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Blaues Shadow

"Wo... Wo sind wir?", frage ich unsicher einfach so und wende meinen Blick dann zu meinem Master. Dann aber erinnere ich daran, dass er mein MASTER ist und bekomme große Augen. Darf ich überhaupt reden, wenn er mir das nicht erlaubt? Doch er lächelt nu leicht und legt mit einem mal seine Hand auf mein Knie. Ich zucke leicht zusammen und starre nun auf diese. Wird er mir weh machen?

"Wir fahren nach Hause. Vorerst in eine Art Ferienwohnung, bis wir zurück nach Deutschland können. Wir sind gerade in der Schweiz und in nicht ganz einer Viertelstunde an meinem Haus.", erklärt er und ich bekomme große Augen. Daher kenne ich die Schilder. Natürlich. Wir sind also in der Schweiz?

Ich entspanne mich wieder und auch seine Hand, welche er auf meinem Knie liegen lässt, stört mich nicht. Ganz im Gegenteil. Ich finde sie wirklich schön genau da. Sie gibt mir das Gefühl, dass jemand auf mich aufpasst und das ich jemandem wichtig bin. Ich lehne mich wieder mehr zurück und beobachte die Landschaft. Sie wandelt sich zunehmend. mehr Berge, weniger Straßen und weniger Autos. 

Nach einer Weile biegen wir auf eine Art Landstraße ab und finden uns auch schon bald in einem Wald. Ich schaue fasziniert in diesen. Der gesamte Waldboden ist mit Moos und Klee bedeckt und sieht unfassbar weich aus. Auch ein Reh kann ich sehen, welches aber, sobald es das Auto sieht, wegspringt. Hier ist alles so friedlich...

Auf einmal hält das Auto aber und ich schaue verwirrt auf. Vor uns ist eine Schranke und ein Rabe sitzt auf dieser. Ich beobachte, wie Master Ilja das Fenster hinunter macht und der Rabe zu ihm fliegt. Er nimmt etwas und fliegt wieder weg und kurz darauf geht die Schranke auf und wir fahren weiter. Verwirrt drehe ich mich in dem Sitz um und schaue zu der Schranke zurück, die sich nun von alleine schließt. "Wie....?", frage ich und werde direkt leicht ausgelacht. Sanft streicht Master Ilja mein Bein hinauf und schmunzelt, als ich zu ihm schaue.

"Ich habe Caleb beigebracht, mit dem Chip zum Chipleser zu fliegen. So muss ich nicht immer aussteigen und komme dennoch rein. Den Türöffner habe ich leider verloren.", erklärt er und ich bekomme große Augen. Ich wusste ja, das Caleb ein sonderbarer Rabe ist, aber dass er so intelligent ist, wusste ich nicht.

Aber ich kann nicht weiter darüber nachdenken, denn nun verlassen wir den Wald und fahren über eine Wiese. Verträumt schaue ich über diese und habe direkt ein wohliges Gefühl in meinem Magen. Es fühlt sich hier einfach alles richtig an. Ich fühle mich zuhause. Sicher. Geborgen. 

Ehe ich mich versehe, halten wir auch schon und ich sehe, dass wir vor einem kleinen Haus stehen. Mit einem leichten Lächeln im Gesicht schaue ich auf und muster das Haus. Es ist ein kleines Einfamilienhaus und ich habe das Gefühl, hier schon einmal gewesen zu sein. Aber das kann nicht sien. Wir waren bis jetzt nur im Winter in der Schweiz um in den Alpen Ski zu fahren. Aber so weit im Landesinneren waren wir noch nie und daher kann ich auch diesen Ort nicht kennen.

"Komm, steig aus Lukas.", meint Master Ilja sanft und ich schnalle mich direkt ab und steige aus. Meine Beine sind leicht eingeschlafen, weil ich lange Zeit gesessen bin, aber sie kribbeln nur ein klein wenig und es macht mir nichts aus. Kaum stehe ich vor dem Auto, wärmt die Sonne meinen Rücken und ich schließe entspannt meine Augen. Ich drehe mich zur Sonne und lasse ihre Strahlen mein Gesicht erwärmen. Dann aber kommt ein Luftzug auf und ich schlinge meine Hände um meinem Körper. 

Man merkt halt doch noch, dass wir erst Anfang der Jahres haben und es noch ein wenig frisch ist. Plötzlich legt sich eine Hand auf meine Schulter und ich wende meinen Kopf zu meinem Master. Er trägt ein Lächeln auf den Lippen und schaut über die Wiese zum Wald, hinter welchem man in der Ferne die Spitzen der Alpen sehne kann. Ich lehne mich vorsichtig leicht gegen ihn und schließe meine Augen.

"Danke...." murmle ich leise, weil ich einfach das Gefühl habe, mich mal bei ihm bedanken zu müssen. Er aber wendet nur seinen Blick auf mich. Zumindest denke ich das, denn ich lasse meine Augen geschlossen. doch als er vorsichtig seine Lippen auf meine Stirn legt, spannt sich mein Körper doch ein wenig an.

"Komm wir gehen rein, es wird langsam frisch hier draußen.", meint er nur und ich nicke artig. Ich löse mich von ihm und folge ihm bis zur Türe. Diese schließt er auf und bittet mich hinein und ich laufe direkt hinein und gehe den Flur entlang. Auch hier habe ich das Gefühl, dass Haus schon zu kennen. ich gehe weiter geradeaus und biege in das zweite Zimmer auf der linken Seite ein. Und wie ich es vermutet habe befindet sich hier ein Schlafzimmer. 

Verwirrt über diese Tatsache schaue ich mich um und erkenne auch das Fenster, mit welchem man einen  Blick uaf die Wiese und den Wald dahinter hat. Wieso kommt mir das alles so bekannt vor. habe ich diesen Ort vielleicht doch schon einmal gesehen? Wenn es sich wirklich um eine Ferienwohnung handelt, vielleicht befindet sie sich im Internet und ich habe das mal per Zufall gesehen. Aber nein, dann wäre da mit Sicherheit keine Schranke... Ich bin verwirrt.

"Bist du müde? Es wird langsam dunkel und wir haben morgen einiges vor.", meint Master Ilja mit einem Mal und steht direkt hinter mir. Ich zucke leicht zurück aber nicke dann artig. Er lächelt und geht zu Kleiderschrank. Kurz darauf reicht er mir eine Boxershort und einen dünnen aber relativ weiten Hoodie. Er selber beginnt sich ebenfalls auszuziehen und ich schlucke leicht.

Verlangt er von mir, dass ich mich vor ihm umziehe? Dass ich mit ihm schlafe? Schlechte Erinnerungen von Mister Noir drängen sich in mein Bewusstsein und ich weiche bis zur Wand zurück. Doch ehe ich mich in meinem Gedanken zusammenkauern kann, werde ich an meinen Schultern gerüttelt und schaue mit großen Augen auf. 

"Lukas. Alles ist gut. Ich habe dir nur Sachen gegeben, dass du dich umziehen kannst. Wir werden ganz normal zusammen schlafen. Wie die letzten Tage auch. Alles ist gut!"


 Blaues Shadow

Shadow - Versklavt aber FreiOnde histórias criam vida. Descubra agora