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Geweckt werde ich von einem sanften Kuss an meinem Hals und ich brumme wohlig auf

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Geweckt werde ich von einem sanften Kuss an meinem Hals und ich brumme wohlig auf. Dann verarbeitet mein Gehirn jedoch, dass es ein Kuss war und ich bin sofort hellwach und entferne mich so weit es geht von der Quelle des Kusses. Erschrocken und beängstigt starre ich zu ihm. Der Quelle. Ilja. Er stützt sich seitlich auf dem Bett ab, seine Haare sind verwuschelt und seine Augen mustern mich traurig, ehe er sich abwendet und aufsteht. Warte.... Sie waren traurig?

Etwas unwohl fahre ich mir mit der Hand eher unbewusst an die Stelle, die er geküsst hat und reibe sie etwas, meine Aufmerksamkeit liegt dabei jedoch auf dem, was er macht. Nachdem er aufgestanden ist, geht er zu dem Schrank und sucht dort Klamotten heraus. „Auch ein Zeichen, wie schlecht es dir geht. Du hast ewig geschlafen.", meint er dann, als er sich mit ein paar Klamotten umdreht und ich meine, etwas genervtes in seinem Ton zu hören.

Oder bilde ich mir das nur ein? Dennoch senke ich meinen Blick und knete unruhig meine Finger unter der Bettdecke. „E-entschuldigen S-sie Sir...", entschuldige ich mich leise und kann hören, wie er aprubt stehen bleibt. Dann geht er weiter und kurz darauf bin ich wieder alleine in dem Zimmer. Wenn ich jetzt zum Fenster gehe... Er hat gestern als ich mich umgezogen habe die Fußfessel nicht wieder angebracht und somit bin ich frei... Könnte ich es wirklich schaffen? Ist es möglich...?

Doch es bleibt nur bei dem Gedanken, den ehe ich mich richtig aufgesetzt habe, geht schon die Türe wieder auf und Ilja steht in dieser. Er mustert mich einen Moment, ehe er auf mich zukommt und vor mir stehen bleibt. „Kannst du laufe~ nein wahrscheinlich nicht... Nicht erschrecken, ich werde dich nur ins Badezimmer tragen.", erklärt er dann und schon befinde ich mich auf seinen Armen.

Ich erstarre wieder direkt, es ist wie eine Art automatische Reaktion. Sobald eine Person zu viel Körperkontakt oder auch nur ansatzweise Dominanter und stärker wirkt als ich, verkrampft sich mein Körper und ich kann nichts daran ändern. Zwar hat er mir versprochen, dass er mir nicht mehr schaden will, aber mein Körper, mein Kopf... Nein einfach alles in mir will dem nicht glauben. Zu oft wurde ich enttäuscht. Zu oft wurden mir Versprechungen gemacht, die dann nicht eingehalten wurden. Zu oft...

Erschrocken atme ich scharf die Luft ein, als mir mit einem Mal das Oberteil ausgezogen wird und ich realisiere, dass ich auf meinen eigenen Beinen stehe. Dann merke ich auch schon die Frische an meinem nackten Oberkörper und kann mir ein Zittern nicht unterdrücken. Nicht wegen der Kälte, sondern wegen der Angst. Ich war so in Gedanken, dass ich nicht bemerkt habe, wie wir angekommen sind und erst, als er beginnt mich auszuziehen, reagiert mein Körper wieder. Jedoch ist es alles sinnlos. Ich bin sein Eigentum und vielleicht bemerkt er jetzt, wo er die Narben richtig sehen kann und meinen kompletten verdorbenen Oberkörper sieht, wie wertlos ich in Wahrheit bin und bringt mich zurück. Doch, will ich zurück?

Nein. Ich will Garnichts mehr. Demian ist verkauft und somit nicht mehr zuhause. Mister Baranow wird sicherlich nicht erfreut sein, wenn ich schon wieder zurückgegeben werde und Julian wird auch die Nase voll haben. Aber immerhin werde ich dort nicht so bewacht und sobald ich meine Privilegien wiederhabe, kann ich mich wirklich von dem Turm stürzen.

Mein Herz beginnt alleine bei dieser Vorstellung protestierend schnell zu schlagen, doch ich starre nur verständnislos an die Wand. Wieso ich nun komplett meinen Lebenswillen aufgegeben habe? Schon mal daran gedacht, was für einen Beruf der liebe Ilja hat, liebes Herz? Muss ich es noch einmal in mein Gedächtnis rufen? Er ist ein fucking Polizist! Wenn jemand mich retten hätte können, dann die Polizei. Aber jetzt wo ich bei einem von ihnen bin, wird es kein entkommen geben und selbst wenn er mich zurückgeben sollte, wird er gewiss so schlau sein, um die Spur von dort weg zu leiten. Ich denke nicht, dass er das Risiko eingeht, dass ihn einer von dort verpfeift.

„...~rst du mir überhaupt zu?? Hey??", werde ich durch ein wildes herumgefuchtelt vor meiner Nase wieder in die Gegenwart geholt und bemerke nun auch, dass ich nur noch die Boxershort anhabe. Jedoch bleibe ich einfach stehen und starre nun ausdruckslos zu ihm. Gleich wird er mir sagen, wie abartig ich aussehe, wie hässlich ich bin und dass ich mich schämen sollte. Er wird mir vorwerfen, dass ich nicht gut mit meinem Körper umgegangen bin und mich als Strafe schlagen. Er wird... „~o bist du jetzt schon wieder mit den Gedanken? Ich wollte dir nur sagen, dass die Badewanne fertig ist und du Baden kannst. Ich werde dich in spätestens einer Stunde holen kommen, wenn du willst, kannst du schon früher rüber in die Küche kommen. Klamotten und Handtücher, die du benutzten sollst, liegen hier und du darfst jedes Shampoo benutzen, das du willst... Wenn du irgendwie bei etwas Hilfe brauchst, kannst du es auch sagen.", erklärt er nun die Situation und ehe ich verarbeiten kann, was er gesagt hat, ist er auch schon weg.

Er... lässt mich alleine Baden? Und das auch noch so, dass ich alles entscheiden kann? Er gibt mir Klamotten? Zeit? Privatsphäre? Unsicher ob ich dem ganzen trauen kann, gehe ich zur Türe und zu meinem Glück steckt ein Schlüssel im Schloss. Ohne lange darüber nachzudenken, drehe ich ihn im Schloss um und atme erleichtert aus. Schon fühle ich mich viel besser und gehe langsam auf die Badewanne zu. Er hat nicht gelogen. Sie ist eingelaufen und warmes Wasser umgebt den Finger, den ich probehalber hineingesteckt habe. Mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen ziehe ich mir meine Boxershort aus und gehe vorsichtig in das warme Wasser.

Wie lange ist es her, dass ich Baden konnte? Mit einem wohligen seufzten lasse ich mich in die Badewanne gleiten und schließe genießend die Augen. Es ist einfach perfekt.

 Es ist einfach perfekt

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Shadow - Versklavt aber FreiWhere stories live. Discover now