Geburtstagsbesuch mit Überraschungen

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Kapitel 45

3. Dezember 1763

*** Geburtstagsbesuch ***


Die Schwangerschaft nahm für mich ungeahnte Dimensionen an, in denen ich immer wieder erfahren musste, dass meine Frau mehr als unleidlich war.
Ihre Stimmungsschwankungen nahmen wieder zu und oft wusste ich gar nicht, was ich falsch gemacht haben könnte.
Mrs. Wallace versuchte mich immer mal wieder aufzuklären, doch vergebens, wenn ich ehrlich sein soll. Ich verstand kein Wort!
Und wenn ich weiterhin ehrlich sein darf, war ich froh, als endlich Faith ihren Besuch ankündigte und ich etwas entlastet wurde.
Leider hatten sogar einige meiner Vertragspartner die Launen meiner Frau abgekommen, was sie alle mit einem wissenden Grinsen abtaten und mich mitleidig ansahen.
Dennoch war es mitunter immer schwieriger, sie bei Laune zu halten und auch meine Ausbrüche waren nicht immer friedlich.

So hatten wir einen kleinen Disput während eines Abendessens, in Zuge dessen eines der Mädchen nicht sofort Alex' Wunsch nach ihrem Wasser nachkam.
„Verdammt nochmal, ich hatte es vor einer Ewigkeit schon gesagt, das kann doch nicht so schwer sein! Soll ich hier verdursten oder muss ich erst selber zum Brunnen laufen?" und gerade als Alex sich etwas schwerfällig versuchte zu erheben, meinte ich nur, sie hätte es doch gerade erst vor ein paar Minuten gesagt... aber auch ich wurde nicht verschont!
Sie fuhr mich gleich an, ich wüsste ja gar nicht, wie sie sich gerade fühlen würde. Nein, das wusste ich tatsächlich nicht, wie auch?

Innerlich konnte ich oft nur noch mit den Augen rollen und machte gute Miene zu bösem Spiel, im Grunde stand ich hier auf verlorenem Posten. Niemand konnte mir beistehen, nur Michael mein Kammerdiener hörte sich meine Schimpftiraden an.
Natürlich nur, wenn meine Frau nicht in der Nähe war, sonst würden hier sogar noch Köpfe rollen, dachte ich mir des öfteren.

Dann endlich kamen die Cormacs an und, darf ich es sagen?, ich wäre am liebsten auf die Knie gefallen! Auch wenn ich die Begrüßung nicht guthieß, wie auch Shay mal wieder, waren wir uns ausnahmsweise einig, dass wir unsere Frauen einfach in Ruhe lassen sollten.
Wir verbrachten die Tage nun mit den Berichten über die Geschäfte und das, was nicht mehr in den Briefen zu besprechen war.
Ich zog mich mit Master Cormac ein oder zweimal zurück, einfach nur, weil ich ihm meinen Unmut kundtun musste.
„Haytham, ihr wisst, Frauen sind mitunter nicht immer zu verstehen. Ich habe es ebenso erlebt und muss sagen, sie war zeitweise mehr als unausstehlich. Doch glaubt mir, es wird sich alsbald ändern! Habt Vertrauen!" diese Worte machten mir wieder etwas Hoffnung und ließen mich meine Frau etwas friedlicher sehen.

Am heutigen Abend war Alex schon zeitig zu Bett gegangen und gerade als ich mir die Füße vertreten wollte, sah ich, wie sie etwas außer Atem an der Treppe stand.
Ich hatte die letzten Wochen immer mehr Angst um sie, um unser Kind und einfach um alles. Meine Sorge mag völlig unbegründet sein, trotzdem war sie in mir und ich wollte meine Frau beschützen!
„Es ist nichts, ich musste nur mal kurz wohin, Haytham. Du kannst unbesorgt wieder zu den anderen gehen."
Das war mir schon oft aufgefallen, auch mitten in der Nacht, dass sie einfach aufstand und verschwand!

Wieder im Salon erklärte mir Faith, dass das nicht ungewöhnlich ist und ich mir keine Gedanken darüber machen sollte.
„Haytham, dieses Kind nimmt einen großen Platz ein und tritt... nun ja... man muss halt des öfteren wohin! Oder man bekommt einen Tritt in den Magen. Du hast es vorhin erlebt, oder nicht? Da wird es einem schon mal schlecht! Doch es dauert nicht mehr lange. Wenn ich mir Alex und ihren Umfang ansehe, dann werdet ihr bald Eltern sein!" ihre Hand legte sich beruhigend auf meine und ich war etwas zuversichtlicher.

Heute Morgen wurde ich von Alex' Bewegungen wach und ich muss zu meiner Schande gestehen, ihr wohlgeformter Hintern schmiegte sich an mich und ich konnte mich nicht zurückhalten.
Also ließ ich meinen eigenen Gefühlen freien Lauf und hörte kurz darauf ein wohliges Stöhnen meiner Frau. Ich hatte nicht einmal Ansatzweise angefangen...
„Dann mach einfach weiter und sieh, was dann passiert!" raunte sie mir entgegen und ich ließ es mir nicht zweimal sagen!
Wir hatten jetzt für uns Positionen gefunden, in denen wir uns ausleben konnten. So ließ sich Alex auf meinem Schoß nieder und lehnte sich nach hinten, stützte sich auf meine Oberschenkel und ... Herr Gott... ihre Bewegungen... es war einfach ein wahnsinnig gutes Gefühl, welches mir zeigte, dass wir immer noch im Einklang waren, auch wenn wir ein paar... Dispute hatten!
Ich hatte mich mit Lektionen zurückgehalten, was mir sehr schwer fiel, doch ich konnte auf meine Frau zählen! Sie würde sie sich wiederholen, wenn ihr danach war!

Doch heute konnte ich mich nicht wirklich beherrschen und nahm mir, was mir gehörte. Alex kniete kurze Zeit später vor mir und ich nahm sie einfach, meine Hand lag in ihrem Nacken und drückte sie aufs Bett. Es musste sein, erklären konnte ich es nicht.
Als ich langsam wieder zu Atem kam, zog ich sie an mich und meine Finger bescherten ihr ebenfalls einen Höhepunkt, welchen sie mit einem spitzen Aufschrei kundtat und dann an mir lehnte. Diese Momente waren immer wieder einzigartig mit meiner Frau!

Leider konnten wir nicht für ewig hier im Bett verweilen, also machten wir uns auf, dass auch wir noch etwas vom Frühstück abbekamen.
Unten im Esszimmer herrschte schon das gewohnte geklärte Chaos, wenn Familie Cormac anwesend war. Nur störte es mich immer weniger, am Anfang war es... nunja, etwas unangenehm, da ich so etwas nicht kannte. Und jetzt war es ein Gefühl von „Zulassen", unsere Besuche später würden vermutlich ebenso chaotisch von statten gehen mit unserem Nachwuchs!

Apropos... meine Patentochter stand plötzlich vor Alex und sah auf ihren Bauch.
„Tante Alex, kann ich mal meinen Cousin sehen?" ihre Augen leuchteten und man merkte, sie war wissbegierig.
„Wenn du dich konzentrierst July, dann kannst du zumindest das Leuchten sehen. Versuch es einmal!"
Ein Moment, welcher mir wieder zeigte, dass meine Frau mit Kindern wusste umzugehen. Ihr Instinkt, ihre Art war darauf ausgelegt, da sie wusste, wie man kindgerecht etwas erklärte.

Das ganze versetzte mir jedoch wieder einen kleinen Stich, weil ich so etwas nie kennenlernen konnte, also sog ich alles in mich auf und versuchte es zu verarbeiten!
July hingegen übte ihren Adlerblick, sie sah die Umrisse ihres kleinen Cousins und sprang dann freudig auf meinen Schoß mit den Worten „Dann habe ich bald noch jemanden zum Spielen!" ich nahm sie in den Arm. Ich freute mich auf diese kommende Zeit, wo die Kinder gemeinsam aufwachsen konnten.

An diesem Dezembertag wurde ich zusehends nervöser, weil Alex immer öfter ihren Rücken hielt, sich unruhig versuchte richtig hinzusetzen... es machte mich wahnsinnig, wenn ich ehrlich sein darf. Gerade als sie wieder bei uns im Salon erschien und sich wieder hin- und herwandt, kam mir Faith zuvor.
„Alex, was ist los? Du bist die ganze Zeit schon unruhig und zappelst so rum!" meine Worte!
„Es ist nichts, aber so langsam tut mir einfach jeder Knochen weh und diese Rückenschmerzen gehen schon den ganzen Tag nicht weg!" kam es jammernd und stöhnend von meiner Frau!
Mit einem Satz war meine kleine Schwester aufgesprungen und befahl ihr, umgehend nach oben zu gehen!
Alex und auch ich, sahen sie erschrocken an. Was bitte war jetzt so schlimm an Rückenschmerzen? Meine Frau tat aber, wie ihr gesagt wurde und die beiden Frauen verschwanden nach oben.
Im Augenwinkel bemerkte ich, wie Shays Augen blitzten und ich sah ihn auffordernd an.
„Shay... ihr möchtet etwas sagen?" fragte ich zögerlich.
„Haytham... also... ich möchte nicht vorgreifen, aber richtet euch auf die Geburt ein!" mehr sagte er nicht, brauchte er auch nicht. In seinem Blick sah ich eine gewisse Erkenntnis!

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Where stories live. Discover now