Clueless

28. Clueless

BITTE LESEN

Ich habe lange überlegt, ob ich das Kapitel veröffentlichen soll und habe mich jetzt dafür entschieden. Dieses (etwas kurze) Kapitel bedeutet es mir sehr viel, ich schreibe hier viele persönliche Dinge auf. Mir wäre deshalb wichtig, dass ihr beim Lesen den Song „Falling" von Harry Styles hört - dieses Lied hat mich beim Schreiben dieses Teils durchgehend begleitet. Falls jemand sentimentale und kitschige Texte hasst, kann er das Kapitel auch überspringe (das nächste wird gleich veröffentlicht), aber ich freue mich natürlich trotzdem, wenn ihr es lest!

Ich hoffe euch gefällt dieses etwas andere Kapitel trotzdem und ihr seid nicht abgeschreckt von meinem melancholischen Text! :) (PS: mein Herz rast gerade :D)

„Weißt du... kennst du die wahre Liebe? Die Liebe, die dich aufsaugt, die dich wahnsinnig macht, die Liebe, die dich vergessen lässt. Kennst du das Gefühl? Das Gefühl, wenn alles auf der Welt unwichtig erscheint, nur das eine zählt. Alles bleibt stehen. Die ganze Welt bleibt stehen! Du brennst für diese Liebe und doch bleibst du nur ein Häufchen Asche, wenn das Feuer erstickt wird. Die Asche glimmt, doch was tust du, wenn der Sauerstoff fehlt? Was passiert dann, Lottie?

Was passiert mit der Liebe, wenn sie erstickt wird? Von allen Seiten wird kommentiert, gespottet, gelacht! Und doch kommt niemand ohne sie aus. Jeder braucht es, jeder will es. Und doch hat jeder Angst davor. Wovor? Zu vertrauen, sich fallen zu lassen? Sich der Liebe hinzugeben? Ich bin ehrlich zu dir, ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, wieso wir Angst haben. Ich weiß nicht, wieso ich Angst habe.

Jeder strebt nach dem Gefühl, doch niemand lässt es zu. Wir wehren uns vor dem wohl schönsten und gleichzeitig schrecklichsten Gefühl, das uns widerfahren kann. Ja, Lottie, die Liebe ist schrecklich. Sie schmerzt und tut weh, sie kann uns verletzen, uns zerstören, uns von innen zerreißen! Deshalb haben wir Angst davor. Wir wollen uns selbst schützen, indem wir das Gefühl nicht zulassen, das uns schweben lässt.

Ganz sanft lässt uns die Liebe schweben, sie lässt uns fliegen, ganz zärtlich und doch mit so viel Kraft. Doch weißt du was? Wenn wir jemals fallen sollten, dann werden wir aufgefangen. Von genau diesem Gefühl, das uns solche Angst macht. Ist das nicht verrückt? Wir haben Angst vor der Liebe, dabei ist die Liebe das einzige, das uns vor unserer Angst retten kann. Ist das nicht verrückt, Lottie?"

Langsam füllten sich meine Augen mit Tränen. Er hatte Recht, Niall hatte so Recht. Alles was er gesagt hatte, war wahr. Wir alle hatten Angst, doch niemand wusste, wovor. Wir waren ahnungslos. Clueless.

„Es ist verrückt", hauchte ich und lehnte mich neben ihn an die Brüstung.

Die Liebe war unerlässlich, sie testete unsere Grenzen und forderte uns jeden Tag aufs Neue heraus, machte uns stark, schwächte uns. Sie brach uns, flickte uns wieder zusammen. Sie verletzte uns und heilte unsere tiefsten Wunden, ließ uns brüllen und gleichzeitig ganz leise sein. Sie spendete uns Wärme, wenn sie uns zuvor vor Kälte erstarren ließ. Die Liebe machte uns groß, machte uns klein, sie ließ uns im Stich und fing uns auf, wenn wir fielen.

„Es ist so verrückt!"

Ich fühlte mich in diesem Moment mehr Zuhause als jemals zuvor, wobei ich weiter weg war als ich es mir jemals erträumt hatte.

„Harry fühlt es genauso wie du, weißt du. Er sehnt sich genau wie wir alle danach. Nur ist seine Angst stärker, sie wächst über seine Sehnsucht hinaus. Und genauso ist es mit... mit Louis. Jetzt ist es raus."

„Louis?"

Langsam wurde mir alles klar. Louis. Der junge Mann in dem weißen Pulli. Der junge Mann mit den blauen Augen. Der junge Mann, der mich so wütend angesehen hatte. Alle Puzzleteile fügten sich zusammen, nur ein einziges fand seinen Platz nicht.

Harry.