Kapitel 15

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"Komm her" forderte Jack Dan danach auf, als er dessen Zittern bemerkte. Als Dan nicht reagierte, griff er um ihn und zog ihn an sich. Er hatte Dan wahrscheinlich wirklich weh getan, aber schließlich hatte er es erlaubt. Es gab also keinen Grund für Jack sich schlecht zu fühlen.

Während sie als Löffelchen dalagen, war alles, was Dan fühlen konnte Schmerz. Sowohl physisch als auch psychisch. Er liebte Jack trotz der Art und Weise wie er ihn behandelte. Und er hasst sich dafür.

Am nächsten Morgen lag zur Abwechslung mal Jack alleine im Bett. Obwohl er sich fragte, wo Dan war, verspürte er keinerlei Bedürfnis nach ihm zu schauen. Die Gefahr, seiner Mutter zu begegnen war ihm zu groß.

Eltern waren noch nie sein Ding. Die meisten konnten Jack nicht leiden und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Nach dem Kennenlernen würden sie jedes Mal murren, wenn Jack zu Besuch kam und irgendwann würde er sich die Mühe gar nicht mehr machen.

Deswegen war er froh, dass Dan ein Treffen immer verhinderte, wenn wahrscheinlich eher aus dem Grund, dass seine Mutter nicht wissen sollte, dass er auf Typen stand.

Da Jack keine Lust mehr hatte, noch weiter hier zu bleiben, zog er sich an und wartete, bis Dan kam, um ihm zu sagen, dass die Luft rein ist. 10 Minuten später, in denen Jack an seinem Handy hing, öffnete sich die Tür und Dan trat ein.

"Ich hab Frühstück gemacht." Während er das sagte, konnte Jack den Blick nicht von den Würgemalen lösen, die er ihm letzte Nacht zugefügt hatte. Lila-blaue Fingerabdrücke bildeten eine Reihe um Dan's Hals und er humpelte auch mehr, als das er lief.

Er sah deutlich vor sich, was für ein Arsch er war und Dan machte ihm auch noch Frühstück. Das war doch krank. Jack brachte nur ein Nicken zustande und ging an Dan vorbei in die Küche. Er konnte ihn nicht ansehen.

Schon seit Dan's Geständnis war ihm bewusste, dass ihre 'Beziehung' nicht gesund war. Er verhielt sich komplett scheiße und Dan entwickelte Gefühle. Irgendwas stimmte mit ihm definitiv nicht.

Nach dem Frühstück, das die beiden in angenehmer Stille zu sich nahmen, verschwand Jack. Seine Gedanken kreisten aber weiterhin um den vergangenen Morgen.

Ja, Jack ging es besser, wenn er andere Leute emotional verletzen konnte, wenn sie den selben Schmerz fühlen, der ihn täglich begleitet. Er tat das, was ihm Spaß macht und das war zur Zeit nun mal mit Dan zu schlafen.

Viele sehen das vielleicht als verwerflich an, da er die Gefühle des anderen eiskalt ausnutzt, aber Dan könnte sich genauso gut wehren. Doch er lies Jack mittlerweile all das tun und das war ein großer Gegensatz zu dem Dan, den er kennengelernt hatte.

Immer auf Abstand, versuchte Jack von sich fern zu halten, konterte, wenn Jack ihn beleidigte und versuchte, ihn in seine Schranken zu weisen. Jetzt sagte er zu allem 'Ja' und 'Amen' und das verwirrte Jack.

Um seine Gedanken loszuwerden, tat er das, was er immer tat, wenn er Ablenkung brauchte. Er ging zu Dan. Obwohl Dan der Grund für seine aufgewühlten Gedanken war, wusste Jack, dass Sex mit ihm das Problem lösen würde.

Das war meist das Einzige, was ihn dazu brachte, sich auf den Moment zu konzentrieren. Und irgendwie hatte er auch das Gefühl, sich davon überzeugen zu müssen, dass es Dan gut ging.

Auf dem Weg schrieb er Dan, damit dieser ihn reinlassen würde, was er auch tat und ihn bereitwillig in sein Zimmer führte.

Seit heute Morgen hatte er sich umgezogen, denn jetzt trug er ein Hemd, dessen Kragen die Male verdeckte. Zum Glück, dachte sich Jack, während er seinen Gastgeber vorsichtig küsste. Als Dan erwiderte, schob Jack ihn auf das Bett zu und streifte dabei gleich sein Shirt von sich.

Er wollte sich keine Gedanken mehr um Dan machen. Mit einer Hand öffnete er die Knöpfe des Hemdes und verteilte Küsse entlang der Flecken. Mit der anderen strich er die nackte Haut an Dan's Bauch entlang.

Genervt löste Jack sich bald wieder von Dan, der sich überhaupt nicht auf ihn einlassen zu können schien. "Was ist los?" fragte er unvermittelt. Seine Stimme klang nicht im Geringsten besorgt. Normalerweise gefiel Dan was er tat, auch wenn er sich oft weigerte.

Doch jetzt lag er einfach nur da und zuckte bei jeder noch so kleinen Bewegung weg. Es stimmt, dass er am Abend zuvor wohl zu grob war, aber deswegen war Dan ihm noch nie böse. Jedenfalls nicht richtig, wenn dann von den Schmerzen genervt.

"Nichts, mach einfach" brummte Dan und beugte sich wieder zu Jack. Fast hätte dieser das Thema einfach fallen lassen, hätte er nicht gesehen, wie schmerzerfüllt Dan's Gesicht war.

"Nein" entschied Jack. Er sah die Enttäuschung auf dem Gesicht seines Gegenübers, stand aber trotzdem auf, um sich anzuziehen.

"Jack, bleib hier. Es ist dir doch sonst auch egal, wie es mir geht. Ich bin auch still, ok?" bot er an und schaute zu Jack auf. Er sah traurig aus. Und verletzt. Am liebsten wollte Jack einfach nur verschwinden, aber er brachte es nicht über sich.

Genauso wenig könnte er jetzt mit ihm schlafen. "Dreh dich auf den Bauch" befahl er und unterdrückte dabei ein genervtes Aufstöhnen. Dan tat sofort wie ihm gehießen, wenn auch sehr langsam.

Jack hasste es, wenn es Leuten körperlich schlecht ging. Er war überfordert damit, sich um sie zu kümmern. Aber in diesem Fall war es seine Schuld und er sollte etwas dagegen tun. Wer weiß, wie lange sich Dan sonst noch von ihm ficken lassen würde.

Ohne Dan groß zu berühren, kniete er sich neben ihn und begann, seine Schultern zu massieren.

"Was machst du da?" fragte Dan und drehte sich um, so gut es ging. Jack hatte noch nie wirklich jemanden massiert und konnte sich schon denken, dass er nicht gut war. Trotzdem wusste er, dass die Frage nicht auf seine fehlenden Kenntnisse beim Massieren bezogen war.

"Dich massieren. Und jetzt halt die Klappe und dreh dich wieder um." Verwundert tat Dan wie ihm gehießen. Stumm lag er in seinem Bett und lies sich von dem Jungen massieren, der ihm in schöner Regelmäßigkeit Schmerzen zufügte.

In kräftigen Bewegungen arbeitete sich Jack vom Hals abwärts und schließlich wieder nach oben, bis er spüren konnte, wie Dan's Verspannung langsam nachließ. Erst als seine Hände begannen wehzutun, hörte er auf und legte sich ebenfalls ins Bett.

"Bleibst du heute hier?" fragte Dan nach einiger Zeit leise. Meistens blieb Jack selbst nach dem Sex nur einige Stunden und schlich sich dann weg.

Mit jedem Morgen, den Dan alleine aufwachte, fühlte er sich benutzter. Immer noch schaute er Jack in die Augen, während er auf eine Antwort wartete.

"Von mir aus" lenkte Jack ein, der diesen traurigen Blick seines Gegenübers hasste. Es war, als würde er sich immer mehr vor ihm verschließen und Jack wusste nicht, was er dagegen tun könnte.

Mehr als ein Kuss ~ boyxboyTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon