Summer Breeze - Like the feel...

By MooreMarina

84.4K 4.6K 370

Abgeschlossen | Teacher x Student Story | Make your fingers soft and light Let your body be the velvet of th... More

Kapitel 1 - Like a summer evening breeze
Kapitel 2 - You thrill me, you delight me
Kapitel 3 - Can't resist the strange attraction
Kapitel 4 - Hasta mañana 'til we meet again
Kapitel 5 - Just wait and see
Kapitel 6 - Shining like the sun
Kapitel 8 - And my destination makes it worth the while
Kapitel 9 - Don't look too deep into those angeleyes
Kapitel 10 - I think it's taking on a new dimension
Kapitel 11 - All is gone and it seems too hard to handle
Kapitel 12 - Memories, good days, bad days, they'll be with me always
Kapitel 13 - Deep inside both of us can feel the autumn chill
Kapitel 14 - Where are those happy days, they seem so hard to find
Kapitel 15 - Chasing, dazing, driving me crazy
Kapitel 16 - Take a chance on me
Kapitel 17 - I wanted to know you some more
Kapitel 18 - We can face it together
Kapitel 19 - When I kissed the teacher
Kapitel 20 - And now it seems my only chance is giving up the fight
Kapitel 21 - Does your mother know
Kapitel 22 - There's a fire within my soul
Kapitel 23 - There's no regret
Kapitel 24 - Kisses of fire
Kapitel 25 - Making somebody happy is a question of give and take
Kapitel 26 - I can still recall our last summer
Kapitel 27 - Don't know how to take it, don't know where to go
Kapitel 28 - They're the things that keep me from thinking of you
Kapitel 29 - Won't you please understand the need in me
Kapitel 30 - Lovers live a little longer
Kapitel 31 - I was meant to be your girl
Kapitel 32 - Everything around you is lovelight
Kapitel 33 - Couldn't escape if I wanted to
Kapitel 34 - It would be a new kind of loneliness
Kapitel 35 - Knowin' everything from there on must be right
Kapitel 36 - We have a story and it survived
Kapitel 37 - The winner takes it all
Kapitel 38 - We know the start, we know the end
Kapitel 39 - Every feeling you're showing is a boomerang you're throwing
Kapitel 40 - I've been waiting for you

Kapitel 7 - Don't go wasting your emotion

1.9K 126 9
By MooreMarina

Meinen Eltern entging nicht, wie ungewöhnlich ich mich an diesem Tag verhielt. Nach einer schlaflosen Nacht, einer grundlegenden Gereiztheit und einem mageren Frühstück später, befanden wir uns heute Mal am Pool und nicht am Strand. Mein Vater trat bereits am frühen Morgen in einen spitzen Stein und eine kleine, aber offene Wunde, zierte nun seine Fußsohle. Unter diesen Umständen wollten wir nicht zum Strand, da kein Sand in die Wunde treten sollte. Ich klinkte mich wie immer aus den Gesprächen meiner Eltern aus, die sich heute auf unsere Nachbarschaft zu Hause konzentrierten und darüber sinnierten, wer wohl bei unserer Rückkehr ebenfalls dort war und ob sie wohl einen gemeinsamen Grillabend organisieren sollten. Die Musik schien das wirklich einzige zu sein, was mich von meinen Gedanken ablenkte und froh darüber, dass es funktionierte, schloss ich die Augen und döste eine Weile. Der geringe Schlaf machte sich langsam bemerkbar und somit fiel es mir leicht, in einen Art Dämmerschlaf zu verfallen. Als ich das erste Mal wieder auf die Uhr sah, stellte ich mit erschrecken fest, tatsächlich eine Stunde geschlafen zu haben. Ich richtete mich ruckartig auf, öffnete die Augen und schloss sie eilig wieder, da die grelle Sonne ihnen schmerzte. Ich zupfte die Kopfhörer aus den Ohren und blickte zu meinen Eltern herüber, die mich amüsiert ansahen. „Na, auch mal wieder wach?", stichelte mein Vater und klappte sein Buch zu, „Würde es dir etwas ausmachen, wenn deine Mutter und ich zum Cycling gehen?" „Mama, du willst mitmachen?", fragte ich ungläubig und noch etwas schlaftrunken. „Ich werde mich mal daran versuchen, dein Vater hat mich endlich überzeugt", antwortete sie und packte langsam ihre Sachen zusammen, „Oder bleibst du hier? Dann lasse ich alles liegen." Ich sah mich kurz um, der Pool war gut besucht und so schnell würden wir nicht nochmal drei Liegen nebeneinander bekommen: „Ich bleibe hier. Vielleicht sonne ich mich für einen kurzen Moment, hier im Schatten ist mir etwas frisch geworden." „Du hast ja auch geschlafen", war alles was mein Vater sagte und deshalb einen bösen Blick von mir kassierte. „Ich habe verstanden, ihr habt alle gemerkt, dass ich geschlafen habe. Aber ich habe doch kein Geräusch von mir gegeben, oder?", fragte ich leicht panisch und meine Eltern lachten leise. „Nein, keine Sorge, dann hätten wir dich schon geweckt", erklärte meine Mutter. „Okay gut", murmelte ich und meine Eltern erhoben sich, um zum Cycling zu gehen, „Dann bis gleich." „Bis gleich", sagten sie gleichzeitig und verschwanden zwischen den Palmen und Liegen. Ich verfolgte sie mit meinem Blick, bis ich sie nicht mehr sehen konnte, erst dann stand ich auf, um meine Liege in die Sonne zu rücken. „Nur für einen Moment", murmelte ich mir selbst zu und legte mich zurück auf die Liege, steckte die Kopfhörer zurück an ihren Platz und genoss das warme Gefühl auf meinem Bauch.

Nach einer Weile schreckte ich hoch, die Erkenntnis darüber wieder geschlafen zu haben, versetzte mich in Panik. Ich hatte weder Acht auf die Sachen meiner Eltern gegeben noch darauf, ob ich meine Haut verbrenne. Ich setzte die Sonnenbrille ab, sah mich um, studierte meinen Bauch und stellte erleichtert fest, dass noch alles in Ordnung war. Ich robbte mich herum, sodass ich nun auf dem Bauch lag und mein weißer Rücken etwas Sonne abbekam. Bereits nach 5 Minuten merkte ich, wie dieser leicht prickelte, ich hasste meine empfindliche Haut. „Du solltest deinen Rücken eincremen, deine Haut sieht schon ziemlich rot aus", hörte ich jemanden sagen. Ich drehte mich um und erstarrte in der Bewegung - vor mir stand Sophie, in einem knappen, weißen Bikini, in der ihre braune Haut noch dunkler aussah, als sowieso schon. Ihre goldblonden Haare hingen lose an ihren Schultern hinab und die Sonne ummantelte ihre Silhouette. Ich schluckte stark, auch Sophie schien zu bemerken wie ich sie ansah, denn sie trippelte nervös auf der Stelle herum und durchbrach die Stille, als ich noch immer nichts erwiderte: „Ich wollte mich auch in die Sonne legen, aber bei unseren Liegen ist überall Schatten wegen den Kindern. Darf ich mich wohl mit zu dir legen?" Die Frage klang so komisch, dass ich für einen kurzen Moment dachte, sie würde einen Witz machen. Jedoch sah sie mich mit Unschuldsaugen an, wirkte noch immer etwas nervös und wartete gespannt auf eine Antwort. „Okay, also...", setzte sie an, da ich noch immer nur starrte und kein Wort rausbrauchte, „ich kann natürlich auch... Ich dachte nur, weil..." „Natürlich", brabbelte ich drauf los, um sie aber vor allem von ihrer Scham zu befreien, den ich ihr mit meiner Stille beschert hatte, „Entschuldige. Natürlich kannst du dich auch hierhin legen." „Super", sagte sie etwas schüchtern und zog eine Liege aus ca. 10 Meter Entfernung heran, die verlassen und einsam zwischen den vollbesetzten Liegen stand. Eine angenehme und doch befremdliche Stille legte sich zwischen uns, ich hörte ihr beim Rücken und Rascheln zu, wagte es allerdings nicht mehr sie auch nur für einen Moment zu lang anzusehen. Nach guten zwei Minuten hörte ich nichts mehr und blinzelte zwischen meinen Armen hindurch zu ihr herüber. Sie lag auf dem Rücken, die Träger ihres Bikinis baumelten lose gen Liege und eine schwarze, große Sonnenbrille thronte auf ihrer Stupsnase. Ihr Brustkorb hob und senkte sich langsam, ihr Bauch zog dabei immer ein Stück mit. Ihre Beckenknochen stachen hervor, ihr Körper schien trainiert, aber nicht zu definiert - man sah ihr nicht an einem Teil ihres Körpers an, dass sie bereits zwei Kinder zur Welt gebracht hatte. „Und", sagte sie plötzlich und ihr Kopf ging ruckartig in meine Richtung, weshalb ich eilig meine Augen schloss, „was ist nun mit deinem Rücken? Ich will ja nichts sagen, aber du siehst schon ein wenig aus wie Patrick." Empört richtete ich meinen Oberkörper auf, wobei mein Bikinioberteil etwas verrutschte und ich genau beobachten konnte, wie Sophies Augenbrauen sich leicht zusammenzogen: „Wie Patrick von Spongebob?" „Na wie welcher Patrick denn bitte sonst?", antwortete sie lachend, „Entweder du legst dich wieder auf den Rücken, oder ich creme ihn dir ein, das ist zu gefährlich."

Ihre letzten Worte schwirrten in der Luft, verwandelten sich zu einem inneren Flimmern, ein Wabern, ein Kochen unter der Haut. Meine Kehle fühlte sich trocken an, mein Herz trommelte gegen meine Brust und alle Geräusche um mich herum schienen wie ausradiert. Sie wollte meinen Rücken eincremen? Bevor ich auch nur etwas sagen konnte, knotete sie eilig ihren Bikini zu, erhob sich grazil von ihrer Liege, griff nach meiner Sonnencreme, die neben meiner Liege stand und spritzte etwas davon auf meine erhitzte Haut. Ich schaffte es nicht ein Quieken zu unterdrücken und als ihre Hand meinen Rücken berührte, erfasste mich ein gewaltiges Zittern. Sophie zog ihre Hand eilig davon, nuschelte etwas und sagte: „Entschuldige, ich habe nicht bedacht, dass es kalt sein könnte. Ich..." Sie verstummte und ich blickte zu ihr hinauf, ihre Wangen wirkten leicht errötet, es mochte aber auch die Sonne sein, die mir einen Streich spielte. „Alles okay", brachte ich hervor und versuchte das Kribbeln in meinen unteren Regionen zu ignorieren, „Mach ruhig weiter." Sie kniete sich wieder neben mich und ihre Hände flogen so sanft über meine Haut, dass ich an manchen Punkten ihr Eincremen infrage stellte. Sie schwebten regelrecht, sodass ich gar nicht bemerkte, als sie bereits fertig war. „Das sollte reichen", sie setzte sich wieder zurück auf ihre Liege, legte sich hin und würdigte mich keines weiteren Blickes. Ich konnte mit Verlaub sagen, solch eine komische Situation noch nie in meinem Leben gehabt zu haben. Nachdem eine Weile vergangen war und ich meinen Worten endlich wieder traute, erhob ich die Stimme: „Ich danke dir, ich hätte natürlich vorher meine Eltern drum gebeten, aber sie sind so eilig aufgebrochen und dann... Auch egal." Sophie kicherte und blickte in meine Richtung, das Muttermal an ihrer Oberlippe hüpfte, als sie ein Schmunzeln unterdrückte: „Kein Problem, wie gesagt, ich will ja nicht, dass du wie eine krosse Krabbe aussiehst." „Und jetzt vergleichst du mich nicht mal mehr mit Patrick, sondern mit der krossen Krabbe?", ich drehte mich auf die Seite, wobei die Schwerkraft ihren Teil tat, ich spürte es und stützte meinen Kopf auf der Hand ab. Sophie befeuchtete sich kurz die Unterlippe bevor sie etwas erwiderte, dabei verkniff sie sich erneut ein Lachen: „Tut mir leid, aber..." Nun brach sie in Gelächter aus und ich warf empört mein Handtuch, welches ich unter meinen Kopf geschoben hatte, in ihre Richtung. Ich traf sie unvermittelt im Gesicht, weshalb ihre Sonnenbrille ein Stück nach unten rutschte und mir die Tränen in ihren Augen offenbarte. „Du lachst so stark, dass du schon weinen musst?", nun setzte ich ein schmollendes Gesicht auf und Sophie lachte nur noch mehr. Zwischen Prusten brachte sie hervor: „Tut...mir...leid...ich...kann...nicht...anders..." Sie beruhigte sich nur schwer, vor allem da meine Unterlippe noch immer bebte und schmiss mir irgendwann mein Handtuch wieder zu, welches ich mit meiner freien Hand fing und wieder zurück auf seinen Platz verfrachtete. „Dafür werde ich mich irgendwann noch revanchieren", sagte ich also und drehte mich auf den Rücken, um mich von der anderen Seite zu sonnen, „Irgendwann." „Na, wenn du glaubst, dass...", fing Sophie an, die von Minute zu Minute immer lockerer wurde. „Mamaaaaaaa!", hallte es über die Anlage und Sophie saß kerzengrade auf der Liege. Luisas kleine Schwester tapste über die gepflasterten Steine und blickte sich mit tränenverhangenen Augen um. „Ich komme Lena! Mama ist hier!", Sophie klaubte eilig ihre Sachen auf, warf mir einen merkwürdigen Blick zu und sagte, „Wir sehen uns heute Abend." Mit diesen Worten verschwand sie und hob ihre kleine Tochter auf halben Weg hoch, nur um sie kurz darauf im Kreis zu wirbeln. Lena lachte hysterisch und ich schaffte es nicht ein Seufzen zu unterdrücken.

Meine ausgepowerten Eltern saßen entspannt auf ihren Stühlen, nippten an ihrem Gin Tonic und beobachteten wie jeden Abend das Treiben der anderen Hotelgäste. Ich dagegen saß wie auf heißen Kohlen und stierte von der einen Ecke der Bar zur anderen, nur um nicht zu verpassen, wenn Sophie auftauchen würde. Wir hatten weder einen Treffpunkt noch eine Uhrzeit ausgemacht, aber da sie es heute erneut erwähnte, schien sie das mit dem Getränk ernst zu meinen. Als meine Eltern dann auch noch spontan vorschlugen, man könnte in die Stadt gehen, waren bei mir alle Alarmglocken angegangen. Was wenn ich Sophie verpasste? Meine Furcht schien sich zu bewahrheiten, wir waren später als gewöhnlich bei der Animation, fast alle Tische waren besetzt und von Sophie und ihrer Familie war keine Spur. Das flackernde Licht der Animation machte es mir schwer mich auf die Menschen zu konzentrieren, für eine Sekunde waren sie überbelichtet und in der nächsten nichts mehr als ein Schatten der Nacht. Nach zehn Minuten angestrengten Stierens gab ich es auf, trank den letzten Schluck von meinem Bier aus und sagte: „Ich gehe ein bisschen an den Strand und schau mir die Sterne an. Ich komme wieder hierher, okay?" „Ja klar, mein Schatz", antwortete meine Mutter und führte das Gespräch mit meinem Vater direkt fort. Ich hörte noch etwas von Fitnessstudios und dann war ich auch schon aus der Hörweite meiner Eltern. Während ich weiterging warf ich einen letzten Blick Richtung Bar und traf dort auf eine Sophie, die sich suchend umsah. Unsere Blicke trafen sich nur wenige Sekunden später und sie lächelte mir leicht zu. Wie ferngesteuert ging ich auf die Bar zu, es war die zweite Bar am anderen Ende der Terrasse und schaute mich nach ihrer Familie um. Ich entdeckte Arne und die Kinder in nicht allzu weiter Entfernung meiner Eltern, er unterhielt sich mit einem anderen Mann, während eine rothaarige Frau mit ihren und den Kindern von Sophie ein Spiel spielte. Mit hämmerndem Herzen kam ich vor Sophie zum Stehen, die heute einen dezenten Lippenstuft trug, ein weißes Kleid, welches über ihren Knien endete. Ich atme tief ein und aus, so als ob ich dadurch mehr Mut finden würde und nahm erneut den frischen und doch süßlichen Geruch ihres Parfüms wahr. „Na, du krosse Krabbe? Wie geht es deinem Rücken?", fragte sie unverblümt und ich zog zur Antwort die Nase kraus. „Na danke", murmelte ich und lehnte mich gegen die Bar, „Meinem Rücken geht es bestens, du hast ihn mir ja auch noch eingerieben." Sophie wurde mit einem Mal still und die lockere Stimmung war wie verpufft. Sie drehte sich Richtung Bar und sagte: „Das stimmt. Was möchtest du trinken? Du bist eingeladen." Verunsichert über den Wechsel der Stimmung taste ich mich langsam an sie heran, ich stand genau neben ihr und doch so weit weg, dass ich ihr nicht zu nah kam - ich wollte nicht, dass sie sich unwohl fühlte. „Alles okay?", fragte ich zaghaft und sie nickte schnell, bevor sie nach der Karte griff und sie tiefgründig studierte. Bereute sie ihr Handeln vom Mittag? Nicht, dass ich es selbst nicht ein wenig komisch fand, aber dennoch hatte ich es genossen und auch Sophie schien zu dem Zeitpunkt gefallen an dem Moment gefunden zu haben. Sie hielt mir die Karte entgegen und blickte mich gespannt an, als ich sie weiterhin fragend ansah, antwortete sie endlich: „Ja alles in Ordnung. Ich freue mich allerdings auf meinen Cocktail, einen mit vernünftigem Alkoholgehalt und nicht dem gestreckten Zeug in den All-Inklusive-Cocktails. Weißt du schon was du willst?" Ich nickte und sie winkte den Kellner heran. Sophie bestellte sich einen Summernight Banger, während ich mich für einen Moscow Mule entschied. Unsere Getränke kamen wenig später und ich zog mir gerade einen Barhocker näher, als sie mit dem Kopf in die entgegengesetzte Richtung nickte. Für einen Moment glaubte ich, sie wollte zurück an ihren Tisch, aber als ich ihr folgte, gingen wir von der Terrasse fort und Richtung Strand.

Wir redeten kein Wort miteinander und als wir am Strand ankamen, zog sie sich ihre Sandalen von den Füßen und ging auf eine Bank zu, die relativ nah am Anfang stand. Ich tat es ihr nach und das Klopfen meines Herzens machte mich regelrecht wahnsinnig. Sie drehte sich erwartungsvoll zu mir um, bis ich mich endlich neben ihr fallen ließ. Sophie hielt mir ihren Cocktail entgegen, um mit mir anzustoßen, dann nahm sie ihren ersten Schluck und mir fiel wieder nichts Besseres ein, als sie anzustarren. Im Licht des Mondes sah sie bezaubernd aus, aber das konnte ich ihr wohl schlecht sagen. „Darf ich dich was fragen?", kam es plötzlich von Sophie und ich riss mich von ihr los. „Klar", murmelte ich und nahm gierig einen Schluck von dem leckeren Cocktail. „Ich...", sie fuhr mit ihrem Finger über den Rand ihres Glases, welches ein leichtes Summen erzeugte und holte tief Luft, „Mir ist etwas aufgefallen." „Okay?", gab ich lachend von mir, „Das ist nicht äußerst präzise. Was ist los?" Es war merkwürdig hier mit ihr zu sitzen, es fühlte sich an als würden wir uns Ewigkeiten kennen und doch hatten wir kaum mehr als 50 Sätze miteinander gewechselt. Meine schwitzigen Hände umklammerten das Glas fester, da Sophies Blick immer intensiver wurde und ich ahnte schon jetzt, dass das Gespräch nicht unbedingt angenehm werden würde. Sophie atmete wieder schwer aus, dann legte sie ihre Hand für eine Sekunde auf meinen Oberschenkel, nur um sie schnell wieder fortzuziehen. „Mir sind deine Blicke aufgefallen", setzte sie an und mein ganzer Körper versteifte sich, „Es ist nichts Verwerfliches an solchen Blicken, Charlotte", schob sie schnell hinterher, da alles in mir nach einer schnellen Flucht schrie, „Nur..." Ich wandte beschämt den Blick ab und lehnte mich gegen das marode Holz der Bank, wie gerne würde ich die Zeit zum Mittag zurückdrehen, oder zu jeglichem Zeitpunkt vor diesem Gespräch. War ich wirklich so auffällig mit meinen Blicken? „Ich weiß nicht was du meinst", sagte ich ein wenig patzig und Sophie biss sich auf die Unterlippe. Sie rückte bewusst, oder auch unbewusst ein Stück näher und berührte mich wieder zaghaft, nur dieses Mal am Unterarm: „Es ist wirklich nicht schlimm, Charlotte und ich will dir auch keinen Vorwurf machen, aber... Ich fühle mich geschmeichelt, weißt du... Aber ich habe eine Familie, einen Mann und ich bin auch einiges älter als du..." „Das weiß ich doch alles? Ich habe dich auch gar nicht so angeguckt, da musst du etwas falsch interpretiert haben", verteidigte ich mich und bemerkte wie angriffslustig sich meine Stimme anhörte. „Charlotte, bitte. Okay dann habe ich mich vielleicht...vertan", versuchte es Sophie und ich spürte, dass sie das sagte, um mich zu beruhigen, aber ich wollte kein Wort mehr hören. Ich stand auf, nahm einen letzten Schluck vom Drink und sagte: „Danke für das Getränk. Ich sollte jetzt gehen!"

„Charlotte, warte doch!", rief Sophie mir hinterher, doch ich lief mit brennenden Augen, einem beschämenden Gefühl im Körper und klopfendem Herzen immer weiter den Strand entlang. Als ich sie nicht mehr hörte, drehte ich mich um und sah, wie sie zurück Richtung Hotel ging. Wie konnte ich nur so dumm gewesen sein? Was auch immer das war, hatte ich mit meinen Blicken zerstört. Wie konnte ich das nur hinkriegen? Vielleicht fühlte sie sich von mir bedrängt? Resigniert ließ ich mich im kühlen Sand nieder, legte mich platt auf den Rücken und spürte das unangenehme Reiben vom Sand auf meiner gereizten Haut. „Scheiße", murmelte ich und presste die Augen zusammen, für die nächsten Tage sollte ich ihr wohl aus dem Weg gehen. Ihr und mir zuliebe. Der Gedanke daran sie nicht nur vergrault zu haben, sondern dass sie nun auch zu ihrem Mann und Kindern zurückging, hinterließ einen faden Geschmack in meinem Mund und ich wünschte mir in diesem Moment nichts sehnlicher als einen kühlen Schluck von einem Bier.

I wasn't jealous before we met
Now every woman I see is a potential threat
And I'm possessive, it isn't nice
You've heard me saying that smoking was my only vice
But now it isn't true
Now everything is new
And all I've learned has overturned
I beg of you...
Don't go wasting your emotion
Lay all your love on me

Continue Reading

You'll Also Like

13.2K 467 16
Sie hat dagegen angekämpft, doch manchmal kann man Gefühle leider nicht unterdrücken....
84.8K 5.3K 62
Tᴇɪʟ 1 ------------------------ Maike Cortillard ist neu an der Uni und sehr darauf bedacht, ein gutes Verhältnis zu ihren künftigen Studenten aufzub...
76.7K 4K 25
Ava ist 22, lebt in Paris, ist glücklich verlobt - ihr Leben könnte gerade nicht besser sein. Wären da nicht die Erinnerungen, die sie heimsuchen, G...
107K 5K 35
»Amelie, es tut mir leid, aber zwischen uns war nichts, ist nichts und wird nie etwas sein. Du hast dich da in etwas verrannt«, flüsterte sie mir lei...