|~11~|

2.1K 126 36
                                    

Wie lange wir in der Position waren kann ich im Nachhinein nicht sagen aber irgendwann habe ich mich auf seinem Arm befunden und er ist mit mir in die Küche gelaufen

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Wie lange wir in der Position waren kann ich im Nachhinein nicht sagen aber irgendwann habe ich mich auf seinem Arm befunden und er ist mit mir in die Küche gelaufen. Zumindest den Geräuschen zufolge, denn ich habe noch immer meine Augen feste geschlossen und will sie auch nicht aufmachen. Zu sehr habe ich Angst davor zu erkennen, dass das alles nur ein Traum war. Ich bemerke aber, wie ich auf etwas gesetzt werde und kralle meine Finger mehr in den Hoodie. Ich will nicht weg von dem Körper. Ich will nicht weg von dem Schutz.

„Heyy... Kleiner. Du musst etwas essen...", meint die tiefe Stimme des Mannes und meine Hände werden mit sanfter Gewalt von ihm getrennt.

Ich bleibe einfach stumm sitzen und öffne langsam meine Augen, nur um auch schon einen Löffel mit Brei vor dem Mund zu haben. Bin ich jetzt ein Baby? Aber ich sage nicht aus Angst, etwas falsch zu machen und öffne unsicher meinen Mund. Er lächelt und schiebt mir den Löffel in den Mund und kaum habe ich den Brei im Mund, verziehe ich ihn leicht. Das Zeug, was immer es auch ist, schmeckt einfach nur fürchterlich. Aber ich verstelle schnell mein Gesicht und würge das Zeug mit einem Lächeln hinunter.

„Ich weiß, dass es nicht das Beste ist, aber du hast zu lange nichts gegessen. Du wirst mir sonst nur krank...", erklärt er und ich nicke leicht und murmle ein leises: „Danke Sir...". Dennoch kann ich mich nicht wirklich mit dem Geschmack anfreunden. Es schmeckt ein wenig wie der bittere Hustensaft, den man als Kind immer bekommen hat und ich seufze ergeben. Löffel für Löffel werde ich von dem Mann weiter gefüttert und auch als mein Bauch mir schon lange gesagt hat, dass er nicht mehr will, esse ich brav weiter.

Doch je mehr ich esse, desto schlechter wird mir und so langsam würge ich den Brei wirklich nur noch hinunter und würde am liebsten einfach nur kotzen. „Noch ein paar Löffel", meint die tiefe Stimme nun und ich presse zitternd die Lippen aufeinander. Ich kann und will nicht mehr. Es ist zu viel... Zu viel... „Kleiner! Mund auf!", droht er mir nun und ich halte die Luft an. Wenn ich mich jetzt dem Befehl verweigere habe ich einen konkreten Befehl misshandelt. Ich habe mich akut gegen eine Vorschrift meines Besitzers gestellt und er wird mich dafür bestrafen. Wenn ich aber esse, dann werde ich höchst wahrscheinlich alles, was ich eben erst zu mir genommen habe wieder auskotzen und werde dafür bestraft. Also wie ich es drehe und wende, ich werde bestraft. Außer...

Ich öffne langsam den Mund und schon merke ich den Löffel mit dem Brei in diesem. Ich stelle jegliche Empfindungen ein und versuche mich nur darauf zu konzentrieren, mich nicht zu übergeben. Ich darf nicht. Ich darf es einfach nicht. Noch drei Löffel mehr und mir dreht sich alles im Magen um. Ich kann schon etwas der sauren Galle in meiner Kehle spüren und presse verzweifelt meine Lippen zusammen. Meine Augen habe ich ebenfalls zusammengekniffen und ich versuche möglichst nicht daran zu denken, dass ich mich übergeben könnte.

Zum Glück ist der Mann damit beschäftigt die Schüssel, in der der Brei war zu putzen und bemerkt somit nicht, wie ich mich zusammenkrümme und mir ein paar Tränen über die Wange laufen. Mir ist so verdammt schlecht und ich habe solche Magenschmerzen... Mit was habe ich das verdient? Ich habe doch nichts gemacht...

Vielleicht war genau das der Fehler. Ich habe nichts gemacht und deshalb... Ach ich weiß es einfach nicht. Ich weiß nur, dass ich einfach nur in mein Bett will. Ich habe keine Lust mehr etwas zu machen. Noch nicht einmal hier raus oder weg will ich. Ich fühle mich dazu auch nicht stark genug. Es ist einfach alles zu viel... Und dann dieser ekelhafte Geschmack im Mund... „Komm, du gehst noch schnell aufs Klo und dann schläfst du noch mal eine Runde.", eröffnet mir der blauäugige Mann und nimmt mich wieder auf den Arm.

Etwas gequält wimmere ich auf und kann dieses Mal auch nicht seine Nähe und Wärme genießen. Es tut einfach zu sehr weh und ich muss meine Gedanken zu sehr darauf konzentrieren, dass ich mich nicht direkt übergebe. Nach einigen Metern stellt er mich wieder ab und ich lehne mich direkt etwas an die Wand neben mir. „Ich gebe dir drei Minuten. Dann hole ich dich wieder.", erklärt er und verschwindet aus meinem Blickfeld. Ich schaue auf und erkenne, wo ich bin.

Es handelt sich um ein kleines Badezimmer. Es ist aus dunklem Schiefer gefliest und hat Wände mit weißen Spiegelfliesen. Die restlichen Möbel sind alle in schwarz gehalten und die Handtücher haben ein dunkles rot. Meinen Blick lasse ich weiter durch das Bad schweifen, bis ich die Toilette erblicke und mir augenblicklich komplett schlecht wird. Ich schaffe es gerade noch so zu dieser und den Deckel anhebend, als ich mich auch schon übergebe und vor der Toilette in die Knie gehe. Immer und immer wieder verlässt meinen Körper mehr Nahrung, bis ich nicht mehr brechen kann. Ich spüle ab und stelle mich mit zitternden Beinen zum Waschbecken. Meinen Versuch mit etwas Wasser den Geschmack und Geruch los zu werden kann man wirklich nur als Versuch zählen, da er nicht sonderlich erfolgreich war. Nun stütze ich mich noch immer etwas unsicher auf den Beinen am Waschbecken ab und mein Blick fliegt automatisch in den Spiegel. Doch was ich sehe, erschreckt mich.

Ich sehe nur noch einen Jungen. Einen komplett zerstörten Jungen. Einen Jungen mit ro~ Die Türe geht auf und ich senke sofort meinen Blick wieder in das Waschbecken. Er darf es nicht bemerken... Er darf es nicht bemerken...

Ich kann keinerlei Geräusche hören aber seinen Blick spüren. Langsam sehe ich wieder auf und erkenne im Spiegelbild seinen Blick auf mir. Unsere Augen treffen sich und fast sofort scheint es so, als ob ich jegliche Kraft verliere. Meine Beine knicken unter meinem Körper weg und mir wird schwarz vor Augen. Doch einen Aufprall spüre ich nicht. Vielleicht bin ich einfach schon davor tot gewesen und habe nun endlich meine Ruhe?

 Vielleicht bin ich einfach schon davor tot gewesen und habe nun endlich meine Ruhe?

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
Shadow - Versklavt aber FreiWhere stories live. Discover now