Meine Frau die Bordellbesitzerin

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Kapitel 38

*** Meine Frau, die Bordellbesitzerin ***

10. Januar 1763


Die letzten Tage waren geprägt von Frachtlisten prüfen, Aufträge abarbeiten, Schiffe koordinieren und die Bücher führen. Auch war ich mit Alex einen Nachmittag zur Jackdaw gegangen und sie war nun fast fertig, was meiner Frau ein Leuchten in den Augen bescherte!

Nach dem Treffen mit Long und Maria, kamen wir auf das Thema Kinder, weil Long und Bailong eine riesige Schar gezeugt hatten. Ich stellte mir Alex inmitten dieser ganzen kleinen Schreihälse vor. Als ich sagte, mir würden zwei schon reichen, sah sie mich erstaunt an.

Wir haben uns noch nie darüber unterhalten, Haytham. Doch da ich jetzt wieder schwanger werden kann... also, ich weiß gar nicht, wie viele Kinder ich haben wollen würde." eines hatte sie ja schon, aber wie viele würde sie mit mir haben wollen?

„Das stimmt, aber wann hatten wir auch mal diesen ernsthaften Gedanken, mi sol? Bisher war es immer so, dass... du halt nicht mehr empfangen konntest. Also hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht. Doch jetzt... aber lass uns vielleicht wirklich erst einmal eine Weile für uns. Ich will dich richtig kennenlernen!" Im Grunde mussten wir uns tatsächlich noch finden und kennenlernen, ging es mir durch den Kopf.

An diesem Morgen bat Master Cormac meine Frau zu einem Gespräch unter vier Augen! Für einen Moment bekam ich ein flaues Gefühl im Magen, war etwas vorgefallen, von dem ich noch nichts wusste?

Nach einer gefühlten Ewigkeiten erschienen die beiden wieder, verloren aber kein Wort darüber, was sie besprochen hatten.

Faith versuchte mich zu beruhigen. „Wenn etwas gravierendes passiert wäre, dann wärst du sicherlich der erste der davon erfahren würde, Bruder!" Da hatte sie vermutlich recht.

Nach dem Mittagessen zogen sich Alex und Faith um und verschwanden für einen „Spaziergang" wie sie mitteilten. Erstaunt sah ich ihnen nach, das Wetter sah nicht nach solch einer Aktivität aus und ich wollte schon Einwände erheben.

Doch Shay hielt mich davon ab. Für einen Augenblick saß ich mit Lucius im Salon und wir kamen noch auf die Schiffsbewegungen und die Stärke der britischen Soldaten zu sprechen, welche sich hier in New York immer mehr breit machten. Unter dieser Flut von Rotröcken litten die Geschäfte empfindlich, kaum ein Käufer traute sich irgendwo, wo eine Gruppe Soldaten stand, in die Nähe. Leider konnten wir nichts gegen diese Übermacht im Moment unternehmen.

Gegen 15 Uhr fragte mich der Ire, ob ich ihn auf ein Ale ins Appel Pie begleiten würde. Diese Frage kam so überraschend, dass ich sofort einen Haken dahinter vermutete! Und ich sollte recht behalten!

In der Taverne angekommen, bestellte er auch gleich zwei Krüge und wir ließen uns etwas abseits an einem Tisch nieder. Shay schien nervös und trank seinen ersten Becher in einem Zug leer, sah dann zu mir herüber, sagte aber immer noch nichts.

„Shay, was habt ihr mir zu sagen? Ihr benehmt euch so, als hättet ihr etwas verbrochen!" meinte ich dann in einer etwas autoritären Stimme, so langsam kam mir das alles merkwürdig vor.

Er räusperte sich. „Also, ich... Faith und ich haben... wir... Alex wird das hiesige Bordell mit übernehmen!" und sein Blick wanderte in seinen wieder aufgefüllten Becher!

Perplex sah ich ihn an und langsam dämmerte es mir, warum ihm das unangenehm war und warum auch meine Frau mir noch nichts erzählt hatte.

„Ihr habt diese Geschäfte an meine Frau abgetreten, Shay? Ist das euer Ernst?" ich wurde etwas lauter! Ich verurteile keine Prostituierten oder das Gewerbe an sich, ich persönlich hatte mich bisher aber von diesen Etablissements ferngehalten!

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Where stories live. Discover now