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Der Moment des Sterbens

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Der Moment des Sterbens. Ich habe es mir immer anders vorgestellt. Irgendwie... Nicht ganz so... Langweilig. Ich verspüre während meines Falls eine wunderbare Kraft um mich. Mein Körper fühlt sich vollkommen Leicht an und ich habe das Gefühl, weniger zu wiegen als eine Feder. Dennoch werde ich von dem Wasser unter mir angezogen und als mein Körper auf dessen Oberfläche auftrifft ist es, wie als sei ein Blitz in mich gefahren. Mein ganzer Körper bebt und zittert von der ungeheuren Kraft des Aufschlags und dann...

Dunkelheit. Ich sehe hinauf und erkenne, dass das Licht, dass durch die Oberfläche zu mir kommt immer weniger wird und strecke meine Hand danach aus, gleichzeitig spüre ich aber auch, wie mein Körper von einer Kälte gepackt und tiefer in die Dunkelheit gezogen wird. Die letzten Luftblasen verlassen meinen Mund und ich schlucke beim automatischen Einatmen einen schwall Wasser. Dann ist alles dunkel und ich kann nichts mehr sehen, bin komplett in den Tiefen des Meeres versunken.

Ich fühle mich schwerelos und das ist der Moment, in dem ich verstehe, dass ich nun wohl tot bin. Oder zumindest kurz davor. Stimmen kommen mir in den Kopf. Geräusche von piependen Maschinen und ich bin erinnert an meinen Unfall. Bilder von einem Krankenhauszimmer kommen mir in mein Gedächtnis und ich erkenne einen Arzt über mir. „Herr Müller. Können sie mich hören?", fragt er, aber ich kann nicht antworten. Ein Bild von meinem Vater schiebt sich vor mein inneres Auge. Er ist es eindeutig und ich spüre Tränen auf meiner Wange. Er ist damals der Erste gewesen, der mir geholfen hatte... Der gewesen, der mich gerettet hatte. Ich hatte nur eine geringe Chance, war panisch und er hat mich gerettet und beruhigt. Genau dieser Blick ist es, den ich so an ihm schätze.

Er hat mir keine Vorwürfe gemacht, obwohl ich sein Auto kaputt gemacht habe und beinahe gestorben bin. Hat mir verziehen nicht auf ihn gehört zu haben und mich immer noch unterstützt. Er hat mir kein einziges Mal einen Vorwurf gemacht oder mir das Gefühl der Schuld gegeben. Er hat mich geliebt. Er liebt mich noch immer. Es wird mir in diesem Moment bewusst. Ich habe ihm nie etwas beweisen müssen... Nie...

Ich kann eine Berührung an meiner Wange spüren und als ich aufschaue hat sich eine andere Person in mein Blickfeld geschoben. Stechend blaue Augen starren mich an und ich kann Reue und Verzweiflung in ihnen erkennen. Er bewegt seine Lippen, doch verstehen kann ich ihn nicht. Es ist Ilja. Master Ilja. Er hat mich gekauft... Mich zu einer psychisch, von ihm abhängigen Person gemacht und dennoch verstehe ich seine Hintergründe... Verstehe, dass er mir nur helfen wollte.

Er beugt sich zu mir und sein Atmen streicht meine Wange. „Kleiner... Das ist alles nicht echt...", haucht er dann an mein Ohr und ich runzle etwas meine Stirn. Den Satz kenne ich... Das hatte er auch gesagt, als ich von ihm geträumt hatte... Bei Mister Noir. Ein Stechen geht durch meine Brust und ich kneife meine Augen zusammen, kann noch mehr nervende Geräusche hören, welche ich aber nicht benennen kann und als ich meine Augen das nächste Mal öffne, sehe ich IHN vor mir.



Meinen Albtraum.






Mister Noir.


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Shadow - Versklavt aber FreiWhere stories live. Discover now