Niklas

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„Hi, Ich bin Niklas und du?", fragte er und streckte mir seine Hand entgegen. Erst als er vor mir stand merkte ich, wie groß er war. Er überragte mich um anderthalb Köpfe. Ich ergriff seine Hand und antwortete: „Ich bin Katherine, aber alle nennen mich Kate." Ein kurzer Schauer durchfuhr mich, als seine kalte Haut meine wesentlich wärmere Haut berührte.
Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Ich spürte, wie er versuchte zu erkennen, was ich war.
Mein schlagendes Herz lenkte ihn von der Idee ab, dass ich ein Vampir sein könnte. Hätte ich nicht bereits von seiner Haut und von seinem langsamen Puls darauf geschlossen, wäre ich spätestens durch seine Aura auf die Idee gekommen. Er hatte die gleiche Aura wie meine Mutter. Naja, fast. Ich erkannte auf jeden Fall den Vampir heraus.
Jedes übernatürliche Wesen strahlte eine gewisse Aura aus. Bisher war ich aber soweit ich wusste die einzige, die dies bewusst bemerkte. Von Vampiren ging eine Art Energie aus, die meine Haut zum prickeln brachte.
Trotzdem erklärte es nicht dieses Gefühl, dass ich hatte. Meine Augen verengten sich leicht, als ich herausfinden wollte, woher er mir so bekannt vorkam.
„Schöner Name." Er nickte uns noch einmal zu und ging dann zurück ins Internat.
„Na, willst du was von ihm?", sagte ich zu Emily und stieß sie in die Rippen. Ich hatte erst gesprochen, als Niklas eindeutig außer Hörweite war. Immer noch etwas verwirrt sah ich ihm nach. Es war unglaublich frustrierend. Woher kannte ich ihn? Warum kam er mir so bekannt vor?
„Er ist super süß, oder? Aber nein! Er ist für mich nur ein Kumpel.", antwortete sie und lachte laut.
Irgendetwas in ihrem Blick sagte mir, dass da noch mehr war. Ich wusste nur nicht, ob es sich auf Niklas bezog oder auf einen anderen Jungen. Vielleicht auch lag es auch einfach daran, dass Niklas ein Vampir war und ihr damit etwas suspekt. Ich beschloss es einfach dabei zu belassen.
„Er hat hier an der Schule auch so etwas wie eine Freundin."
„So etwas wie eine Freundin?", fragte ich und noch im gleichen Moment fragte ich mich selbst auch schon, warum es mich überhaupt interessierte. Die Frage kam einfach über meine Lippen. Gut, dass Niklas außer Hörweite war. Mein Verstand sah mich tadelnd an.
„Er hat hier ein Mädchen auf das er total abfährt und sie eigentlich auch auf ihn, aber wie die beiden sich manchmal zoffen...phew!"
Was Emily sagte versetzte mir einen Stich. Nicht weil ich wusste, dass Niklas nicht zu haben war (Okay, auch deswegen - ich gebe es ja schon zu.), sondern vielmehr, weil ich genau wusste, wie er sich fühlte.
Wenn man eine Beziehung so unbedingt retten wollte. Wenn man sich nach jedem Streit wieder zusammenreißt.
Außerdem waren Vampire nicht gerade für ihre lange Geduldsspanne bekannt. Und erst recht nicht dafür, dass sie in Stresssituationen besonders rational handelten. Sie waren eher dafür bekannt hitzköpfig zu sein.
„Das kenne ich...", sagte ich und lachte ohne das geringste Anzeichen von Freude. Entschuldigend sah Emily mich an. Ich winkte ab und wandte mich wieder dem Gebäude zu. „Es ist viel zu schön für eine Schule.", stellte ich fest, um das Thema abzuschließen. Emily kicherte.

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