Edward Jr. hat das Licht der Welt erblickt

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Kapitel 46

*** Edward Junior hat das Licht der Welt erblickt ***


Die Mädchen hatten wieder für Ordnung hier gesorgt und ich beneidete sie ehrlich gesagt nicht, für den Berg an Wäsche, welcher nun anstand!

Ich ließ mich neben meiner Frau wieder auf unserem Bett nieder und nahm unseren Sohn auf den Arm. Plötzlich sah sich Alex fragend um.

Wo soll unser Sohn jetzt schlafen, Haytham?"

Er würde natürlich in seinem Kinderzimmer gegenüber schlafen, ich verstand Alex' Frage im ersten Moment nicht. Doch ich sollte eine Erklärung bekommen und zwar in einem Ton, welchen ich selten bei meiner Frau erlebt habe.

Ich soll alle vier Stunden hinüber tapsen, mitten in der Nacht, wenn ich den Kleinen stillen will? Kommt nicht in Frage, er bekommt fürs erste seine Wiege hier in unser Schlafzimmer!" da sprach die Mutter aus ihr!

Bevor das noch eskaliert zwischen euch beiden, wir haben noch keinen Namen für den neuen Erdenbürger! Wie soll er heißen?" Diese Frage von Faith holte uns ins hier und jetzt zurück.

Wir hatten keinen bestimmten Namen festgelegt, einfach immer mal wieder darüber spekuliert, was uns gefallen würde. Nun sah ich in Alex' Augen plötzlich eine Art Erkenntnis und sie lächelte mich versöhnlich an, nachdem sie vorsichtig über die Wangen unseres Sohnes streichelte.

Edward Haytham Kenway!" sie sagte es in einem so liebevollen wie auch ehrfürchtigen Ton, der mich veranlasste ihr einen langen Dankeskuss zu geben!

Er trägt den Namen seines Großvaters und meinen weiter, zudem hat dieser kleine Mensch auch noch mit mir gemeinsam Geburtstag. Ja, ich wiederhole mich!

In mir spürte ich diese Freude, diese Liebe für ihn und meine Frau, meine Gefühle erlebten zum ersten Mal ein wahres Chaos, welches ich kaum bändigen konnte.

Dann werde ich das mal verkünden und ihr... klärt den Rest, aber bitte leise!" damit drehte sich meine kleine Schwester um und verkündete auf der Galerie lautstark „Wir haben ein neues Familienmitglied, Edward Haytham hat das Licht der Welt erblickt!"

Zu meinen ganzen Gefühlswirren gesellte sich jetzt auch noch Stolz dazu!

Haytham, ich bitte dich. Lass Edward hier bei uns für die erste Zeit. Es wird ja nicht für immer sein, doch wenn ich ihn stille, ist es für mich so einfacher und ich will ihn in meiner Nähe haben!"

Ich konnte es im Grunde schon verstehen, trotzdem fiel es mir schwer über meinen anerzogenen Schatten zu springen. Es war eine Unart, dass die Kinder bei den Eltern schliefen. Also machte ich einen weiteren Vorschlag, bezüglich der Kindermädchen, welche ihr Edward dann bringen würden.

Hatte ich mit einer Zustimmung gerechnet, wurde ich enttäuscht und erntete ein entsetztes

Wie? Du meinst, ich müsste nicht einmal aufstehen? Bei aller Liebe, aber nein. Ich sorge schon für unseren Sohn, gerade Nachts. Tagsüber ist es etwas anderes, da wir ja auch Verpflichtungen haben. Aber... nein, nachts bleibt er hier!"

Mit diesen Worten lehnte sie sich an mich und strich unserem Sohn wieder über die Wange. Da wurde mir bewusst, dass ich von nun an auch selber wieder lernen musste.

Ich musste lernen, mir eine eigene Erziehung anzueignen. Eine, die für Alex und mich einen Kompromiss bot, damit wir nicht in den eingefahrenen Wegen verharren.

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt