Wunderheilung und alte Erinnerungen

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Ich spreche selten Warnungen aus, aber in diesem Falle sollte ich es tun.


Es geht definitiv härter zwischen Alex und Haytham zu im Schlafzimmer!
Wer mit dieser Form der "Aggressionsbewältigung" (in diesem Falle ist es
nichts anderes!) Probleme hat, sollte bitte dieses Kapitel überspringen.
Es hat nichts mit häuslicher Gewalt oder sexualisierter Gewalt im
herkömmlichen Sinne zu tun.
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Kapitel 22


*** Wunderheilung und alte Erinnerungen ***




So verbrachten wir eine Weile hier zusammen, während Alex sich mit Maggie um die Kinder kümmerte und ich noch ein paar Worte mit Lucius wechseln konnte.
Plötzlich tauchte Shay in der Tür auf, mit der Bemerkung, er hole nur etwas zu Essen für seine Frau und verschwand Richtung Küche.
Meine Verlobte wartete nicht lange und ging dann einfach hinauf, Frauen und ihre Neugierde!
Doch es dauerte nicht lange, da erschien sie hier unten wieder und lehnte sich völlig erschöpft an mich und konnte kaum das Gähnen unterdrücken. Als ich ihr sagte, dass sie doch jetzt einfach etwas Schlaf finden sollte, kam ihre Fürsorge für mich wieder durch.
„Ich weiß, aber... ich kann dich doch hier nicht alleine einfach sitzen lassen, mi amor."
Für eine Weile herrschte ein wenig Ruhe und Master Williams kümmerte sich neben Maggie um July und Cadan.


Mit einem Male sprang meine Patentochter auf und rief laut „Mama, du bist wieder gesund!" und auch Cadan eilte ihr hinterher.
Doch nicht nur die beiden eilten auf meine kleine Schwester zu sondern auch eine ziemlich wütende Preußin!
Wir sahen alle, dass Faith sich kaum auf den Beinen halten konnte und Maggie und Alex ihr gerade noch so die Kinder abnehmen konnten.
„Was machst du störrisches Weib hier unten, du gehörst ins Bett, verdammt nochmal!" kam es in einem so kalten Befehlston, dass selbst ich zurückzuckte!
Sie wolle Torte backen... diese Frau war ja noch sturer als meine Verlobte, was vermutlich an dem schottischen Blut lag!
Und wieder kam es eiskalt von Alex! „Du legst dich ins Bett, jetzt sofort!"


Doch es war Lucius der einsprang und die Frauen maßregelte.
Meine kleine Schwester gab klein bei und ging dann mit ihrem Sohn und Alex wieder hinauf, während wir mit July und Shay wieder hier im Salon warteten.
Was für ein hin und her hier herrschte, war dafür, dass wir gerade ein paar Stunden anwesend waren, schon anstrengend.
Ich genoss aber gerade ein wenig die Stille, July saß bei Lucius auf dem Schoß und ließ sich vorlesen. Shay hingegen saß völlig übermüdet am Kamin und ich beschloss, ihn später zurecht zuweisen. Wir sind ja noch länger hier.
Als Wilma ankündigte, dass das Abendessen fertig sei, gingen wir hinüber und mussten nicht lange warten, da erschienen auch Alex und Faith. Sie sah jetzt wieder etwas rosiger aus und nahm neben ihrem Mann Platz.


Auf Alex Gesicht schlich sich während des Essens ein Schleier aus Trauer und ich konnte plötzlich diesen Gedanken von ihr hören. Sie wünschte sich, dass ihre Mutter an der Tafel ihrer Vorfahren saß und auf sie anstieß!
Aber sie wäre nicht meine Verlobte, wenn sie diese trüben Wolken nicht augenblicklich verscheuchen würde. Meine Hand schloss sich leicht um ihre und ich erntete ein warmes Lächeln, sie verstand warum ich das tat.


Das Zubettbringen der Kinder war etwas schwieriger und wir hörten hier unten fröhliches Gekicher und Getrappel! July konnte einfach nicht stillhalten, was nur gerade jetzt etwas schlecht war, da Faith noch nicht wieder ganz auf den Beinen war. Maggie war aber mit hinauf gegangen, da konnten wir sicher sein, sie half tatkräftig mit.
Es dauerte nicht lange, als Faith auch wieder hier unten war, dass meine Verlobte fast im Stehen einschlief. Der Schlafmangel machte sich jetzt, wo sie zur Ruhe kam, bemerkbar. So verabschiedeten wir uns beide für die Nacht und gingen hinauf.


Für einen Moment beobachtete ich Alex, wie sie völlig erschöpft und achtlos ihre Kleidung auszog und einfach auf den Boden warf. Danach ließ sie sich aufs Bett fallen und deckte sich halbwegs zu.
Bevor sie jedoch ganz einschlafen konnte, leistete ich ihr Gesellschaft und fing an meine Finger auf Wanderschaft zu schicken.
Das wurde mit einem knurrenden „Das ist nicht fair, Haytham... ich bin völlig erschlagen." quittiert, doch es war mir egal, sie wusste, dass ich in unserem Bett nicht immer fair spielte.
„Und jetzt gib mir einen Kuss!" meinte ich dann noch und meine Hand wanderte weiter über ihren Bauch zwischen ihre Schenkel und siehe da, so müde schien meine Verlobte doch nicht zu sein. Es war ein behutsames lieben, nach der Kälte auf der Jackdaw und den Tagen ohne ihre Nähe wollte ich Alex genießen. Mit einer geflüsterten Lobpreisung ihrer Götter und meinem Namen auf den Lippen schloss sie mich in ihre Arme und auch ich ließ los.


Langsam zog ich mich zurück und sie an mich heran.
„Haytham, hier hat alles vor ein paar Jahren angefangen!" meinte Alex plötzlich und ja, das stimmte.
Sie hatte mich gequält und angeschrien, als ich diese Gehirnerschütterung mit den heftigen Kopfschmerzen hatte. Ich ließ es mir nicht nehmen, meine flache Hand auf ihrem Po landen zu lassen.
„Das habe ich gar nicht, ich... aber du..." Ich musste leise lachen, ihr fehlten tatsächlich die richtigen Argumente und sie war endlich mal nicht so schlagfertig wie sonst.
Doch meine Worte wurden Lügen gestraft! „Männer sind schrecklich, wenn sie krank sind!" meinte sie gespielt maulig und streckte mir die Zunge raus. „Und du kannst von Glück reden, dass ich die Kissen nicht doch noch zweckentfremdet habe, Haytham." kam es leise, ehe sie einschlief.


Ich gab ihr einen Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn und dankte ihr im Stillen für die Fürsorge damals, ich hatte sie nämlich nicht vergessen!

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Where stories live. Discover now