Kapitel 48

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Entgegen Dans Erwartung wurde der restliche Abend doch noch ganz schön. Mit immer ausgefalleneren Mischungen ihrer Getränke, kochte sich das Essen fast von allein fertig.

Als Dan das Curry dann mit Reis servierte, verbrannte sich Nick fast am ersten Bissen.

"Mh, das schmeckt einfach super", lobte Nick ihr Essen. "Warte erst, bis du dir morgen die Reste aufwärmst. Das macht es noch besser", versprach Dan selbstsicher.

Auch wenn sie über nichts bestimmtes sprachen, waren sie den ganzen Abend beschäftigt. Als ihnen nach Mitternacht auffiel, wie spät es war, bot Nick Dan die Couch an, da er so unmöglich heimfahren konnte.

Es schaffte es gerade noch, sich seine Jeans auszuziehen, bevor er einfach in der erstbesten Position einschlief.

Am nächsten Morgen - der sich anfühlte als wäre er schon nach fünf Minuten Schlaf eingetreten - wachte er durch eine Kombination aus dem Vibrieren eines Handys und dem Geruch von frisch gebrühtem Kaffee auf. Zudem begleiteten ihn üble Kopfschmerzen.

Bei dem Gedanken heute noch die lange Fahrt hinter sich zu bringen, stöhnte Dan auf und zog sich die dünne Decke, unter der er heute Nacht geschlafen hatte, über den Kopf. Vielleicht würde er nochmal einschlafen können.

"Hey wachgeblieben", forderte Nick und zog an der Decke seines Gastes. Mürrisch drehte Dan sich auf die andere Seite. Er wollte noch nicht aufstehen.

Erneut zog Nick an der Decke, rüttelte dann aber an Dans Schulter, als er merkte, dass es nichts brachte.

"Dan! Du musst wach werden!", versuchte Nick es weiter. "Dein Handy klingelt die ganze Zeit."

Genervt realisierte Dan, dass Nick das nervige Vibrieren wohl auch gehört haben muss. Das änderte aber nichts daran, dass er weiterschlafen wollte. Wer sollte ihn auch um diese Uhrzeit anrufen?

"Ich drücke den Anruf einfach weg", schlug Nick vor, der das ständige Vibrieren nicht mehr ertrug.

"Ich geh schon dran", nuschelte Dan und hob sein Gesicht aus den Kissen.

Er brauchte einen Moment, um seine Orientierung wiederzuerlangen und das Geräusch der Lage seines Handys zuzuordnen. In der Nacht war es vom Sofa auf den davorgelegenen Teppich gerutscht und lag mit dem Bildschirm nach unten da.

Wenig erfreut nahm Dan ab. "Ja?", fragte er, ohne ein Blick auf den Bildschirm zu werfen, um herauszufinden, wer ihn die ganze Zeit erreichen wollte.

"Alles ok bei dir?", erklang die besorgte Stimme seines Freundes. Sofort zog sich Dans Magen zusammen, als er an ihr Telefonat gestern Abend dachte.

"Ja", log Dan, der keinen Streit vor Nick anfangen wollte.

"Warum bist du nicht eher rangegangen?", fragte Oliver und versuchte dabei mehr neugierig als vorwurfsvoll zu klingen.

"Ich habe noch geschlafen", erklärte Dan. Müde setzte er sich auf und griff nebenbei nach seiner Hose, die vor ihm auf dem Boden lag.

"Es ist fast zwölf Uhr", bemerkte Oliver skeptisch.

"Was?" Panisch schaute Dan sich im Zimmer nach einer Uhr um, fand jedoch keine. "Wie spät ist es?", fragte er an Nick gewandt, um sicher zu gehen, dass Oliver sich keinen Spaß mit ihm erlaubte.

"11:48 Uhr", antwortete Nick mit einem amüsierten Grinsen im Gesicht.

"Oh man. Ich bin ja total raus", stöhnte Dan ärgerlich. So viel hatten sie doch nicht getrunken. Oder?

"Wer war das?", fragte Oliver scharf. Er hatte einfach kein Vertrauen, dass Dan nicht doch bei diesem anderen Typen war.

In Dan stieg sofort Ärger über diese Frage auf. Er hatte ihm doch gesagt, wo er war.

Mehr als ein Kuss ~ boyxboyWhere stories live. Discover now