach kurzer Zeit fing ich an zu singen und ab diesem Moment vergaß ich alles andere um mich herum. Das hatte allerdings zur Folge, dass ich mal wieder viel zu spät dran war.

Als ich meine Gitarre wieder zur Seite legte war es bereits viertel nach neun, ich schnappte mir mein Telefon und mein Portemonnaie und warf alles in einen kleinen Rucksack. So schnell ich konnte rannte ich die Treppe runter, schnappte mir die Dose mit Keksen, welche meine Tante schon bereitgestellt hatte und verließ hektisch das Haus. Da ich davon ausging, dass sich alle mittlerweile an meine Unpünktlichkeit gewöhnt hatten, machte ich mir jedoch nicht die Mühe zu joggen.

Anstatt zu klingeln macht ich mich direkt auf den Weg zur Hintertür, welche selbstverständlich offen stand. Ich zog mir beim Eintreten meine Schuhe von den Füßen und schnappte mir einen Apfel aus der Obstschale auf dem Tisch. Das Stimmengewirr im Wohnzimmer wurde immer lauter und ich konnte vereinzelte Lacher herausfiltern, es schien, als seien alle anderen bereits anwesend. Also machte auch ich mich auf den Weg und öffnete die dunkle Holztreppe zum Wohnzimmer mit besonders viel Schwung. „Moin!“ rief ich und hatte so die ganze Aufmerksamkeit auf mich gezogen. „Da bist du ja endlich!“ rief Nessi grinsend und kam überschwänglich auf mich zu. „Ja, da bin ich endlich.“ „Wurde ja auch mal Zeit .“ meinte Maxi und Markus entgegentreten lachend, „Wieso? Eine halbe Stunde Verspätung ist für Mia doch fast schon pünktlich.“ So gleich brachen alle in schallendes Gelächter aus und ich verschränkte beleidigt meine Arme vor der Brust. „Ey" rief ich empört. „Lass dich nicht ärgern.“ Klette nahm mich bei der Hand und zog mich mit aufs Sofa. „Also was genau gibt es denn diesmal zu feiern?“ fragte ich neugierig nachdem sich alle einigermaßen beruhigt hatten. „Deine offizielle Aufnahme in die Mannschaft.“ Leon stand auf und zog auch mich mit hoch. Nessi holte ein schwarzes Paket hinter ihrem Rücken hervor. „Mia Lensing, hiermit wirst du offiziell in unsere Mannschaft aufgenommen und bist ab heute ein wilder Kerl.“ Meine Augen wurden groß und mein Mund klappte erstaunt auf. „Im Ernst jetzt?“ fragte ich flüsternd, „Aber natürlich, wieso sollten wir das nicht ernst meinen?“ Maxi lächelte mir aufmunternd zu. „Ich… Ähm… Wow… Also ich mein Danke, wirklich danke!“ Mittlerweile hatte sich ein riesiges stolzes Lächeln in meinem Gesicht gefestigt und in meinen Augen glitzerten einige Freudentränen. Diese Aufnahme bedeutete mir unglaublich viel, ich hatte jeden von ihnen bereits in mein Herz geschlossen und nun offiziell ein Teil dieser Gruppe zu sein, ließ das Ganze noch realer wirken. Noch immer völlig überrumpelt ließ ich mich von jedem in eine Umarmung ziehen und genoss einfach diesen wunderschönen Moment. „Jetzt bist du offiziell eine von uns!“ rief Joschka und Raban hob sein Glas, „Auf Mia, das neuste Mitglied der wilden Kerle!“ „Auf Mia!“ stimmten alle mit ein und ich lächelte immer noch selig vor mich hin. Maxi bemerkte das und legte seinen Arm um meine Schulter, damit er mich zu sich ran ziehen konnte. „Ich hab gewusst, dass du wild genug bist. Schon beim Essen mit unseren Eltern wusste ich, dass du zu uns passt.“ Flüsterte er in mein Ohr und ich schaute dankbar in seine Augen. Er lächelte von oben auf mich herab und gab mir einen kurzen Kuss auf meine Schläfe. „Und jetzt wird endlich gefeiert!“ Juli war bereits bei bester Laune, „Und in zwei Tagen geht es dann endlich los!“ Nerv schien sich bereits riesig auf das kommende Abenteuer zu freuen und auch Klette ergänzte begeistert, „Die könne sich auf was gefasst machen!“ Markus saß den beiden gegenüber und lachte bei ihren Worten leise auf. Als hätte er meinen Blick bemerkt wendete er mir in dieser Sekunde seinen Blick zu und lächelte schwach. Ich erwiderte die Geste und trank dann einen Schluck aus dem Becher, welcher mir zuvor in die Hand gedrückt worden war. „Und? Wie fühlt es sich an offiziell eine von uns zu sein?“ fragte Nessi mich plötzlich und riss mich so aus meinen Gedanken. „Es ist ein tolles Gefühl.“ Meinte ich ehrlich, „ich fühl mich endlich richtig angekommen.“

An diesem Abend wurde noch viel Geredet, gelacht und gefeiert, es war mal wieder unbeschreiblich schön. Als ich dann Abends endlich zu Hause ankam fiel mir wieder das Paket ein, welches Nessi mir gegeben hatte. Ich hatte es eben schnell in meinen Rucksack gesteckt, Nessi meinte ich solle es zu Hause öffnen und genau das tat ich. Nachdem ich mich umgezogen und es mir in meinem Bett bequem gemacht hatte, löste ich langsam die kleine Schleife und entfernte das Geschenkpapier. Zum Vorschein kam ein einfacher Karton, welchen ich mit vor Aufregung zitternden Händen öffnete. Das was sich dahinter verbarg verschlug mir vor Rührung den Atem. In dem Karton lagen ein Paar schwarze Fußballschuhe, Stutzen und ein Trikot. Langsam hob ich das Trikot heraus und betrachtete es, es war ein schwarzes enges T-Shirt, vermutlich hatte Vanessa es ausgesucht. Auf dem Rücken stand in leuchtend oranger Farbe die Nummer 3 und darüber mein Name. Unter der Rückennummer stand, die Tänzerin. Es war einfach perfekt und jetzt liefen mir tatsächlich einige Freudentränen die Wange runter. Sie kannten mich jetzt schon besser, als all meine Freunde in meiner Heimat, abgesehen von Jules und Lina natürlich. Und die Tatsache, dass sie sich wirklich Gedanken über die Wahl des Trikots und meines Namens gemacht hatten, machte das Geschenk noch so viel wertvoller.

SummerloveWhere stories live. Discover now