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Der Gedanke, meinen Master zurück zu bekommen, brennt sich in meinem Gehirn fest und so nehme ich wieder das Handy und entsperre es

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Der Gedanke, meinen Master zurück zu bekommen, brennt sich in meinem Gehirn fest und so nehme ich wieder das Handy und entsperre es. Meine Finger brauchen eine Weile um die Wahltasten zu finden und als ich dann die 110 gewählt habe und den grünen Hörer drücke, starre ich erst einmal eine Zeit lang das Handy an. Dann nehme ich es doch an mein Ohr und höre dem Tuten zu. Schon nach einem kurzen Moment verstummt er und an der anderen Leitung meldet sich – zu meiner großen Enttäuschung – eine Frauenstimme.

„Polizeibehörde Schwenningen, Hauser mein Name. Wie kann ich Ihnen helfen?", meldet sie sich und ich bin mir einen Moment unsicher was genau ich wissen will. „Hallo?", fragt die Frauenstimme nach und ich räuspere mich leise. „J-ja... Eh.. Hallo... Ich habe eine Frage...", stammle ich leise und starre zum Fenster. Die Wolkendecke hat sich nicht verzogen, aber immerhin regnet und gewittert es nicht mehr. „Kennen Sie einen M~ ich meine... Einen Mann namens Ilja?", frage ich leise und voller Hoffnung. Auf der anderen Seite ist es einen Moment still, dann redet Frau Hauser wieder. „Sir. Ich bin mir nicht sicher in wie fern ich Ihnen nun helfen kann. Was genau brauchen Sie von mir?", fragt sie sanft und ich kann ihren verwirrten Blick schon beinahe durch das Handy spüren. „Ich bin Polizistin, ich kenne eine Menge Personen. Selbst wenn ich einen Ilja kennen würde ist die Gewissheit, dass wir vom selben red~"

„Er ist knappe 1,80 Meter groß, hat dunkle Haare und sehr auffällige blaue Augen. Er hat einen trainierten Körper und sieht unfassbar gu~" unterbreche ich sie, doch werde selber wieder von ihr unterbrochen. „Sir, selbst wenn ich diesen Ilja kennen würde, ich darf ihnen keine Informationen über ihn herausgeben." Ich erstarre mit offenem Mund und merke, wie sich meine Brust zusammenzieht. Das heißt, selbst wenn die Polizei wüsste wo er ist, sie dürften es mir nicht sagen? Es gibt also keine Möglichkeit für ich, ihn zu finden? „Und sowieso, wie es mir scheint haben sie den guten Herrn Ilja auf einer Party kennengelernt und fanden ihn attraktiv. Sie wollen mehr von ihm, aber er ist am Morgen nicht mehr da gewesen. Somit wissen Sie nur wie er mit Vornamen heißt und wie er aussieht, vielleicht noch das ein oder andere Detail aus dem Bett, das ich unter keinen Umständen wissen möchte. Solche Fälle haben wir hier häufiger. Ein Tipp von mir. Sichern Sie sich das nächste Mal einfach seine Nummer und verabreden Sie sich nicht nur für die Nacht. Kann ich ihnen sonst noch helfen?", fragt sie und ich merke, wie mir die ersten Tränen aus den Augen rinnen.

„So ist das nicht...", murmle ich ganz leise und mit gebrochener Stimme. Ich lasse das Handy sinken und hauche verzweifelt weiter „Sie haben mich entführt und mir alles genommen... Er ist der einzige, dem ich noch voll vertrauen kann und alle hier...", ich lege dabei auf, „alle hier sagen, ich hätte es nur geträumt...". Somit lege ich das Handy zur Seite und vergrabe mich erneut unter meiner Bettdecke. Die Polizei enttäuscht mich immer wieder. Zuerst Ilja, jetzt auch noch die öffentliche Behörde. Alles nur Müll hier. Ich will einfach nicht mehr. Ich habe doch wirklich genug durchgemacht, oder etwa nicht?

Doch die Tage vergehen, ohne dass Ilja wiederkommt und ohne das etwas anderes passiert

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Doch die Tage vergehen, ohne dass Ilja wiederkommt und ohne das etwas anderes passiert. Die Ärztin kommt immer wieder und auch Silas war jeden Tag da und wollte mit mir reden. Doch ich habe keine Lust und daher schweige ich einfach. Mein Vater erzählt mir, was alles so auf der Wache passiert ist, in der Zeit, in der ich im Koma lag. Meine Mutter klärt mich über die neuen Verhältnisse meiner Verwandtschaft auf und meine Schwester erzählt mir alles, was in ihrem Leben passiert ist. Tobi hingegen ist eher schweigsam und hält sich im Hintergrund. Er erzählt mir, wie toll die Ferien waren und was er nun Beruflich macht, aber jedes Mal, wenn wir auf mich zu sprechen kommen, muss er schnell weg. Es ist so, als wolle er mir aus dem Weg gehen. Doch mir will einfach nicht einleuchten wieso.

Als ich heute Morgen aufgewacht bin, hatte ich schon das Gefühl, dass heute etwas anders sein wird. Und tatsächlich sollte ich mit meiner Vermutung recht behalten. Der Morgen verlief relativ normal, mit Ausnahme, dass die gesundheitliche Untersuchung etwas größer war. Zudem habe ich relativ früh Essen bekommen und wurde nicht duschen gebracht. Dann, kurz vor drei, wenn man meiner Zimmeruhr glauben darf, klopft es kurz an der Türe und vier Personen betreten den Raum. Neben meinen Eltern kann ich die Ärztin und auch Silas ausmachen. Sie scheinen ein Gespräch zu führen und automatisch weiche ich etwas in den Hintergrund zurück, senke meinen Kopf und tue so, als sei ich nicht da.

Doch anscheinend sind sie nur wegen mir gekommen. Die Ärztin nimmt die Akte die an meinem Bett befestigt ist in die Hand und blättert sie durch. „Wie es aussieht passt alles soweit. Diene Brüche sind größtenteils so stabil, dass du gefahrlos nach Hause kannst, deine Mangelernährung haben wir mit deiner Mutter besprochen und ich bin positiv gestimmt, dass das klappen wird. Deine restlichen Werte von Herz, Lunge, Leber, Nieren und Blut sind ebenfalls fabelhaft. Zwar bereitet uns die Wunde an deiner Brust noch ein wenig Sorge, aber wenn du dreimal die Woche zum versorgen vorbeikommst, wird es dort auch keine Probleme geben. Zur psychischen Betreuung wird Silas dich weiterhin begleiten und du wirst somit die Möglichkeit haben zu reden, wenn du das willst.", meint sie und ich verstehe nicht ganz, was sie damit sagen will.

„Das heißt, du darfst mit uns nach Hause Luki!", meint nun meine Mutter und ich zucke bei dem Kosenamen etwas zusammen. Meinen Blick lasse ich von der Ärztin über Silas und meinen Vater wandern und lande dann bei meiner Mutter, wende ihn dann aber wieder auf die Bettdecke und nicke leicht. „Verstehe Miss...", murmle ich ganz leise und stehe auf um meine wenigen Dinge zu nehmen und ihnen zu folgen. Doch schon spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und zucke stark zusammen, wende mich direkt weg und befinde mich wenige Sekunden später schon auf den Knien, den Kopf auf dem Boden und zitternd. Leise wimmere ich auf. Ich habe mich einem Griff entwunden. Ich darf das nicht.

„E-es tut mir leid... Ich wollte n-nicht...", bringe ich zitternd hervor und aus den Augenwinkeln sehe ich, wie sich meine Mutter die Hand vor den Mund schlägt und mit Tränen in den Augen von Silas aus dem Zimmer geführt wird. Die Ärztin verschwindet ebenfalls und so bin ich nur noch mit meinem Vater zurück. Alleine. Nur wir beide. Es ist für ihn die perfekte Möglichkeit mich zu bestr~ „Steh bitte auf Lukas...", vernehme ich seine Stimme auch schon und tue direkt was er will. 

 

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Shadow - Versklavt aber FreiWhere stories live. Discover now