Kapitel 18

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Etwas gelangweilt lag Dan in seinem Zimmer rum, als ihm das blaue Leuchten seines Handys signalisierte, dass er eine Nachricht hatte.

Jack: Bin in 5 da

Wie immer ohne grammatikalische Richtigkeit oder Smiley. Man könnte sich mit seinen Nachrichten schon mal Mühe geben, aber so war Jack nun mal.

Er wusste, was er wollte und hatte auch keine Lust groß darauf zu warten. Wozu sollte er sich also damit aufhalten seine Nachrichten etwas netter zu gestalten? Unmotiviert stand Dan auf und ging ins Bad, um noch schnell zu duschen.

Pünktlich 5 Minuten später bekam er die Nachricht, dass er die Tür öffnen sollte. Mit noch feuchten Haaren ging er nach unten und machte Jack auf. "Hey" begrüßte er ihn. Jack nickte nur, zog Schuhe und Jacke aus und ging dann in Dan's Zimmer.

Er stand am Fenster, während Dan die Tür hinter sich abschloss, sichtlich verwirrt von seinem Verhalten. "Was ist los?" fragte er und verschränkte dabei die Arme vor der Brust. Jack blieb weiterhin still.

Dan wusste ja, dass Jack kein Mensch war, der über seine Gefühle oder sonstiges redet, aber es verletzte ihn trotzdem. Warum vertraute er ihm nicht? Lag es an ihm oder war er einfach so?

Langsam ging Dan auf ihn zu und legte seine Arme von hinten um Jack. Für einen kurzen Moment, vielleicht eine Sekunde lehnte dieser sich in die Umarmung, bevor er Dan's Arme von sich löste.

Mit einem angeekelten Gesichtsausdruck drehte er sich um. "Was war das?" Sofort fühlte Dan sich, als hätte er was falsches getan. "Mach das ja nicht nochmal" drohte Jack und kam näher.

"Warum?" Dan war gleichermaßen verwirrt wie auch neugierig. Er verstand nicht, wo das Problem lag, aber Jack war bei sowas eben anders. Er bekam keine Antwort sondern nur einen undefinierbaren Blick.

Aus einem Impuls heraus beugte er sich vor und küsste Jack. Es dauerte ebenfalls nicht lange bis er Dan erneut von sich stieß. "Was zur Hölle machst du da?" Nun war Jack nicht mehr der Einzige, der wütend war.

"Dich küssen. Wonach sieht es denn aus?" sprach Dan das Offensichtliche aus. "Vielleicht macht man das unter Schwuchteln so mit dem Kuscheln und Küsschen geben, aber ich muss dich enttäuschen. Ich gehöre nicht zu euch, also lass das."

Dan wären wahrscheinlich bald die Augen rausgefallen so ungläubig starrte er ihn an. "Du gehörst nicht zu 'uns'? Das ich nicht lache. Du bist doch selber-"

"Nein, bin ich nicht" unterbrach Jack ihn. "Doch bist du. Du bist-" versuchte Dan es erneut. "Ich sagte; bin ich nicht" brachte Jack zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

"Na wenn das so ist..." begann Dan und zog sein Shirt aus. "Es stört dich sicher nicht oder? So fühle ich mich nur viel wohler." Mit Mühe konnte er sich ein Grinsen verkneifen, während seine Hose ebenfalls den Weg auf den Boden fand.

"Lass das." Jack's Stimme war kaum zu verstehen so gepresst klang sie. Dan setzte eine überlegende Miene auf, als würde er wirklich darüber nachdenken, aufzuhören, doch schüttelte dann nur den Kopf.

Mit ein Paar Schritten hatte Jack den Raum durchquert und die Türklinke nach unten gedrückt. Nur musste er wieder mal feststellen, dass sie abgeschlossen war. Dan wusste, dass er es probieren würde. Deshalb hatte er ja auch abgeschlossen.

Wenn er das nicht tun würde, wäre Jack weg, bevor er überhaupt 'Hallo' sagen könnte. Resigniert setzte dieser sich auf das Bett. "So fühle ich mich wirklich besser. Wobei ein was fehlt noch." Mit diesem Satz zog Dan seine Boxer auch noch mit aus.

Eine Zeit lang war es ihm wirklich unangenehm sich so zu zeigen, doch wusste er auch, dass Jack seinen Körper durchaus zu schätzen wusste. Komplett nackt setzte er sich zu ihm.

"Zieh dich wieder an" sagte Jack, den Blick stur gerade aus gerichtet. "Wieso? Stört es dich?" zog Dan ihn weiter auf. "Nein und jetzt zieh dich endlich an."

Ohne darauf zu antworten, noch der Bitte nachzugehen, nahm Dan seinen Laptop. "Was hälst du davon, wenn wir ein kleines Video schauen?" schlug er vor. "Nein." Mit dieser Antwort hatte er gerechnet, ignorierte sie aber.

Er stellte den Laptop gut sichtbar vor sie beide hin und startete eins der Videos von ihm und Jack. Er musste sagen, es sah wirklich heiß aus, wie Jack ihn durchnahm, als gäbe es keinen Morgen mehr.

Das Blut schoss nach und nach in seine unteren Regionen und er dachte gar nicht mehr an Jack, der neben ihm saß. Mit den Augen auf den Bildschirm gerichtet begann er sich einen runterzuholen.

Er stellte sich vor wie es wäre, wenn Jack das wieder tun würde. Genießerisch schloss er die Augen und ein leises Stöhnen entfloh ihm.

Jack unterbrach ihn indem er den Laptop mit mehr Kraft als nötig zuschlug und seine Handgelenke festhielt.

Fragend schaute Dan ihn an. "Hör endlich auf mit deinen kranken Spielchen." Langsam kam Dan wieder in die Realität zurück.

"Wenn du nicht schwul bist, sollte es dich nicht stören, aber.." er brachte seinen Satz bewusst nicht zu Ende, sondern starrte vielsagend auf die Erregung die sich in Jacks Hose abzeichnete.

Wütend schaute Jack ihn an. Irgendwie tat es ihm auch leid, ihn so zu drängen. Er wusste, dass Jack nichts zugeben würde. Zumindest nicht in nächster Zeit. Und er war wahrscheinlich nicht schwul, aber dass er Jungs mag, ist eine Tatsache.

"Soll ich dir helfen?" fragte Dan versöhnlich. Er sah das Jack mit sich rang, aber die Entscheidung musste er jetzt schon selber treffen. Mit auf den Boden gerichteten Blick nickte Jack.

Mehr als ein Kuss ~ boyxboyWhere stories live. Discover now