Kapitel 28 {Liebe und Gefühle}

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Stattdessen küsste er mich, schon wieder.
Und erneut konnte ich ihm nicht widerstehen, sondern musste den Kuss so gierig erwidern als hätte ich all die Wochen nur darauf gewartet.
Langsam liess er meine Hände los und ich legte sie auf seine Schultern, während sein Arm mich näher zu sich drückte.
Allein die Berührung löste in mir Blitze aus die Heiss über meinen ganzen Körper zuckten.
Aber dieses Mal nicht, egal wie sehr ich in seinen Küssen versank, ich wollte nicht dass sich die Geschichte wiederholte.
Schnell löste ich mich was mich wohl unendliche Willenskraft kostete und sah ihn mit flackerndem Blick an.
Seine Augenlieder hoben sich und gaben den Blick auf einen tosenden Sturm in seinen Augen frei, die noch nie so intensiv leuchteten wie jetzt. So verlangend.
"Wehe..ich will nicht nochmals stehen gelassen."
Teilte ich ihm mit und machte Anstalten mich von ihm zu lösen, stattdessen hob er mich hoch wie eine Feder und ich schlang erschrocken die Beine um seine Hüfte.
Ein erschrockenes Aufatmen als ich ihm plötzlich so nahe war; liess sich nicht unterdrücken.
Er grinste und küsste mich erneut.
"Glaub mir, das wird dieses Mal nicht möglich sein."
Ich musste leise kichern, mein Gott verhielt ich mich kindisch.
Fast schon wie die Frauen aus der Kantine die immer nur über die heissesten Männer diskutierten.
Alec war ja wohl der heisseste hier.
"Versprochen?"
Nuschelte ich gegen seine Lippen und er nickte nur eilig.
Schön zu sehen dass auch ich so eine Wirkung auf ihn hatte.
Er bewegte uns und drückte mich an die Wand, während er mich fordernd küsste.
Wie ein Verdurstender, aber so heiss dass ich das Gefühl hatte zu brennen, mit jedem Kuss den er auf meine Lippen hauchte.
Seine Zungenspitze strich über meine Lippen und ich begrüsste ihn freudig, selbst als wir uns einmal lösten und meine Zähne seine Lippe streiften, veranlasste es ihn gleich darauf wieder unsere Lippen miteinander verschmelzen zu lassen.
Es war atemberaubend. Wortwörtlich. Und es fühlte sich schön an, etwas von dem wenigen was das hier tat.
Dann stiess er irgendwie die Türe auf, mich noch immer im Arm und bugsierte mich zu dem Bett mit der schwarzen Decke, welches mindestens zweimal so gross war wie meines.
Dabei löste er sich nicht eine Sekunde von mir.
Als er mich langsam auf die bequeme Matratze sinken liess zog ich ihn mit mir, sodass er über mir kniete und ich den Kuss nicht unterbrechen musste.
Feuer schien in seinen Augen zu brennen als er sich für eine halbe Sekunde löste um mich intensiv anzusehen.
"Ich will dich Amara."
Ich atmete schnell und unregelmässig, was ich alleine ihm zu verdanken hatte.
"Das trifft sich gut. Und jetzt küss mich wieder."
Murmelte ich und zog seinen Kopf zurück zu mir.
Reden war eine schlechte Idee, immer.
Er lächelte in den Kuss hinein, bevor seine Finger unter den Saum meines verschwitzten Shirts fuhren.
Langsam glitten sie meinen Bauch entlang und ich atmete zischend ein, als er sich daraufhin zusammenzog.
Er streifte mir das Shirt über den Kopf und warf es achtlos irgendwo weg vom Bett.
Eigentlich war es mir unangenehm, noch nie hatte ich vor Jemanden so gelegen, in meinen Jahren auf der Strasse war ich nunmal nicht mit Jungs beschäftigt gewesen.
Aber er liess mir gar nicht die Gelegenheit, denn er schien genau zu spüren dass ich keine Erfahrung hatte.
Und es störte mich nicht.
Er streifte sich das lockere Tanktop ab und ich musste zugeben dass ich mir diesen Anblick schon mehrmals vorgestellt hatte.
Aber er sah wirklich heiss aus. Unnatürlich.
Ich starrte ihn an und ein beinahe fieses Grinsen trat auf sein Gesicht.
"Nicht starren kleine Kämpferin."
Brummte er tief und schob meine Beine langsam auseinander, um sich dazwischen zu postieren.
Dann küsste er mich erneut und mit jedem seiner Küsse verschwand meine Nervosität mehr, bis ich schliesslich nur bei ihm gefangen war.
Abhängig von seinen Berührungen.
Dann wanderten seine Lippen meinen Hals hinunter und drohte vor Hitze meine Haut zu versengen.
Dann fuhr er weiter nach unten und streifte die Träger meines BH's nach unten, jede seiner Berührungen liess mich erschaudern und es waren ganz neue Ebenen die ich kennen lernte.
So leicht und brennend.
Ich krallte die Hände in seine Haare als er weiter fuhr, mir meine Hose abstreifte wie lästiger Ballast und sich seine Hände nicht einmal von meinem Körper lösten.
Sie strichen meine Oberschenkel entlang, meine Seiten und ich schwebte zwischen Verlangen und tiefem Glück.
Ich hatte Angst, das musste ich zugeben, aber er liess sie mich vergessen.
Er war der Erste bei dem es sich gut anfühlte, wenn er meinen Körper berührte.
Seine Finger auf meiner brennenden Haut fühlten sich einfach richtig an, als wolle ich nie wieder irgendetwas anderes spüren.
Mein Schamgefühl war wie weg geblasen und als er wieder hoch zu mir kam und seine Lippen auf meine Drückte, hatte ich völlig den Verstand gegeben.
In meinem benebeltem Kopf existierte nur noch er und nichts anderes zählte mehr.
Es war die schönste und hypnotisierende Erfahrung die ich je in meinem Leben gemacht hatte.
Ich half ihm den Knopf seiner Jeans zu öffnen, weil ich nicht wollte dass er mich los liess.
Dann wollte ich mich wieder zurück auf die Weiche Decke sinken lassen, aber seine feste Hand an meinem Rücken drückte mich zurück zu ihm, sodass ich seine Körper so nahe war wie nie zuvor.
Keinen Zentimeter trennte uns mehr und jegliche Kleidung wäre nur Ballast gewesen.
Ich war beschäftigt damit über seinen Rücken, seinem Bauch und seine Schultern zu fahren, während er langsame aber verlangende Küsse auf meinem Dekolleté verbreitete.
Ich hatte nicht vor gehabt meine Jungfräulichkeit hier zu verlieren, überhaupt hatte ich es nie geplant und hatte auch immer Angst davor gehabt.
Es war einfach eines der Themen gewesen die ich immer verdrängt hatte.
Aber Alec liess mich neue Welten kennen lernen, solche in denen ich zwischen Lust und Liebe schwebte, solche auf denen ich wirklich auf Wolken lag und jede seiner Berührungen mich aufblühen liess wie eine Blume die die Sonne brauchte.
Alec liess mich Liebe spüren, ehrliche Liebe und Sanftheit, selbst als wir uns auf dem Bett drehten und sich unsere Finger fest verschränkten.
Er schenkte mir Sicherheit und ein unglaubliches Glücksgefühl von welchem ich gedacht hatte dass es, zumindest in meiner Welt, nicht existierte.
Selbst als er die Decke über uns zog und ich nur noch verschwitzt in seinen Armen lag und versuchte meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen, hämmerte mein Herz in meiner Brust wie ein kleiner Vogel.
Es war so unglaublich wie auch faszinierend und ich genoss die Nähe die mir all die Jahre immer so gefehlt hatte.
Das Vertrauen dass ich ihm geschenkt hatte und die Art wie er damit umgehangen war.
Früher hatte ich oft Leute beobachtete die für mich wirkten als hätten sie nie ernstere Probleme als was sie am nächsten Tag tragen sollten.
Und gerade fühlte ich mich genauso.
Einfach rundum zufrieden und irgendwie befreit.
Ich war viel leichter und hatte das Gefühl davon zu schweben wenn Alec nicht seinen Schweren Arm um meine Hüfte geschlungen hätte.
Ich linste hoch zu ihm, in seinen Augen lag etwas sanftes und entspanntes.
Völlig offen, nicht einmal hatte ich ihn so gesehen.
Es brachte mich zum lächeln.
"Ich mag dein Lächeln."
Murmelte er und seine Stimme war rau, während er mir über meine geschwollene Lippen strich.
Ich grinste breiter.
"Aber anderes mag ich noch viel mehr an dir."
Flüsterte er nahe an meinem Ohr und ich musste kichern. Dabei fand ich mich nicht einmal mehr kindisch.
"Idiot."
Murmelte ich und er zuckte die Schultern.
"Aber ein Idiot der dich grade nackt im Arm hält. Ich würde sagen das ist ein Upgrade."
Erwiderte er schelmisch und ich zog verlegen die Decke höher über uns.
"Gutes Argument."
Nuschelte ich und er lachte warm.
Schönes Gefühl mich einfach an seine Brust zu kuscheln und zu wissen dass er über mich wachte.
So lebten also die Frauen hier wenn sie den Richtigen fanden. Ich konnte sie verstehen und auch wieso sie sich nicht sowas antun wollten wie ich bisher.
Aber obwohl ich mir nun klar darüber war dass ich wirklich etwas für Alec empfand, würde ich meinen Plan nicht fallen lassen.
Freiheit würde immer auf dem ersten
Platz stehen.
"Nicht einschlafen Amara...wir müssen dich irgendwie hoch in dein Zimmer bringen."
Flüsterte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich nuschelte irgendwas und es war mir schnuppe wo ich lag, Hauptsache er war bei mir.
"Danke, das finde ich sehr überzeugend."
Witzelte er und küsste mich wieder wach.
Diese Art, so locker und witzig, beinahe als wären wir normale Leute. Er wusste wie er mich gut fühlen lassen konnte. Das mochte ich noch mehr an ihm als sein heisses Dasein.
"Ich will aber bei dir bleiben."
Seufzte ich wohlig und klammerte mich mehr an ihn, worauf er mich noch näher zu sich zog und auf den Rücken drehte, sodass ich meinen Kopf bequem an seine Halskuhle legen konnte.
Er roch so gut..einfach nach Alec.
Und das Bett auch, ich wollte einfach nie wieder aufstehen.
"Glaub mir Amara, ich will auch dass es so bleibt, aber es wäre nicht gut, wenn du nicht bald in deinem Zimmer liegst. Noch vor dem Abendessen."
Ich schüttelte reklamierend den Kopf.
"Ich hab keinen Hunger."
Er grinste breit.
"Kann ich verstehen."
Ich schnaubte.
"Ich auch nicht kleine Kämpferin. Aber solange wir nicht wissen..."
Er hielt inne und schien Worte zu suchen.
"Solange wir nicht wissen, was das hier ist?"
Fragte ich etwas gequält weil es genau das Schöne daran gewesen wäre eben dies nicht besprechen zu müssen.
Denn weder er noch ich hatten das Wort "Paar" in den Mund genommen.
Vielleicht konnte es ja etwas lockeres werden, irgendwie.
"Ja...wir könnten es locker halten..also wenn du willst."
Er blickte auf mich hinab und ich lächelte unauffällig.
Meine Gedanken.
Ich nickte, ich glaube es war besser so, dann rückten wir einander nicht so auf die Pelle.
"Das schwierige ist nur wie..sowas wie "Etwas lockeres " gibt es hier nicht."
Ich senkte den Blick. Hatte ich mir gedacht.
"Was gibt es denn für Möglichkeiten?"
Fragte ich leise während er meinen Scheitel küsste.
"Ich könnte Beantragen dass du meine Frau wirst.
Aber dann würde es dir verboten sein, länger als Agent tätig zu sein."
Ich schluckte, das wollte ich nicht aufgeben.
Auf keinen Fall.
Und ich war definitiv nicht bereit wie all die anderen Locker vom Hocker eine Ehe zu schliessen.
"Ich weiss dass du das nicht willst, er würde auch nur auf diese Gelegenheit warten."
"Wer?"
Fragend sah ich hoch zu ihm, er war so verständnisvoll auf einmal.
"Michael. Er hat das bestimmt schon längst geplant, dich irgendwie verheiraten damit du nicht mehr im Rennen bist."
Ich schnaubte.
"Da kann er lange warten. Aber gibt es sonst keine Möglichkeiten?"
Fragte ich, während er die Decke zurück schlug und mir ein Hemd reichte, und meine Hose.
Ich setzte mich wenig begeistert auf als sein Gewicht von der Matratze verschwand und beobachtete ihn; während er sich anzog.
Ein leiser Seufzer entfuhr mir, den er aber nicht hörte.
"Nicht viele. Aber wir könnten es heimlich tun.
Keine richtige Beziehung, eher so etwas wie eine Bindung die Niemand mitbekommen muss."
Er sah zu mir zurück, während ich mich mit Beinen wie Wackelpudding anzog.
"Das würdest du tun?"
Er liess den Blick an mir hinunter schweifen und hob eine Braue.
"Bei dem Hemd dass du trägst, ist das eine Ernste Frage?"
Ich zog es enger zusammen und musste selig lächeln.
Mein Aufenthalt wurde nun vielleicht doch keine so grosse Qual wie ich gedacht hatte.
Denn ich hatte etwas was mich eindeutig fröhlich machte, was man an meinem Dauer Grinsen merkte.
Es würde mir den Weg bis zu meinem Ziel erreichen und Alec war tatsächlich die erste Person in meinem Leben für die ich so viel empfinden konnte.
Es war brutal wie schnell mein Herz schlug wenn ich ihn nur ansah.
"Aber wenn ich dich schon unter all die Männer gehen lassen muss, dann versprich mir eins."
Ich hob den Blick während ich meine Schuhe anzog und er sich vor mich stellte.
Dann nahm er mich in den Arm und hauchte mir einen Kuss auf die Nase.
"Du gehörst nur mir, und keinem Anderen."
„Ich gehöre Niemandem."
Meinte ich und Alec grinste siegessicher.
„Noch nicht, aber irgendwann hoffentlich. Versprochen?"
Ich lächelte und nickte. Dann küsste er mich erneut und sah zufrieden aus. Wenn das seinem Ego gut tat.
"Versprochen."

Ich weiss solche Kapitel sind immer etwas heikel, und ich halte nichts davon alle Intimitäten so richtig auszuschreiben weil das die Stimmung die man als Autor ja rüber bringen will einfach zerstört.
Aber es gibt natürlich viele Arten und Jede ist auf ihre Weise gut.
Ich habe mich halt für diese entschieden und hoffe dass es euch passend vorkam
Bis bald
Angora77

Poisoned Kiss *beendet* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt