Der Duke of Ironside

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Kapitel 30

*** Der Duke of Ironside ***

27. Dezember 1762


Mit einem seltsamen Gefühl erwachte ich relativ früh und versuchte es zu ergründen. Lag es an diesem Treffen mit dem Duke? Oder hing ganz allgemein etwas in der Luft? Auch fühlte es sich kälter an als sonst.

In diesem Moment spürte ich ein leichtes Zittern von meiner Verlobten neben mir, welche sich enger an mich schmiegte. Dann war es wirklich kalt hier, aber leider musste ich sie aus dem Bett scheuchen, auch wenn ich am liebsten noch mit ihr hier geblieben wäre.

Guten morgen, mi amor. Aber wir hätten doch noch einen kleinen Augenblick?" nicht nur in diesen Worten, auch in ihrem Blick lag ein regelrechtes Betteln. Es fiel mir schwer, nicht doch noch auf diese verlockende Einladung einzugehen.

Und nur um sie zu ärgern, stieg ich auf ihrer Seite aus dem Bett, so war ich noch den Bruchteil einer Sekunde über ihr und konnte ihren verklärten Blick wahrnehmen. Wir würden es auf später verschieben und dann in Ruhe den anderen genießen, ohne Zeitdruck!

Nach dem Frühstück instruierten wir die Männer, welche zu unserem Schutz ausgesucht worden waren. Sie alle waren Kampferprobt und verfügten allesamt über einige Jahre an Erfahrungen, unter anderem auch im Observieren!

6 Scharfschützen, darunter auch Shay, würden auf den Dächern gegenüber und rum um das Anwesens platziert sein, 10 Mann würden die Straßen als Fußgänger im Auge behalten und um das Grundstück wurden nochmal 12 Mann postiert, welche in Gruppen von 4 Patrouille gingen. Damit sollten wir ausreichend Sicherheit haben und ich sah, dass Alex entsprechend erleichtert war.

Wir aßen dann noch zu Mittag und dann war es auch soweit, wir mussten uns fertig machen.

Wenn ich ehrlich sein soll, hatte ich schon ein etwas mulmiges Gefühl bei diesem Treffen. Es wäre auch für meine Verlobte eines der ersten Ereignisse, welches sich nicht um einen Empfang oder ähnliches drehte. Sie müsste sich jetzt beweisen, ob sie Durchsetzungsvermögen besaß und sich zusammenreißen konnte. Doch ich war in dieser Beziehung eher zuversichtlich, gerade auch, weil wir diese lautlose Kommunikation mittlerweile hatten. Woher diese mit einem Male rührte, war mir immer noch nicht ganz klar. Ich nahm es fürs erste als gegeben hin.

Dann erschien Alex hier unten in dem Ornat, welchen Magda ihr mit den tadelnden Worten „Tragt bitte das nächste Mal keine toten Tiere von der Straße, Mrs. Frederickson. Die Blutflecken sind schwer zu entfernen!" gereinigt ausgehändigt hatte.

Als wir in der Nähe des Anwesens anlangten, ließ ich meinen Blick über die Umgebung schweifen, nahm aber nur die üblichen roten Auren direkt bei der Villa war. Alex neben mir sah sich ebenfalls um und stimmte mit mir über ein, dass nichts außergewöhnliches auszumachen sei.

Wir näherten uns den Wachen am Tor und der Ornat zeigte Wirkung, wie erhofft!

„Halt, wer seid ihr und... was wollt ihr?" fragte man uns mit einem skeptischen Blick auf meine Verlobte gerichtet.

Ich stellte mich vor, ebenso Alex und dass uns ihre Lordschaft bereits erwarten würden.

Ohne weitere Fragen ließ man uns ein und auf dem Grundstück übernahm ein weiterer Mann unsere Führung und brachte uns ins Innere der Villa. Man ließ uns nun im Salon alleine und für einen kurzen Moment konnten wir die Nerven noch beruhigen. Selbstverständlich fiel Alex' Blick auf die ganzen Bücher und ich sah, dass sie es bedauerte, diese Werke hier verstauben zu sehen!

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Where stories live. Discover now