Überraschung!

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Ich öffnete die hintere Tür meines Impalas und beugte mich ins Wageninnere. Auf der Rückbank waren zwei große Pappkisten angeschnallt. Verwirrt richtete ich mich auf und sah Joe und Mick verständnislos an. Ich kriege Pappschachteln? Yeah...?
„Guck einfach, was drin ist.", sagte Mick und verdrehte die Augen. Er legte einen Arm um Joe und lachte über meine Begriffsstutzigkeit.
Ich zog eine der Kisten weiter zu mir und öffnete diese. Sie war voller Bücher. Meiner Bücher. Von Zuhause. Ich gab ein Quietschen von mir und grinste die beiden breit an. „Danke, danke, danke!" Beinahe fing ich an vor Freude auf und ab zu springen.
Anfangs hatte meine Mom mir offenbart, dass ich meine Bücher nicht mitbringen darf. Aber anscheinend hätten die Kisten nur nicht mehr in unser Auto gepasst. Oder sie hatte den Schulleiter bestochen. Beides sehr wahrscheinliche Möglichkeiten. 

Leider mussten Joe und Mick viel zu schnell wieder nach Hause fahren, damit Joe noch rechtzeitig zu einer wichtigen Gerichtsverhandlung kommt.
Noch eine ganze Weile stand ich auf dem Parkplatz gegen mein Auto gelehnt und sah den beiden nach, auch nachdem sie schon lange aus meinem Sichtfeld verschwunden waren. Als es zum Essen klingelte löste ich mich aus meiner Starre. Ich nahm eine der Kisten von der Rückbank und stellte sie auf dem Boden ab. Kurz blickte ich über meine Schulter, um sicher zugehen, dass niemand in meiner Nähe war. Aus dem Handschuhfach nahm ich noch mein kleines Waffenarsenal, was ich dort zu meiner Sicherheit platziert hatte. Eigentlich waren Waffen an unserer Schule verboten, aber meine Art von Waffen waren so gefertigt, dass sie nur Menschen verletzen könnten. Kein übernatürliches Wesen würde durch meine Pflöcke und Dolche länger als ein paar Minuten verletzt sein. Nicht mal eine Hexe.
Hauptsächlich benutzte ich die Waffen zum Üben für den Ernstfall und zum Verteidigen, falls mein Vater oder einer seiner Schergen in meine Nähe kam. 
Ich verstaute die Waffen unter ein paar Büchern und ging mit der Kiste auf die Schule zu. Sie war nicht so schwer, wie ich es vermutet hatte.
An meiner Zimmertür angekommen klemmte ich die Kist zwischen meinem Körper und der Wand ein um eine Hand zum Aufschließen frei zu haben. Die Tür war nicht verschlossen. 
„Ich soll dich ganz lieb von Mick und Joe grüßen.", sagte ich als ich die Tür zum Zimmer öffnete.
„Danke." Die Stimme war nicht Emily.
„Was willst du hier?", fragte ich eiskalt und knallte die Tür mit dem Fuß hinter mir zu. 

HalfbloodWhere stories live. Discover now