Stadtführung durch London und ein Opernbesuch

8 1 0
                                    

Ich heiße euch herzlich Willkommen an diesem schönen Mittwoch!

Da heute ein kleiner Familienausflug anstand, konnte ich mich ins Arbeitszimmer schleichen und Master Kenway ein paar Seiten frisch verfasste Seiten seines Tagebuchs entwenden. Hoffen wir, dass seine Laune nicht im Keller ist, wenn er wieder zugegen ist.

Familie Kenway erkundet heute mit Haytham als Fremdenführer an der Spitze London, auch klein Edward wird nicht verschont von Lehrstunden. Wie ich hörte, plant Master Kenway einen Opernbesuch am Abend. Das heißt, ich habe genügend Zeit alles wieder zurück zulegen, ehe er Wind davon bekommt.

Viel Vergnügen beim Lesen!

LG MrsHEKenway


Kapitel 58

*** Eine Rundführung durch London ***

20. Mai 1764

Ich hatte den Damen versprochen, ihnen London, meine alte Heimat und Geburtsort, etwas näher zubringen. An diesem sonnigen Tag machten wir uns auch gleich nach dem Frühstück auf den Weg. Mrs. Wallace war ganz aus dem Häuschen genau wie Alex, sie bestaunte die für sie ungewohnten Gebäude. Ab und an äußerte sie, dass diese teils noch unbefestigten Straßen in ferner Zukunft auch der Geschichte angehörten.

Der erste Weg führte mich zu dem Anwesen in Bloomsbury, in welchem wir damals untergekommen waren nach dem Brand. Meine Frau sah mich erstaunt an als sie sagte, sie hätte es sich irgendwie kleiner vorgestellt aufgrund meiner Beschreibungen. Ich konnte mich nicht mehr exakt daran erinnern, was genau ich damals geschrieben habe. Laut ihrer Aussage halt mit niedrigen Türen, eben „bescheidener" als die Villa am Queen Anne's Square. Meine Vergleiche schienen nicht ganz korrekt gewesen zu sein, ging es mir durch den Kopf.

Weiter ging es Richtung Royal Opera House, wo meine Frau mal wieder mit großen Augen davor stand.

Diese Bauten sind einfach der Wahnsinn, Haytham. Sie sehen genauso aus wie jetzt, das ganze hat sich nicht wirklich verändert." Die Begeisterung in ihrer Stimme war wieder ansteckend, so dass auch Sybill mir da zustimmte.

Ich schlug nun den Weg Richtung White's ein. Darum hatte Alex mich besonders gebeten, da es auch in ihrer Zeit wohl noch geöffnet hatte. Für einen Moment sah man eine leichte Enttäuschung, weil man, und das muss ich selber gestehen, sich doch etwas mehr darunter vorstellt.

Ich freue mich, dass ich auch hierhin liefern werde, mi amor." hörte ich sie fröhlich sagen. Das Geschäft entwickelte sich langsam aber beständig, was natürlich auch mich freute!

Alex hatte mir im Vorfeld schon erzählt, dass sie noch nie in London war und den königlichen Palast nur von Bildern her kannte. Also führte mich der nächste Weg dorthin. Wie erwartete bescherte meiner Frau der Anblick mal wieder leuchtende Augen!

Ich ging in meiner Rolle als Fremdenführer regelrecht auf. Auch Edward blieb davon nicht verschont, in die Geschichte der Stadt eingeweiht zu werden. Für einen Moment sah er sich mit großen Augen um und schien mir zuzuhören, doch schon kurz darauf war er wieder eingenickt.

Da das Wetter heute mitspielte, beschloss ich, dass wir auch ein Stück zu Fuß gehen konnten. Ich steuerte dabei einen kleinen Park an, welcher gerade erst neu entstanden war. Erleichtert seufzend ließ sich das Kindermädchen auf einer der Bänke nieder. Unser Sohn bekam nun sein zweites Frühstück und wir genossen die Sonne für einen Moment.

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Where stories live. Discover now