Segel in Sicht!

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Kapitel 5

*** Schiff in Sicht ***

30. November 1762


Vor drei Wochen war Jones zurückgekehrt und hatte seine Nichte, Zoe, im Schlepptau.

„Master Kenway, unsere Familie hatte einige Schicksalsschläge zu verkraften und meine Nichte hat leider niemanden mehr, der ihr geblieben ist. Hättet ihr vielleicht noch eine Stelle als Zimmermädchen oder ähnlichem für sie, dann wäre Zoe auch nicht so alleine und ich könnte auf sie aufpassen!" kam es tatsächlich leise und höflich, ohne schleimerisch zu wirken, von ihm.

Also gab ich diesem Mädchen eine Chance und es wurde mir überschwänglich gedankt, ein kleiner Rest Skepsis blieb jedoch in mir.

Ich wusste immer noch nicht so recht, ob mein Kammerdiener mir die Wahrheit sagte!

Mittlerweile war auch Master Cormac von seiner doch sehr unüberlegten Reise zurück. Jedoch ohne ein Wort, WO er war und warum er ohne uns allen Bescheid zu geben aufgebrochen ist!

Das würde noch disziplinarische Folgen für ihn haben, auch wenn er aus überlaufenden Emotionen heraus gehandelt hatte. Dennoch ist es kein Grund seine Pflichten so dermaßen zu vernachlässigen!

Ich erwachte heute aus einem sehr wirren Traum, welcher mir wieder Alex gezeigt hatte. Diese Momente häuften sich in letzter Zeit und auch dieses Gefühl, sie tatsächlich spüren zu können nahm zu, ich konnte es mir nur nicht erklären!

Mrs. Wallace hatte das Frühstück fertig, wie jeden Morgen, als ich unten erschien und, wie immer, lächelte sie mich an, aber mit diesem Ausdruck, dass sie, wie ich auch, Alexandra vermisste. Konnte sie es nicht einfach lassen? Ich hatte genug damit zu tun, diese Sehnsucht zu unterdrücken!

Ich nahm meine Post entgegen und fing an zu lesen! Es waren nur Händleranfragen, welche ich eh gleich beantworten würden.

So verging mal wieder ein Vormittag wie jeder andere und gerade als ich nach dem Mittagessen wieder in meinem Arbeitszimmer am Schreibtisch saß, kam ein aufgeregter Bote hinein... er stützte sich kurz auf seine Knie, um wieder zu Atem zu kommen.

„Master Kenway... ihr... also... wir sollten doch... ein Auge... auf den Fluss haben..." das dauerte mir zu lange... er stotterte und diese Pausen machten mich wahnsinnig.

„SPRECHT!" kam es etwas zu laut von mir! Erschrocken sah der junge Mann zu mir auf.

„Verzeiht... Die Jackdaw ist vor wenigen Stunden in den James River eingefahren!" in diesem Moment nahm seine Miene einen völlig freudigen Ausdruck an und ich befürchte, auch meine Gesichtszüge sahen so aus!

Die Jackdaw! Die Brig meines Vaters war wieder da? Hatte das Warten wirklich JETZT ein Ende?

In mir tobten zig verschiedene Emotionen... Freude, Unglaube, Angst, Trauer... es war erschreckend ehrlich gesagt!

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Where stories live. Discover now