Dance, dance, dance 2.0

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Das Taxi setzte uns vor Nates Haus ab. Einen kurzen Moment stand ich vollkommen sprachlos und mit offenem Mund vor dem Haus. Was zum...? 
Dieses Haus war noch größer als das Schlafgebäude unserer Schule.
"Komm schon.", sagte Heather lachend und zog mich hinter sich her. Die wummernden Bässe der Musik drangen schon auf der Wiese vor der Verandatreppe zu uns nach draußen. Lily hielt uns die Tür auf und wir stürmten die Tanzfläche.  
Es war ein toller Abend.
Die Musik war genau mein Geschmack und die Mädels waren sogar fast so trinkfest wie ich. Natürlich hatte ich dank meiner Gene einen gewissen Vorteil gegenüber ihnen. Vampire konnten viel trinken bevor sie etwas davon merkten. Auch Halb-Vampire vertrugen einiges. 
„Ich hol mir noch ein Bier.", brüllte ich Emily ins Ohr, um mich über die Musik hinweg verständlich zu machen.
„Okay.", brüllte Emily zurück. Ich tanzte mich durch die Menschenmenge, um zu dem Tisch, alias der 'Bar' zu gelangen.
„Kate? Du bist hier?"
Ich versteifte mich und drehte mich zu Niklas um. „Offensichtlich.", sagte ich knapp und schnappte mir mein Bier. Warum hatte ich ihn dieses Mal nicht bemerkt? Anscheinend hatte ich doch schon genug Alkohol intus, dass er meine Sinne benebelt. 
Ich stürmte zurück auf die Tanzfläche. Ich musste mir den ganzen vergangenen Tag abtanzen. Alles vergessen und morgen noch mal anfangen.
Emily und ich tanzten die meiste Zeit zusammen bis ein Typ sich uns anschloss und mich aufforderte mit ihm zu tanzen.
Er war ein Vampir. Ich merkte es, sobald er nah genug war. Es dauerte zwar einen Moment bis mein angetrunkenes Gehirn schaltete und ihn einordnen konnte.
Anfangs machte es wirklich Spaß mit Mirco. Er war nett, lustig und konnte wirklich gut tanzen. Mirco versorgte mich mit Drinks.
Während des Tanzens legte er seine Hand auf meine Hüfte und zog mich enger zu sich heran. Meine Alarmglocken schrillten weit hinten in meinem Kopf. Ich lehnte mich gegen Mirco und versuchte ihn wegzuschieben. 
Anscheinend war das zu subtil für ihn, denn er kam nur noch näher und näherte sein Gesicht meinem. 
Angewidert versuchte ich ihn wegzustoßen.
Er zog mich aber vehement weiter zur Treppe, wo es in den ersten Stock des Hauses ging.
Erschrocken merkte ich, wie er mich während des Tanzens immer weiter in diese Richtung geschoben hatte. Scheiße, wie konnte ich das nicht gemerkt haben?!
Hier war die Musik nicht mehr so laut, aber der Bass wummerte immer noch.
„Nein!" Ich versuchte meine Stimme nicht zittern zulassen. Adrenalin pumpte durch meinen Körper. Ich war zu betrunken, um mich zu wehren.  
Er war stärker als ich. Erst jetzt fiel mir auf wie viel größer er war.
„Du, kleine Schlampe, bekommst was du verdienst!" Er zog stärker an meinem Arm und ich versuchte immer noch verzweifelt mich zu wehren. Ich habe schon öfter theoretisch gegen Überlegene gekämpft, aber dieses Mal war es anders. Ich war wie gelähmt.
Idiotischer Weise hatte ich in diesem Moment wirklich Angst. Diese Angst, die durch meinen Körper jagte ließ meinen Kopf leer werden. Ich wusste nicht mehr, was ich noch machen sollte.
Nein, bitte nicht... Nein...

HalfbloodWhere stories live. Discover now