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Da ich meinen Schlüssel nicht mitgenommen habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als zu klingeln

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Da ich meinen Schlüssel nicht mitgenommen habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als zu klingeln. Ich weiß nicht genau wieso, aber auch die Tatsache, dass ich einen Schlüssel besitze und somit entscheiden kann, wann und wie lange ich außer Haus gehe, ist einfach nur befremdend für mich und daher habe ich ihn einfach liegen gelassen. Wie mein Handy auch.

Als die Türe aufgeht, schaue ich meiner besorgten Mutter entgegen und bleibe einen Moment wie erstarrt stehen. Sie hat mich wie alle anderen angelogen. Sie, von der ich dachte, sie macht mir nur gutes... Sollten Mütter ihre Kinder nicht eher schützen? Wieso hat sie dann zugelassen, dass meine Psyche so von diesen ganzen Lügen kaputt gemacht wurde?

"Oh Gott, Lukas! Wo um Himmels Willen warst du? Und wem gehört die Jacke?", fragt sie besorgt und will mich in unser haus ziehen, doch ich weiche ihrem Griff aus und funkel sie sauer an. "Eigentlich bist du mir nicht einmal eine Antwort wert. Aber ich will mal nicht so sein. Ich war spazieren und hatte meine Jacke vergessen. Eine Frau hat mir eine Einsatzjacke gegeben und jetzt bin ich wieder hier und werde in mein Zimmer gehen. Und bevor du wieder irgend einen Mist erzählst, ich will alleine sein und von niemandem gestört werden!", pfeffere ich ihr entgegen und sehe noch wie sie ihre Augen aufreißt, ehe ich auch schon an ihr vorbei stampfe und in meinem Zimmer verschwinde.

Meine Zimmertüre klatsche ich auch zu und das erste Mal seit einer Ewigkeit benutze ich freiwillig einen Schlüssel, um mich in einem raum einzusperren. Aber so ist wenigsten gesichert, dass ich wirklich alleine bleibe. Ich stehe mitten in meinem Zimmer. Mein Puls ist sehr hoch und mein Blut kocht förmlich, meine Hände sind zu Fäusten geballt und ich weiß nicht genau, wo diese Wut auf einmal herkommt. Ist es wirklich nur, weil ich von allen denen ich geglaubt habe, enttäuscht wurde?

Ich lasse mich verzweifelt aufstöhnend auf mein Bett fallen und muss erneut mit Bedauern feststellen, dass es nur nach mir riecht und nirgends Anzeichen auf Master Ilja zu finden sind. Automatisch wende ich meinen Blick zum Fenster und wieder erkenne ich, dieses Mal auf dem Gartenzaun zu den Nachbarn, einen Raben. Ich fokussiere ihn einen Moment und dann fällt mir etwas ein. Ich kann so Kontakt zu Master Ilja aufnehmen!

Schnell gehe ich zu meinem Schreibtisch und nehme mir ein Blatt. Dazu noch einen Stift und schon schreibe ich. 'Hallo Master Il~' nein.... Nein so kann ich das nicht lassen... Ich reiße das Blattpapier ab und zerknülle es. Mh.. Wie soll ich es dann anfangen? 'Hallo'

Ja, das ist gut... Nur wie dann weiter? 'Ich weiß, dass es echt ist. Das alles, was ich erlebt habe, echt ist. Zwar weiß ich noch nicht genau wie es zu allem kam, aber ich weiß auch, dass du echt bist. Daher verlange ich von dir, da~' nein... nein so geht das nicht. Ich kann nichts von meinem Master verlangen.... Ich muss es anders formulieren. Also nehme ich mir erneut ein Blatt und schreibe den Anfang wieder ab.

'Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe, dass du mich zurück gegeben hast... Aber bitte geb mir noch eine Chance. Ich werde alles in meiner Macht stehende unternehmen, um deinen Ansprüchen zu genügen. Keine Tabus... Kein Regelbruch. Ich werde alles akzeptieren, solange ich bei dir sein kann. -Lukas'

Ich schaue mir den Zettel noch einmal an, dann nicke ich mir selber zu und knicke ihn zwei mal. Ich nehme mir einen der Briefumschläge, die ich bei den Geschenken bekommen hatte und streiche meinen Namen darauf durch. Fein säuberlich schreibe ich nun den neuen Namen auf den Umschlag und lächel leicht. 'Ilja' schaut mir entgegen und ich fahre vorsichtig mit meinem Daumen darüber.

Dann gehe ich damit an das Fenster und öffne es. Der Rabe ist noch immer da und nun schaut er mich an. Denke ich zumindest... Aber es kann nicht anders sein... "Caleb. Bevor du wieder einfach abhaust. Ich habe hier einen Brief. Der muss ganz dringend zu Master Ilja.... Tu mir den Gefallen okay?", meine ich und lege den Brief auf die Fensterbank. Dan schließe ich das Fenster wieder und setze mich auf mein Bett.

So... Jetzt muss ich nur hoffen, dass das schon Mal was wird... Mein Blick geht in die Richtung meines Nachtschränkchens und ich erblicke mein Handy. Direkt nehme ich es und gebe erneut den Pin ein. Dann gehe ich auf Google. Ich muss Informationen finden. Wo war ich? 

 Wo war ich? 

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Shadow - Versklavt aber FreiWhere stories live. Discover now