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Sechs und ich schaue uns panisch an und sind uns einig

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Sechs und ich schaue uns panisch an und sind uns einig. Wir müssen hier weg. Und zwar jetzt!

Schnell eilten wir aus der Türe und fanden uns im gleißenden Licht der Sonne wieder. Sie schien hell und warm auf uns herab und ich musste einige Male blinzeln, um mich an die Helligkeit zu gewöhnen. Aber Sechs zog mich direkt weiter und die Straße entlang. Wir schauten uns immer wieder um, wollten von niemandem gesehen werden und es klappte gut. Doch sechs bog mit einem Mal komplett falsch ab und ich zog ihn in die nächste Seitengasse. „Nein... Wir müssen zu dem Friedhof! Mein Master wird mich dort suchen und ich komme wieder heim!", meinte ich und schaute schon beinahe sehnsüchtig nach hinten.

Doch sechs war nicht ganz so begeistert davon. Er schaute mich verzweifelt an, senkte schlussendlich aber den Kopf und die Schultern und ließ sich von mir mitziehen. Wir haben den halben Tag gebraucht um an in den weit entfernten Stadtteil mit dem Friedhof zu gelangen und mussten uns immer wieder vor Polizisten und anderen Menschen verstecken. Doch es gelang uns sehr gut und nun stehen wir unentdeckt am Eingang des Friedhofs.

Ich schaue mich um und sehe überall Bäume und Büsche. Es sieht wirklich sehr schön aus, aber die typischen Grabstätten fehlen. Hier und da sitzen ein paar Menschen in der Sonne, lesen ein Buch oder gehen mit ihrem Partner spazieren. Anscheinend ist der Friedhof zur selben Zeit auch eine Art Park. Ein schwaches Lächeln findet den Weg auf meine Lippen und ich gehe gefolgt von Sechs tiefer auf die Anlage. Wir gehen einen der vielen Wege entlang und ich bestaune die Bäume. Auch wenn wir noch immer Anfang des Jahres haben, haben einige der Bäume schon die ersten Blätter und gerade diese hier haben rote. Es sieht einfach wundervoll aus. So einladend und friedlich. Man fühlt sich direkt wohl.

Dann sehe ich in einiger Entfernung einen kleinen Pavillon und ziehe sechs direkt dort hin. Er ist wunderschön. Ein paar wenige rosane Rosen ranken sich an den Wänden empor und der Rest ist mit Efeu geschmückt. In dem Dach des Pavillons ist eine Lichterkette eingelassen und gerade jetzt wo es langsam dunkler wird, erleuchtet diese das Innere des Pavillons. Ich lasse mich auf die Bank in der Mitte sinken und deute neben mich. Sechs schaut mich einen Moment unsicher an und schaut erst auf den Boden daneben, lässt sich dann aber ganz langsam neben mir nieder. Ich schenke ich ein sanftes lächeln und schaue hinaus. „Danke..."

Ich schaue ihn an und lächle. Ja ich muss danke sagen. Ich weiß nicht, was Mister Noir sonst noch mit mir gemacht hätte, aber ich will es auch gar nicht wissen. Dass sechs in den ersten Monaten nicht der netteste zu mir war, kann ich ihm mittlerweile verzeihen. Ich weiß wie hart es ist, unter Zwang zu laben und dass er sich keinen Ärger einhandeln wollte. Aber dass er mich nun so gerettet hat, das kann und werde ich ihm nie vergessen! „Sag mal... Wie heißt du überhaupt?", frage ich und er schaut mich noch immer still an. Verwirrt lege ich den Kopf schief und mustere ihn genauer. Stimmt, seit wir uns wiedergesehen haben, hat er kein Wort gesagt... Aber ich habe ihn schreien gehört, also muss er doch noch sprechen können oder?

Er leckt sich schnell über die Lippe und wendet seinen Blick auf den Boden, dann räuspert er sich mehrere male und haucht dann ganz leise und mit kratziger Stimme: „Weiß nicht...". Beinahe habe ich ihn nicht verstanden, seine Stimme ist ganz leise und es hört sich an, als sei er heißer oder so. Aber ich verstehe ihn und nicke leicht. „Ich nenne dich einfach Neo. Das ist aus einem meiner Lieblingsfilme der Hautcharakter und sein Name bedeutet Neuanfang. So wie du jetzt auch einen Neuanfang bekommst!", meine ich und strahle ihn an. Er schaut mich erst verwirrt an, doch dann wechseln seine Gesichtszüge zu einem erfreuten Lächeln und er nickt leicht.

Eine Weile sitzen wir einfach nur da. Es wird um uns herum immer dunkler und ich bekomme ein seltsames Gefühl in meinem Magen. Was, wenn mein Master gar nicht nach mir sucht? Was, wenn er meinen Hinweis nicht verstanden hat? Sechs rückt immer näher zu mir und sucht so etwas Wärme, da es nun dch eher frisch wird und auch ich drücke mich unsicher und leicht frierend immer näher an ihn. Aus der Ferne kann ich einen Menschen auf uns zulaufen sehen, doch bei genauerer Betrachtung wankt er eher und in seiner Hand ist eine Bierflasche. Er steuert uns direkt an und ich ziehe Neo vorsichtig auf seine Beine. „Lass uns lieber gehen...", hauche ich und wir gehen, oder eher rennen, in die andere Richtung. Bald sehe ich einen Torbogen und dahinter wohl den richtigen Friedhof. Es ist schon ein wenig gruselig, doch ich setze mich mit Neo neben den Torbogen und schaue mich weiterhin um. Er muss doch kommen...

Es wird immer dunkler und ich gähne. Neben der Kälte kommt auch die Müdigkeit und ich schließe immer wieder die Augen. Dann erschrecke ich mich leicht, da auf den Torbogen plötzlich ein Rabe kräht und ich gähne einen Moment. Erst will ich mich einfach wieder an Neo lehnen, doch dann leuchten meine Augen auf. „Caleb...!"

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Shadow - Versklavt aber FreiWhere stories live. Discover now