Kapitel 70

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"Hätte ich gewusst, dass das so endet, hätte ich schon viel früher dafür gesorgt, dass wir alle zusammen feiern gehen", stellte Oli am nächsten Morgen - halb verkatert, halb glücklich - fest.

"Du Spinner. Du weißt, dass ich nicht deshalb mit dir geschlafen habe", erklärte Dan und rieb sich über die Stirn, hinter der ein unangenehmer Kopfschmerz saß.

"Hat es dir denn gefallen?", fragte Dan und schirmte die Augen mit der Hand von den kleinen Lichtstrahlen ab, die an den Seiten der Jalousie vorbeidrangen.

"Jetzt spinnst du aber, wenn du nach dieser Nacht nicht weißt, ob es mir gefallen hat." Oliver lachte herzlich.

"Du kannst ruhig mal ein bisschen mein Ego streicheln", schmollte Dan und vergrub sein Gesicht in Olivers Halsbeuge.

"Seit wann hast du das denn nötig?", hinterfragte Oliver und begann Dans Haaransatz zu kraulen.

"Seitdem ich ewig nicht mehr der aktive Part war. Vielleicht habe ich ja verlernt, wie das geht", nuschelte Dan in Olivers Nacken.

"Oh glaub mir, das hast du definitiv nicht." Dan wirkte mit der Antwort immer noch nicht ganz zufrieden.

"Wie immer war der Sex mit dir wahnsinnig intensiv, erfüllend, befriedigend und atemberaubend", bestätigte Oliver seinen Freund und übertrieb dabei nicht mal. Wenn er mit Dan schlief, war es, als hätte er endlich das fehlende Puzzelteil gefunden und alles passte perfekt.

Dan kannte seinen Körper so gut wie niemand anders und wusste genau, wie er damit umgehen musste.

"Das könnte ich mir öfter anhören. Mach ruhig weiter", scherzte Dan, während er die Streicheleinheiten seines Freundes genoss. Meist waren sie Frühaufsteher, allein schon durch Olivers Job, weshalb es umso schöner war, den Vormittag im Bett zu vertrödeln.

"Du bist die perfekte Mischung aus verflucht heiß und liebevoll. Ich habe mich noch nie mit jemandem beim Sex so wohl gefühlt", flüsterte Oliver. Er wusste, dass er mit Dan in jeder Hinsicht den Jackpot geknackt hatte. Deshalb war die Angst, ihn zu verlieren umso größer.

Dan hob seinen Kopf an, um Oliver anzuschauen. Er sah ihm an, dass er diese Aussage ernst meinte und es brachte seinen schmerzenden Schädel fast zum Explodieren, zu hören, zu sehen und zu spüren, wie wahnsinnig Oliver ihn liebte.

"Und so grandiose Orgasmen hatte ich erst recht nicht", schickte Oliver schnell hinterher, dem Dans ernster Blick Sorgen bereitete. Seit wann schaute Dan so bedrückt, wenn er seine Liebe bekundete?

Schnell war der Gesichtsausdruck jedoch einem Lächeln gewichen. "Sag solche Sachen nicht so früh am Morgen. Mein Schädel brummt. So kann ich nicht angemessen reagieren", erklärte Dan sich.

"Wollen wir noch eine Runde schlafen?", schlug Oliver vor.

"Du hast immer die allerbesten Ideen", bestätigte Dan, kuschelte sich an seinen Freund und bald waren sie wieder eingeschlafen.

* * *

Obwohl es oberflächlich wahnsinnig gut zwischen Dan und Oliver lief, konnte Dan sein schlechtes Gewissen nicht loswerden. Seit ihrem letzten Treffen dachte er so oft an Jack. Nachts lag er wach und ließ ihre Treffen Revue passieren oder träumte, er würde Jack nie wieder sehen.

Dabei wollte er Jack wiedersehen. Er wusste, dass es nicht fair war, doch er war zu schwach, etwas dagegen zu tun. Als Oliver ihn also daran erinnerte, dass er Freitag gleich nach der Arbeit mit Elisa zu einem Konzert fahren würde und wahrscheinlich erst gegen Mitternacht zurückkäme, wenn nicht noch später, nahm ein Plan in seinem Kopf Form an, der gleichzeitig Vorfreude und Selbsthass in ihm weckte.

Mehr als ein Kuss ~ boyxboyजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें