Kapitel 90

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"Was machst du hier?", fragte Nick erschrocken, als er nach seinem Arbeitstag Ty vor seiner Wohnung antraf.

"Ich warte auf dich", kam von dem einzigen Mann, der Nick nach wie vor den Atem raubte.

"Das kann ich sehen", bestätigte Nick. Er wusste, dass es nach ihrem letzten Treffen nicht gut war, dass Ty bei ihm auftauchte und doch konnte er nichts dagegen tun, wie sehr es ihn freute.

Es war so schwer gewesen, ihm nicht nachzugeben und jetzt führte er ihn mit seiner bloßen Anwesenheit wieder in Versuchung. War das ein Zeichen?

"Aber warum?", hakte Nick misstrauisch nach.

"Wir sind letztes Mal nicht mit der Staffel fertig geworden", sagte Ty so nonchalant, dass Nick einfach nicht glauben konnte, dass das der Grund sein sollte.

"Und deswegen bist du jetzt hier?", hinterfragte er skeptisch.

"Auch", antwortete Ty verschlagen.

"Mach es mir nicht noch schwerer", seufzte Nick und schloss die Haustür auf.

"Will ich gar nicht", versicherte er mit einem tiefen Blick in Nicks Augen.

"Schau mich nicht so an", klagte Nick, dessen Knie sich allein von diesem Blick in Wackelpudding zu verwandeln drohten.

"Wie denn?", hauchte Ty und kam ihm näher.

"Das weißt du ganz genau", wies Nick ihn zurecht und stapfte die Treppen zu seiner Wohnung hinauf. Wie sollte er sich dieser Anziehungskraft nur entziehen? Zumal alles in ihm danach schrie Tegan in die Arme zu fallen und ihn so lange alle verruchten Sachen mit ihm anstellen zu lassen wie nur möglich.

Obwohl er sich fest vorgenommen hatte, nicht schwach zu werden, ließ er Ty in seine Wohnung. Zu sehr freute es ihn, ihn wieder bei sich zu haben. Es war nicht echt, aber für die kurze Zeit, die er bei ihm war, fühlte es sich so an.

"Wie geht es dir?", versuchte Ty es auf ungefährlichem Terrain.

"Gut", erwiderte Nick automatisch mit einem Schulterzucken. Was sollte er seinem Ex auch auf diese Frage antworten?

"Und jetzt ehrlich", forderte Ty. Er kannte ihn eben doch gut.

"Wie geht es dir denn?", startete Nick einen lahmen Versuch von sich abzulenken und erntete daraufhin ein Augenverdrehen von Ty.

"Was verschlägt dich wirklich zu mir?", versuchte er es mit einem anderen Thema.

"Der gute Kaffee", sagte Ty lachend.

"Lügner."

"Ich doch nicht." Wie um zu beweisen, dass er die Wahrheit sagte, ging er auf einen der Küchenschränke zu, um sich eine Tasse zu nehmen. Erschrocken wich er zurück als Nick die Tür zuknallte, deren Griff er gerade in die Hand genommen hatte.

"Was soll das jetzt?", fragte Ty verwirrt.

"Mein Laptop liegt im Wohnzimmer. Du kannst die Sendung dort anmachen und ich koche solange den Kaffee", legte Nick bestimmt fest. Erleichtert sackten seine Schultern nach vorne, als Ty dem wirklich folge leistete.

Hätte er diesen Schrank geöffnet, wäre ihm Nicks reichlicher Alkoholvorrat aufgefallen und das wollte er um jeden Preis vermeiden. Ty musste das nicht wissen. Und er würde es auch nicht erfahren.

Während Nick wartete, dass der Kaffee fertig wurde, kam Ty zurück in die Küche. Er lehnte sich an den Türrahmen und schaute Nick einfach nur an, der mit der Hüfte an der Arbeitsplatte lehnte, die Arme verschränkt.

"Wenn du willst, dass ich gehe, musst du es nur sagen", brachte er schließlich hervor. Automatisch ergriff Nick die Angst, dass er schon wieder verschwinden könnte und er würgte ein: "Will ich nicht" heraus.

Mehr als ein Kuss ~ boyxboyOnde histórias criam vida. Descubra agora