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Es dauert einen Moment bis sich mein Körper daran erinnert, dass von Demian keine Gefahr ausgeht und ich mich langsam in der Umarmung entspanne

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Es dauert einen Moment bis sich mein Körper daran erinnert, dass von Demian keine Gefahr ausgeht und ich mich langsam in der Umarmung entspanne. Meine Augen halte ich geschlossen und ganz langsam und vorsichtig hebe ich meine Arme und klammer mich an ihn. Es tut gut jemanden bei sich zu haben... Jemanden, dem man vertrauen kann... Jemanden, den man kennt und der meinem schon so oft geholfen hat. Ich merke gar nicht wie mir langsam Tränen aus den Augen rinnen und ich mich immer verzweifelter an sein Oberteil klammere.

Ein Gedanke kommt mir in den Kopf. Was, wenn das alles wieder ein Traum ist? Wenn ich gar nicht Demian bei mir habe und auch nicht in Sicherheit? „Bitte sei echt...", hauche ich verzweifelt mit schwacher Stimme und merke zugleich, wie mein Oberkörper beginnt etwas zu zittern. Ich kann die Hand von Demian auf meinem Rücken spüren und er streicht ihn ganz langsam entlang und drückt mich vorsichtig an sich. „Was meinst du Lukas?", fragt er leise und sein warmer Atmen streicht meinen Hals. Unangenehme Erinnerungen treten einen Moment vor mein inneres Auge, aber ich wische sie schnell bei Seite. Demian hat mir nie etwas getan...

„B-bitte sei echt...", flehe ich erneut und er stoppt in der Bewegung auf meinem Rücken. „Ic~", setzt er an, doch da geht mit einem Mal die Türe auf und ich merke, wie sich der Körper von Demian anspannt. „Aha! Nur Freunde also?!". Diese Stimme würde ich überall wiedererkennen und die Tatsache, dass sie von einem wütenden Unterton geprägt ist, lässt meine Nackenhaare aufstehen. Ich selber mache mich an Demian kleiner und versuche mich hinter ihm zu verstecken. Ich kneife meine Augen zusammen und das Zittern wird stärker. „Komm bitte zu mir bae!", ertönt nun eine andere Stimme und ich merke, wie sich der Körper, der mir gerade eben noch Schutz gegeben hat von mir entfernt.

Ich schlage die Augen auf und muss zu meinem Entsetzen zusehen, wie Demian mit leicht gesenktem Kopf zu Sam geht und sich neben diesen stellt, während er von Master Ilja böse angeschaut wird. Als dessen Blick dann zu mir gleitet kann ich etwas wie Enttäuschung in ihm sehen. Meine Brust zieht sich schmerzlich zusammen und ich sehe keinen anderen Grund dahinter als mein Fehlverhalten. Ich war zu nahe an Demian. Dass muss es sein. Ich habe mich hinreißen lassen... Verängstigt mache ich mich wieder klein und ziehe meine Beine an, passe dieses Mal aber auf meinen Arm auf und ziehe die Decke bis über meinen Kopf.

Nun bin ich wieder sicher... Ich schließe meine Augen und versuche den Schmerz in meiner Brust zu beenden. Die Schmerzmittel, die ich von dem Arzt bekommen habe, reichen leider nur für den physischen Schmerzen, aber nicht für den psychischen. Gedämpft von der Decke kann ich ein Schnauben vernehmen und höre ebenfalls wie Schritte durch das Zimmer meinem Bett näherkommen. Mein gesamter Körper ist wie erstarrt und mit wachsender Panik warte ich darauf, dass etwas passiert. „Du wollest doch, dass er mit ihm redet. Damit er versteht und helfen kann. Und jetzt meckerst du ihn an", fragt nun wieder Sam's ruhige Stimme und ich merke, wie sich jemand auf meinem Bett niederlässt.

„Ja ich wollte, dass er mit ihm redet. Aber dass sie gleich kuscheln und er näherkommt als ich, dass wollte ich nicht!", gibt nun die bissige Stimme von Master Ilja zurück und ich realisiere erst jetzt, was wirklich das Problem ist. Er ist eifersüchtig auf Demian... Weil ich ihm vertraue... Aber so ist das doch gar nicht...

„Er ist verwirrt...", meint nun eine etwas leisere Stimme und ich erkenne, dass es sich dabei wohl um Demian handeln muss. „Wie meinst du das?", fragen die anderen beiden wie aus einem Mund und ich gestatte meinem Körper, sich wieder etwas zu bewegen und versuche möglichst unbemerkt so weit wie es geht von Master Ilja zu entkommen. Eine kleine Stimme in meinem Kopf sagt mir, dass von ihm momentan die größte Gefahr ausgeht, aber eine weitere Stimme in meinem Kopf sagt auch, dass ich eher das Gegenteil machen sollte. Ich will seine Nähe... Seinen Schutz... Will ihm zeigen, dass ich nur ihn brauche und er sich keine Sorgen wegen Demian machen soll.

„Er... Er meinte etwas von wegen... Naja, dass ich bitte echt sein soll... Oder so...", murmle Demian und zitiert mich damit. Ich spitze meine Ohren um genau zu erfahren, was die andern beiden dazu sagen und würde ich mich nicht unter der Decke verstecken, würde ich sehen, dass alle drei mich anstarren. „Hat er sonst noch etwas gesagt?", fragt nun Master Ilja wieder und ich schlucke leicht. Ja ich hatte noch etwas gesagt... Aber... Will ich, dass er es weiß?

Jedoch werde ich nicht gefragt. Demian antwortet für mich und ich habe keine Chance es zu verhindern. „Er hat nur den Grund wegen den Tabletten genannt...", meint er und ich kann ein Seufzen hören. Aber keiner geht näher darauf ein. War ein Teil meiner Erinnerung echt und ich hatte ihm die wahren Gründe genannt? Oder hat er es von alleine herausgefunden? „Ja ich weiß... er wollte mir gefallen...", erklärt Master Ilja und ich spüre nun, wie sich die Person auf dem Bett etwas bewegt. Kurz darauf spüre ich die Hand von Master Ilja auf meinem Rücken und zucke etwas zusammen.

Ich rühre mich nicht weiter und so vergehen die nächsten Minuten oder vielleicht auch Stunden. Master Ilja und Sam unterhalten sich leise über belanglose Dinge wie die Neusten Nachrichten oder das Wetter, während Demian einfach ruhig ist und ich langsam aber sicher immer müder werde. Irgendwann muss ich dann wohl eingeschlafen sein, denn als ich das nächste Mal meine Augen öffne, gähne ich erst einmal und merke, dass ich keine Decke mehr über dem Kopf habe.

Verwirrt runzle ich meine Stirn und drehe meinen Kopf, merke dann die Wärme die von hinten auf meinen Körper übergeht und auch die Arme, die ich um meinen Körper geschlungen haben. Ich habe in den Armen von Master Ilja geschlafen und nun liege ich wach in seinen Armen. Zuerst spannt sich mein Körper wieder an, doch ich merke relativ schnell, dass Master Ilja noch schläft und somit keine Gefahr von ihm ausgeht. Ich entspanne mich immer mehr und langsam kuschle ich mich immer mehr an ihn.

Leise seufzend schließe ich meine Augen und merke erst jetzt, wie sehr ich das vermisst habe. Ich habe in der Zeit, in der ich bei Master Ilja gelebt habe immer mit ihm gekuschelt... Außer ich habe wieder etwas falsch gemacht. Aber ich habe seine Nähe und seine Wärme wirklich vermisst. Nun habe ich sie wieder zurück... Habe ihn zurück.

Vorsichtig drehe ich mich in seinen Armen um und lege meine Hände ganz vorsichtig auf seine Brust. Er hat noch das Shirt an, dass er vorhin anhatte und so nehme ich an, dass er sich nicht umgezogen hat und wahrscheinlich auch nicht vor hatte zu schlafen. Er sah so aus, als hätte er lange nicht mehr geschlafen. Sein Gesicht, welches durch das einfallende Mondlicht beleuchtet wird, ist sehr blass und man kann seine Augenringe gut erkennen. Auch seine Haare sehen fettig aus und als ich meine Hand hebe, um genau dies zu testen, spüre ich genau das, was ich vermutet habe. Er hat wohl schon eine Zeit lang nicht mehr geduscht...

Trotz der Tatsache, dass ich nicht genau weiß, was von dem, dass ich erlebt habe wirklich wahr ist, fühle ich mich gerade sehr wohl. Ich schließe meine Augen und ein leichtes Lächeln schiebt sich auf meine Lippen ehe ich meinen Kopf an seiner Brust ablege und etwas vor mich hindöse. An schlafen ist momentan nicht zu denken.

 An schlafen ist momentan nicht zu denken

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Shadow - Versklavt aber FreiWhere stories live. Discover now