Kapitel 19: Nya

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Nachdem Camille losgegangen war, war ich rüber in mein Zimmer gegangen. 

Es waren noch fast 30 Minuten, bis ich mich mit meinem Bruder und Lloyd bei Sensei Garmadon einfinden musste. 

Ich beschloss mich bis dahin ein wenig auszuruhen und schloss meine Augen. Das Bett unter mir sorgte dafür, dass ich alles um mich herum vergaß und mich in einer Zeit vor 10 Jahren wiederfand. 

Es brannte . . . Feuer . . . Blaues Feuer . . .

Unser gesamtes Dorf hatte damals gebrannt. Unser Haus . . . Vater . . .

Auch Vater hatte gebrannt.

Ich fand mich in den Armen meines Bruder wieder. Er hatte versucht mich zu beschützen. 

Doch damals hatten die blauen Flammen ihre Zungen auch nach mir ausgestreckt. Sie leckten an meinen Armen. Sie waren kalt - und sie hatten mich nicht verbrannt. Genauso wenig, wie sie meinen Bruder verbrannt hatten.

Ich hatte mich immer gefragt, wie Mutter reagieren würde, wenn sie nach Hause kommen würde. 

Aber sie kam nie.

Jahre später hatte ich die Hoffnung aufgegeben daran zu glauben, dass sie überhaupt jemals zurückkommen würde. 

Sie war längst tot. 

Warum hatte sie uns damals verlassen? 

Wie genau waren die Dämonen eigentlich in unsere Welt gedrungen? Und weshalb waren sie nach dieser einen Nacht wieder verschwunden?

Wenn ich eine Gelegenheit dazu finden würde, werde ich Sensei Wu darauf ansprechen . . .


,,Hey, Nya?" Es klopfte an der Tür. ,,Bist du da drinnen?"

Noch leicht benommen setzte ich mich auf. ,,Ja, gib mir zwei Minuten."

,,Okay!"

Ich hörte ihn mit einer zweiten Person sprechen. 

Schnell hatte ich mich umgezogen und mir ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt. Dann öffnete ich die Tür. Kai und Lloyd grinsten mich an.

,,Gehen wir?"

Kai nickte und wir machten uns auf den Weg.

,,Hat alles geklappt? Cole hat sich doch hoffentlich darauf eingelassen, oder?"

,,Ja. Wir haben ihn hinbegleitet. Camille war noch nicht da."

,,Gut. Hoffentlich läuft das gut."

,,Dass Cole auf sie steht ist doch offensichtlich genug gewesen. Ständig hing er bei ihr und den anderen beiden rum."

,,Ja, du hast recht. Und Camille schien sich auch jedes Mal über unsere Anwesenheit gefreut zu haben. Als ich zu ihr kam, schien sie bereits geahnt zu haben, wer sie in der Cafeteria erwartete."

,,Also Cole hat die Idee zuerst überhaupt nicht gefallen."

Wir bogen in die Eingangshalle. 

,,Wir können ja kurz vorbeischauen, nachdem wir Kais Unschuld bezeugt haben."

,,Ist das nicht unhöflich?", fragte Lloyd.

,,Wir haben es doch geplant", erwiderte mein Bruder, ,,also dürfen wir auch gucken."

,,Sag mal, Lloyd, dein Onkel ist doch der Leiter dieser Schule. Dann weiß er doch auch sicher etwas über diesen Vorfall damals, oder?"

,,Nya . . . " Kai sah mich mit diesem seltsamen Blick an.

Ninjago: Blaue FlammenWhere stories live. Discover now