Sommertag

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Am nächsten Morgen weckte mich der Geruch von frischen Brötchen und Rührei. Ich streckte mich erst einmal ausgiebig und bemerkte dabei, dass die Bettseite neben mir schon lange verlassen wurde. Langsam richtete ich mich auf und nahm meine Umgebung richtig wahr. Die Klamotten, welche Markus schon halbwegs ordentlich auf das Bettende gelegt hatte, erinnerten mich direkt an unsere gemeinsame Nacht und auf meinen Lippen bildete sich so gleich ein glückliches Lächeln. Ich schnappte mir meinen Slip und eins von Markus T-Shirts, zog sie mir über und machte mich auf den Weg in die Küche. Den Anblick der sich mir dort bot, musste ich erstmal sacken lassen. Ich lehnte mich in den Türrahmen und versuchte mir das Bild von Markus, nur in einer Jogginghose bekleidet am Herd, einzuprägen. Schnell schnappte ich mir mein Handy und machte ein kurzes Foto ohne das er mich bemerkte. Die Sonne schien, so als wolle sie den Regen der letzten Tage wieder gut machen. Im Radio lief Musik und Markus Kopf wippte leicht im Takt. „Daran könnte ich mich auf jeden Fall gewöhnen." Ertappt drehte Markus sich um und blickte mich zunächst überrascht an. Allerdings wandelte sich seine Mimik schnell, denn er blickte kurz an mir herunter, „Steht dir," meinte er, „Solltest du wirklich öfter tragen." Grinsend widmete er sich wieder dem Ei, damit es nicht verbrannte. Ich schüttelte meinen Kopf trat hinter ihn und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken, „Guten Morgen." Nuschelte ich, entfernte mich dann wieder von ihm und begann den Tisch zu decken. „Morgen." Antwortete er mir und stellte den Herd aus. Die Musik, welche im Radio lief passte perfekt zu meiner Stimmung, ich war einfach nur glücklich. Schnell öffnete ich noch alle Fenster, um die angenehme Morgenluft in die Wohnung zu lassen und schon ließ ich mich auf einen der Stühle fallen. Markus setzte sich zu mir und schnappte sich direkt ein Brötchen. „Also, was steht heute an?" Fragte ich, „Wie wäre es, wenn wir uns heute mit den Kerlen treffen? Immerhin waren wir in der letzten Woche so beschäftigt, dass wir kaum Zeit hatten." Schlug er vor und ich nickte zustimmend. Schnell leerte ich meinen Mund und ergänzte, „Wir könnten sie auch heute Abend hier her einladen, immerhin haben sie keine Ahnung von unserem Projekt." „Stimmt, Das wird bestimmt super, besonders Maxi hat mich mit Fragen durchlöchert." Ich grinste, Markus und ich hatten uns dazu entschieden den Anderen nichts von unserem Projekt zu erzählen. Lediglich unsere Eltern und Tante Melle waren eingeweiht. Maxi, Klette und Nessi waren wirklich unglaublich neugierig gewesen und hatten andauernd versucht herauszufinden, was Markus und ich geplant hatten. „Dann müssen wir vorher aber noch einkaufen gehen." Sagte Markus plötzlich und ich schaute verwirrt von meinem Teller auf. „Du weißt doch wie viel die essen und trinken können, da reicht das bisschen was wir beide brauchen definitiv nicht aus." Erklärte er und ich stimmte ihm ergeben zu. Wir genossen das ausgiebige Frühstück und räumten danach gemeinsam auf. Eine Spülmaschine hatten wir bislang noch nicht, allerdings würden wir ja auch nur einige Nächte hier verbringen. Ob wir hier irgendwann überhaupt mal richtig einziehen würden, stand sowieso in den Sternen. Immerhin musste ich in zwei Wochen auch schon wieder zurück und dann trennten Markus und mich über 400 Kilometer. Allerdings verschwendete ich an diese Tatsache kaum einen Gedanken, denn Markus hatte recht. Wir sollten das hier und jetzt genießen. Nachdem wir gespült hatten, zogen wir uns schnell an, schlossen die Fenster wieder und machten uns auf den Weg zum Einkaufen.

Nach unendlichen zwei Stunden hatten Markus und ich alles besorgt, was die Herzen der wilden Kerle höher schlagen ließ. Also mit anderen Worten Bier und Chips und für Klette einige Softgetränke. Außerdem hatte ich noch auf Wasser bestanden, man konnte ja nie wissen. Ich trank zwar überwiegend nur Leitungswasser, aber ich hatte keine Ahnung wie es bei den Anderen aussah. Markus hatte die Kerle bereits gefragt, was heute noch so anstehe und sie hatten sich auf einen Tag am See geeinigt. Als ich dann ergänzte, dass wir den Abend in Markus Werkstatt ausklingen lassen könnten, waren sie dann doch mehr als nur schockiert. Immerhin durften sie ja sonst nur kurz ihre Motorräder dort abgeben und mussten dann wieder verschwinden.

Um halb vier machten Markus und ich uns gemeinsam auf den Weg zum See. Da meine Maschine von Markus im Augenblick kontrolliert wurde, nahm er mich großzügigerweise auf seinem Motorrad mit und weil sich mittlerweile alle an meine Unpünktlichkeit gewöhnt hatten, machte auch keiner mehr einen blöden Kommentar. „Hey Leute!" Rief ich und zog mir den Helm vom Kopf. „Mia, Markus!" Kam es so gleich von Nessi, „Wo wart ihr die ganze Woche?" Fragte sie und zog fragend eine Augenbraue hoch. „Werdet ihr schon nicht sehen." Meinte Markus und entledigte sich seines T-Shirts. Bei Maxis verwirrten Blick konnte ich nicht anders und schüttelte lachend meinen Kopf. „Was ist?" Fragte Klette plötzlich, „Ich dachte wir sind hier zum Schwimmen!" Ergänzte Nerv, die beiden standen bereits hüfttief im Wasser und versuchten uns vergeblich mit Wasser abzuspritzen. „Verflixt!" Rief Leon, „Die beiden haben recht! Worauf wartet ihr noch?" Raban und Joschka ließen sich das nicht zwei mal sagen und rannten los. Juli und Marlon schauten sich kurz in die Augen nickten sich dann zu und machten sich ebenfalls auf den Weg. Klette und Nerv standen mittlerweile mit dem Rücken zum Ufer und konnten die Beiden somit nicht kommen sehen. Marlon und Juli schlichen sich langsam von hinten an sie heran und sprangen kurzerhand von hinten auf ihre Rücken. Die beiden Schicksale brachen unter dem Gewicht zusammen und landete kreischend im Wasser. Markus und Maxi hatten sich schon längst ins Wasser begeben, also blieben nur noch Nessi und ich übrig. Ich packte die Handtücher aus, welche ich für Markus und mich in einem Rückzug verstaut hatte und ließ mich drauf falle. Nessi folgte mir und schaute mich fragend an. „Jetzt sag schon." Forderte sie mich auf, „Was habt ihr die ganze letzte Woche gemacht? Wir haben fast nichts von euch gehört." Ich lächelte, „Ja, und das hatte auch seinen Grund. Ehrlich gesagt waren wir ziemlich beschäftigt." Nessi hob überrascht ihre Augenbrauen, „Aha." Machte sie und ich wurde rot als ich erkannte an was sie gerade dachte. „Also nicht so wie du denkst." Stellte ich schnell klar, obwohl sie nicht gänzlich falsch lag. „Du kannst mir doch nicht erzählen, dass ihr eine ganze Woche miteinander verbracht habt ohne die Finger voneinander zu lassen." Meinte sie lachend. „Naja, das stimmt schon, aber eigentlich haben wir uns einem gemeinsamen Projekt gewidmet. Außerdem hab ich Markus Eltern kennengelernt, sie sind wirklich super nett." Sprudelte es gerade zu aus mir heraus, „Stopp mal! Ihr habt habt wirklich miteinander geschlafen? Das sollte eigentlich nur ein Witz gewesen sein." Unterbrach Nessi mich. „Alter, ich hab dir gerade erzählt, dass Markus mich zu seinen Eltern eingeladen hat und alles was du dir merkst ist, dass Markus und ich miteinander geschlafen haben?" Fragte ich sie, „Wann?" Nessi ließ sich nicht beirren. „Letzte Nacht, es war gut und mehr werd ich dazu nicht sagen." Meinte ich und beendete somit das Thema. Nessi grinste, beließ es allerdings dabei. „Komm," sagte sie plötzlich und stand auf, „Lass uns zu den Anderen ins Wasser gehen." Ich lächelte, zog mir meine Klamotten aus und folgte ihr. „Scheiße ist das Wasser kalt!" Fluchte ich, als meine Füße das Wasser berührten. „Wir machen es kurz und schmerzlos." Und schon rannte Nessi los. Auch ich überwand mich und lief immer weiter ins kalte Nass. Ich entschied mich für einen direkten Kopfsprung, ich meine, wenn schon, denn schon. Bibbernd tauchte ich wieder auf und begann direkt mich mit einigen Schwimmzügen zu bewegen. „Ach Mia, so kalt ist es jetzt wirklich nicht." Rief Juli lachend von einem kleinen Vorsprung und Leon stimmte ihm lachend zu. Ich hob nur beleidigt meinen Mittelfinger und schwamm weiter zu Maxi und Markus, die etwas abseits von den Anderen im Wasser standen und das ganze Spektakel lachend beobachteten. „Lina und Jules kommen am Mittwoch." Klärte Maxi mich auf, als ich endlich bei ihnen ankam. „Wirklich?" Fragte ich und in mir machte sich ein schlechtes Gewissen breit. Ich hatte mich in den letzten Tagen viel zu selten bei ihnen gemeldet, ich hatte es während des ganzen Trubels schlichtweg vergessen. „Hat Lina noch was gesagt?" Hinterfragte ich, „ Sie machen dir keine Vorwürfe, falls du das meinst. Die Beiden verstehen dich." Maxi nahm mir mit seinen Worten eine erdrückende Last von den Schultern und ich atmete erleichtert auf. „Jules ist vor Aufregung schon ganz hibbelig meinte Lina." Ich grinste, das war wirklich typisch für sie. „Hast du denn schon was für euer Date geplant?" Meinte ich und stieß ihn neckend gegen seine Hüfte. „Lass das mal meine Sorge sein." Antwortete er mir nur und ich schob beleidigt meine Unterlippe vor.

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Hallöchen,

tatsächlich gibt es heute noch ein neues Kapitel von mir, allerdings ist es sehr wahrscheinlich auch das letzte für dieses Wochenende. Ich hätte da mal eine Frage an alle Leser meiner Geschichte, da ich mir gerade etwas unsicher bin. Soll ich vielleicht mal genauer auf die Beziehung von Maxi und Lina eingehen? Oder deren Geschichte einfach so nebenbei laufen lassen? Vielleicht könnt ihr mir ja mal mitteilen, was ihr bevorzugen würdet.

Ich wünsche euch allen noch einen schönen Tag.

Liebe Grüße

Lea

SummerloveWhere stories live. Discover now