Gangbattle

By LillyBizzle99

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By LillyBizzle99




»Das kann ich ihnen so nicht sagen Ms, es liegt ganz allein in seiner Hand, ob er aufwacht«, erklärt der Arzt und fügt noch weiter hinzu: »Es steht fünfzig zu fünfzig«.

»Okey«, krätze ich mit trockener Stimme, mehr bekomme ich nicht über die Lippen.

Jasons Leben hängt am seidenen Faden und es liegt ganz allein in seiner Hand, ob er weiter machen will oder mich allein lässt.

Die Ärzte verlassen den Raum, werfen mir einen ermutigenden Blick zu bevor sie durch den Flur streiten und um die Ecke verschwinden.

»Sie können gerne zu ihm«, äußert der Doc und deutet mit einer Geste ins Innere des Krankenzimmers.
Er hält mir die Tür auf und der große Drang ihn zu sehen, platzt wie eine Seifenblase plötzlich.

Will ich ihn überhaupt sehen?
Wird mir sein Zustand den Rest geben und mich hier und jetzt in Ohnmacht versetzen.

Der Arzt bemerkt mein Zögern: »Sie müssen da nicht rein, sie können gerne im Wartezimmer warten und ich schicke eine Schwester, wenn ich Neuigkeiten habe«.

Kopfschüttelnd lehne ich sein Vorschlag ab.

»Danke, nein. Ich musste mich nur kurz fassen«.

Mein Schweinehund schubst mich regelrecht Richtung Tür und der penetrante Geruch von Krankenhaus schlägt mir ins Gesicht, sobald ich den Raum betrete.
Es riecht nach Desinfektions- und Reinigungsmittel.

Ich riskiere einen Blick auf ihn und dessen Anblick versetzt mir den restlichen Schlag, um leise zu weinen.

Er liegt seelenruhig da und schläft.
Die Geräusche der dutzenden Maschinen sind zu hören, sein Herzschlag, der in einen gleichmäßigen Rhythmus am Monitor abgebildet ist.
Ein großer Verband ist um seinen Oberkörper gewickelt bis zur Hälfte seiner Arme.
Was mich am meisten jedoch abschreckt, sind die mehren Kabeln und Schläuche an ihm und der Atemschlauch an seiner Nase.

Ich sollte an seiner Stelle hier liegen, nicht er.

»Ich liebe dich Baby«, es ist ein leises Flüstern, das gerade so über meine Lippen kommt.

»Bitte wach auf Jay, ich bin nicht der Typ-Mensch aber dieses Mal bin ich zu egoistisch, um dich gehen zu lassen«.

Ich bewege mich zum Stuhl, ziehe in nah genug ran, um nach Jason zu greifen.
Seine Haut ist kalt und wenn ich nicht wüsste, dass er schläft, würde man meinen, dass er tot ist.

»Ich liebe dich Jason und ich weiß, dass du mich genauso liebst. Ich weiß, dass du Schmerzen hast aber bitte Baby, tue es für mich. Ich will dich nochmal hören, deine Berührung spüren. Wir haben zu viel dafür gekämpft, um es jetzt aufzugeben«.

Ich bin hier und werde nicht mehr von seiner Seite weichen.
Man müsste mich in Handschellen abführen oder schlimmer, selbst in seine Lage versetzen, um mich von ihm zu lösen.
Die Wochen waren Qual genug von ihm getrennt zu sein, ich kann mir nicht ausmalen in einer Welt zu leben, indem ein Jason King nicht existiert.
Er hat mich für mein restliches Leben geprägt, ohne ihn, bin ich nichts komplett.
Von der ersten Sekunde an als sich unsere Blicke trafen, wusste ich es ganz tief in mir das er mein Leben ändern wird.

[»Eine harmonische Beziehung sieht aber anders aus«.

Eine Stimme, männlich und rau spricht mich an.
Sie ist mir fremd und doch hört sie sich so vertraut an das ich nicht anders kann als mich zu ihm zu drehen.

Diese dunklen Augen fallen mir sofort auf als ich den Mann vor mir wahrnehme.
Er ist unglaublich attraktiv, mit den vollen rosa Lippen, die sich zu einem schmalen schmunzeln verzogen haben und den Augen, die mich an flüssige Schokolade erinnern.
Seine Haare sind zersaust und doch perfekt frisiert.

»Danke für deine Einschätzung aber ich komme schon allein zurecht«, versichere ich ihm, damit war alles gesagt und er sollte somit verschwinden.]

Das war das erste Mal als ich auf ihn traf und seitdem hat das Schicksal mich immer wieder zu ihm geführt, egal in welche Schwierigkeiten ich mich derweil begab.

Wir sind uns nähergekommen, haben eine seltsame Freundschaft geführt, obwohl es zu riskant war, erwischt zu werden.
Und dann von einem auf den anderen Tag wurde aus dieser Freundschaft mehr und keiner von uns hat mit den Gedanken gespielt es zu beenden.

[Der bekannte Geruch von One Million steigt mir in die Nase, der trotz des Alkohols und Zigaretten nicht überdeckt wird.

Jason steht dicht vor mir, stützt sich rechts und links von mir ab.

»Was machst du hier, was ist, wenn uns jemand sieht?«, hysterisch versuche ich ruhig zu bleiben.

»Beruhig dich Babe, deine Jungs sind beschäftigt für den Moment«, vergewissert er mir doch seine Worte bewirken nicht wirklich was.

»Wieso hast du dich nicht gemeldet?«, hackt er nach und runzelt die Stirn.

»Ich habe viel um die Ohren momentan«, um genau zu sein, will ich dir aus dem Weg gehen, aber das wirft nur Fragen auf.

Seine Anwesenheit macht mich nervös, aber das schiebe ich auf den Alkohol.

»Lola?«, wie er meinen Namen mit so viel Charm ausspricht, bringt mich in Verlegenheit.

Ich beiße mir auf die Lippen, ich hätte nicht hierherkommen sollen, meine Gedanken spielen verrückt bei seinem Anblick vor mir.

»Jason«.

»Mir gefällt es nicht, wie du dich an Paul klammerst«, knurrt er und legt eine Hand an meiner Hüfte, um mich näher an sich zu ziehen.

»Ich wollte nur etwas Zuneigung und die gibt er mir«, ich versuche seinen Blick standhaft zu bleiben, ignoriere das starke Klopfen meines Herzens.

»Wenn du Zuneigung brauchst, musst du nur zu mir kommen, ich kann dir alles geben, was du möchtest«, seine Worte spielen auf vieles mehr an als mir wirklich bewusst ist in diesen Moment.

»Und das sagst du mir erst jetzt?«.

Ich spüre das komische Knistern zwischen uns, das Verlangen, das ich vor Tagen gespürt habe, als wir uns so nah waren.]

Wir hatten gestritten, uns wieder versöhnt und dann wieder gestritten, doch es kam nie so weit, dass wir beide getrennte Wege gingen
Im Gegenteil wir sind mehr zusammengewachsen und wie absurd es klingen mag: mit Jason würde ich jeden Tag streiten, nur um in seiner Nähe zu sein.

[»Du bist verliebt in mich?«, frage ich nochmals, als Bestätigung oder wenn er mich angelogen hat, seine Worte zurückzunehmen.

Jason nickt, streicht mir über die Wange, um mir tief in die Augen zu schauen, während er weitere Worte in mich einredet, die meine Schutzmauer durchbricht.]

[»Ich habe etwas für dich«.

Seine Worte zwingen mich dazu; meine Blicke von den anderen Gästen abzuwenden und ich sehe neugierig zu ihm, wie er etwas aus der Jeans holt und mir eine blaue Schmuckschachtel präsentiert.

Wie in einem Film öffnet er die Schatulle und das Glänzen der silbernen Halskette kommt zum Vorschein.
Der schmale Anhänger trägt den Buchstaben J.]

Unmittelbar greife ich nach ihr, spiele mit dem kleinen Anhänger zwischen meinen Fingern. Ich habe sie nie ausgezogen, lediglich unter einen Oberteil versteckt damit keiner Fragen stellen kann.

[»Wir hatten doch schon Sex?«, Sinnes abweisend schaffe ich es noch kurz einen klaren Gedanken zu fassen.

Jason dreht mich zu sich, hält mich zum Glück am Bund meiner Hose fest.
Er spielt am Knopf meiner Jeans.

»Mag sein Babe, aber das war nur notgeiler Sex ohne Bedeutung, das hier ist echt, die ältere Generation nennt das Liebe machen«, schmunzelt er über seine Worte.]

Sein Humor auch in der schwierigsten Situation. Jason weiß genau was er sagen und machen muss, um am Ende des Tages glücklich zu sein.

[Verliebt strahlen wir um die Wette und sehe uns einfach nur an.
Es braucht keine Worte, um uns gegenseitig zu verstehen.

Aus seinen warmen Augen kann ich die Liebe rauslesen, die er gegenüber mir empfindet, es ist kein kalter Blick wie vorhin, nein, es glüht in ihm die reine Leidenschaft.]

Ich quäle mich selbst, indem ich an jeden schönen Moment mit ihm denke.
Es zerreißt mich von innen, zu glauben, dass ich all das nicht mehr haben kann.
Jede Sekunde, in der die Hoffnung weniger wird, dass er aufwacht, tötet mich.
Der unfassbare Schmerz droht mich zu ersticken und ich hatte mir geschworen diesen Schmerz nicht mehr an mich ranzulassen.

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