Ein Wiedersehen und ein Krankenbesuch

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Ich heiße euch willkommen beim Tagebuch von Grandmaster Kenway!

Heute steht ein Krankenbesuch bei Master Bradshaw im

Krankenhaus an, weswegen ich mich schnell in das Arbeitszimmervon Master Kenway geschlichen habe, damit ihr wieder etwaszum Lesen bekommt.

Dem armen Finley wurde wirklich übel mitgespielt und man kann

nur hoffen, dass dem Ganzen jetzt endlich ein Riegel vorgeschobenwerden kann.

Auch Master Edward hat wieder kleinere Fortschritte gemacht, aber lest selber.

Ich wünsche euch viel Vergnügen und bleibt gesund!

LG MrsHEKenway


Kapitel 83

*** Ein Wiedersehen und ein Krankenbesuch ***


Neben mir spürte ich plötzlich einen kühlen Luftzug und ein leises Tapsen, welches sich zur Tür wandte! Meine Frau war sonst nie, oder besser nur selten, vor mir wach.
Ich schob es auf diese unerträglichen Temperaturen, erhob mich selber und öffnete zwei Fenster ein wenig.
Edward schlief noch friedlich und sein Anblick ließ mich breit lächeln! Nein, er sah nicht nur mir ähnlich, von Alex hatte er durchaus gewisse Gesichtszüge mitbekommen, gerade jetzt, wo er so entspannt war. Vorsichtig strich ich ihm über seine dunklen Haare und atmete tief durch. Wer hätte gedacht, dass mich dieses Kind so verändern würde?
Es war noch zu früh, um aufzustehen, also beschloss ich mich wieder hinzulegen. Alex wäre sicherlich gleich wieder da, weil ich vermutete, sie hole sich etwas zu trinken aus der Küche!

So war es auch und kaum das sie eingetreten war, hörte ich ein freudiges „Mamaaa!" von unserem Sohn, was mich grinsen ließ. Vorsichtig hob sie ihn hoch und setzte an, er solle leise sein und mich nicht wecken, doch ich kam ihnen zuvor.
„Ich bin wach und zwar schon, seit du das Bett verlassen hast, mi sol." ich sah es nicht, aber ich spürte dieses Kopfschütteln von meiner Frau, als sie lachend sagte „Edward, vergiss was ich gesagt habe, dein Vater ist immer wach. Er wird vermutlich sogar deine ersten Eskapaden in Tavernen wachend im Salon verbringen, Schlaf ist für ihn überbewertet."
Damit lag sie richtig, erschreckend war es trotzdem, dass sie mich so gut kannte, oder hatte sie es nur wieder ironisch gemeint? Manchmal hatte ich noch so meine Schwierigkeiten, ihre Art und Weise einzuschätzen!
Nachdem Edward eine saubere Windel an hatte und etwas kalten Tee mit Honig bekommen hatte, lag er noch kurz zwischen uns.

Plötzlich wurde er unruhig und erst jetzt bemerkte ich den Gegenstand auf Alex' Nachttisch. Sie hatte den Edenapfel mit hochgebracht. Sein „Daaaaaaaaaaa!" war unglaublich laut und man hatte den Eindruck, als freue er sich darüber!
Edward zog sich auf Alex' Brust und versuchte nun, in die Nähe dieser Kugel zu kommen. Je näher seine Hände diesem Gegenstand waren, um so mehr leuchtete seine Haut und auch die Kugel!
Bevor jedoch wieder etwas ungeahntes passieren konnte, nahm ich unseren Sohn auf meine Seite und ein Stück vom Geschehen weg. Es blieb aber eine Art Verbindung bestehen, zwischen ihm und dem Edenapfel. Als nun meine Frau ihn in den Händen hielt, staunte ich nicht schlecht. Es entstand eine Art Band zwischen unserem Sohn und dieser Kugel, die Haut unseres Kindes war plötzlich durchschimmernd. Dieses mal war es aber nicht furchteinflößend, nein, es war eher beruhigend wie eine warme Brise um uns herum. Und dann hörte ich seine Stimme in meinem Kopf.
„Ihr braucht keine Angst zu haben, mit diesem Werkzeug kann ich uns beschützen! Mutter Idun hat es mir beigebracht! Und mein Vetter Balder sorgt dafür, dass ich mit vielen anderen die Menschen beschütze!"
Das Leuchten erlosch langsam und ich spürte das kleine Gewicht auf meiner Brust. Als ich auf Edward sah, lag er dort und schlief schon wieder. Strengte ihn diese Konversation vielleicht zu sehr an?

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Where stories live. Discover now