Kapitel 45

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Etwas verschwitzt parkte Dan am Straßenrand gegenüber dem kleinen Einfamilienhaus, in dem seine Mutter jetzt allein lebte. Auch wenn die Fahrt nicht mehr als eine Dreiviertelstunde dauerte, hatte sie Dan alles abverlangt.

In seinem müden Zustand noch volle Konzentration für den Straßenverkehr aufzubringen, war eine Kunst. Jedoch eine, die er zum Glück beherrschte.

Gähnend zog er den Schlüssel ab, steckte sein Handy ein und stieg aus. Mit seiner kompakten Reisetasche, die er aus dem Kofferraum geholt hatte, lief er auf das Haus zu. Einen eigenen Schlüssel hatte er nicht, da er viel zu selten da war, als dass es sich lohnen würde.

Kurz betätigte er die Klingel und trat dann einen Schritt zurück. Die angekippten Fenster verrieten, dass seine Mutter zuhause war. Trotzdem wurde ihm nicht geöffnet, also klingelte er erneut. Kurz darauf hörte er Schritte und dann wie die Türklinke betätigt wurde.

"Dan!", rief seine Mutter und schloss ihn sofort in die Arme. "Das ist ja eine Überraschung", sagte sie, aber klang ehrlich erfreut. "Ich war wegen dem Klassentreffen in der Nähe und dachte, ich könnte ein paar Tage bleiben", erklärte er und hoffte, dass sie nichts dagegen haben würde. Immerhin war sein Auftauchen doch recht spontan.

"Du bist hier immer willkommen. Wo dein Bett steht, weißt du ja", sagte sie mit einem Grinsen und lies ihn an sich vorbei ins Haus. "Willst du irgendwas bestimmtes machen?", fragte sie, während er seine Schuhe auszog und auf einen freien Platz im Schuhregal stellte.

"Ehrlich gesagt bin ich todmüde und würde am liebsten ein paar Stunden schlafen." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Leise lachte seine Mutter, bevor sie fragte, ob sie ihn zum Kaffeetrinken wecken soll.

Dankbar bejahte Dan diese Frage und verschwand in sein Zimmer. Schnell hatte er seine Alltagsklamotten gegen ein altes T-Shirt und eine Jogginghose getauscht. Während er die Rollos runterzog, öffnete er mit der anderen Hand den Chat zwischen sich und Oliver. Keine neue Nachricht.

Normalerweise schrieben sie ständig. Ihnen gingen nie die Gesprächsthemen aus und Dan wollte nicht, dass sich das änderte. Also schrieb er schnell eine Nachricht und legte sich dann ins Bett.

Dan: Ich bin gut angekommen und werde jetzt viel Schlaf nachholen :D

Normalerweise waren solche knappen Nachrichten zwischen ihnen nicht ungewöhnlich, aber heute fühlte es sich ungenügend an, also schickte er noch eine zweite hinterher.

Dan: Ich hoffe, dass es dir gut geht und du dich nicht schlecht fühlst. Es ist einfach ungewöhnlich, dass du so wenig schreibst. Muss ich mir Sorgen machen?

Bevor er jedoch eine Antwort erhalten konnte, war er schon eingeschlafen.

"Hey", begrüßte Oliver ihn, der am Türrahmen ihres Wohnzimmers lehnte. Oben ohne. "Hallo", sagte Dan mit einem eindeutigen Grinsen und lief auf ihn zu. Er könnte sich daran gewöhnen, so begrüßt zu werden.

Olivers Oberkörper war eine großartige Ansicht und Dan kribbelte es in den Fingern, ihn zu berühren. Er ließ es sich nicht nehmen, das Gesicht seines Freundes zu sich zu ziehen als er vor ihm zum Stehen kam und einen Weg aus federleichten Küssen von seinem Kiefer bis hin zu den einladenden Lippen zu ziehen.

Genießerisch stöhnte Dan auf, als Oliver ihm eine Hand an die Taille legte und ihn näher an sich zog. Dans Oberkörper schmiegte sich an Oliver und genoss die Hitze, die von seiner nackten Haut ausging. Er überlies es völlig Oliver die Führung zu übernehmen, der ihn fordernder küsste.

Dan wusste, worauf das hinauslaufen würde und sein Körper reagierte bereits jetzt entsprechend. Belustigt unterbrach Oliver den Kuss und grinste über Dans starke Reaktion.

Mehr als ein Kuss ~ boyxboyWhere stories live. Discover now