Kapitel 45 - Die Abrechnung

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Die Widmung geht an @Rettet_den_Planten, als Dank für Follower Nummer 40. 


„Wir sollten zurück ins Schloss. Die anderen warten bestimmt schon darauf mit dir zu feiern", durchbrach Draco die Stille und erhob sich aus der sitzenden Position. Mit einer gekonnten Bewegung strich er sich das feuchte Laub von der Hose. Nur noch ein winziger Teil der Sonne lugte hinter dem Horizont hervor und sogleich würden Aria und Draco den frühen Herbstabend begrüßen ehe sie sich auf den Weg machten, um ins Schloss zurückzukehren. Aria hakte sich wie selbstverständlich bei Draco unter und zusammen stapften sie durch das hochgewachsene Gras, was raschelnd im Wind wehte. Es war ein Abend wie man ihn selten sah. „Ich habe übrigens dein Wahrsagebuch nach der letzten Stunde mitgenommen", sagte Draco und schnitt somit ein sehr pikantes Thema an, denn Aria wusste, dass sie sich für ihr Verhalten noch eine saftige Strafe abholen durfte. Seit dem Vorfall war sie auch nicht mehr zur Wahrsagerei erschienen, was Professor Trelawney mit Sicherheit nicht ungeschoren davon kommenlassen wird. Selbstverständlich wird sie das Professor Dumbledore mitgeteilt haben. „Ach, hast du?", fragte Aria verwundert. Sie hatte absolut nicht damit gerechnet, dass Draco es für wichtig hielt, ihr die Sachen hinterher zu tragen. Gerade, da sie seit einigen Wochen nicht mehr miteinander gesprochen hatten. „Ja", antwortete Draco. „Daphne fand deinen Auftritt übrigens überaus amüsant." Der Malfoyerbe grinste schelmisch, doch Aria war gar nicht zum Lachen zu Mute. Augenblicklich versteifte sie sich und presste die Lippen angespannt aufeinander. Sie fragte sich auch, ob Draco heute besonders den Hang dazu hatte diese unangenehmen Dinge aufzugreifen. Aber sie hakte nicht weiter nach. „Ah", kam es knapp über die Lippen der Slytherin. Daphne hatte immer noch nicht mit ihr gesprochen. Aria wusste nicht, warum oder wieso. Einfach nur, dass es so ist. „Tut mir leid", ruderte Draco zurück, als er bemerkte, dass Aria auf dieses Thema mit Anspannung reagierte. „Ich hab vergessen, dass ..."

„Was?", schnitt Aria ihm ungewollt das Wort ab. Doch auf einmal waren da wieder dieser Zorn und diese unendliche Wut, die wie ein erhitzter Kessel in ihr brodelten. „Dass sie mich einfach so ignoriert? Dass sie nicht mehr mit mir spricht? Dass sie mich aus ihrem Leben gestrichen hat?" Aria war bemüht darum, eine gleichgültige Maske aufzulegen, doch hinter ihren Augen sah man ein Feuer der Wut aufflackern. Selbst Draco spürte wie die Luft anfing zu knistern, auch wenn es eine andere Art war, wie der Slytherin es lieber gehabt hätte.

Aria war nicht sonderlich traurig darüber, dass Daphne ihr nicht beiseite stand, sondern einfach nur erzürnt. „Ja, ich weiß, das hat sie", meinte Draco sofort. „Aber auch sie hatte ihre Gründe, so wie ich. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn ihr mal miteinander sprecht." Aria war sich unschlüssig. Sollte sie Daphne tatsächlich anhören, was sie zu sagen hat? Schließlich hatten sie sich solange nichts zu sagen. „Vielleicht", entgegnete Aria trocken.

Der Weg war nicht so weit, wie die Slytherin dachte, denn im Nu erstreckte sich der Eingang des Slytheringemeinschaftsraumes vor ihrer Nase. Noch schien eine Stille wie ein unsichtbares Netz über diesen Raum zu liegen, doch der äußere Schein könnte trügen. „Parsel", murmelte Aria das Passwort. Auf einmal klopfte ihr Herz wild gegen ihre Brust, während der kalte Schweiß ihren Nacken runter tropfte. Nervös strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht und sog scharf Luft ein. Sie tastete nach Dracos Hand, welcher ihre sofort umfasste. Was würde jetzt passieren? Wartete Daphne bereits auf sie, um mit ihr zu sprechen?

Draco und Aria schlüpften durch den Eingang und entgegen aller Ruhe, die vorhin noch herrschte, blinzelten sämtliche Slytherin die beiden an. „Da ist ja unser Champion", rief niemand geringeres als Blaise und quetschte sich durch Crabbe und Goyle, um zu Aria zu gelangen. Er grinste die beiden an, als habe er in irgendeinem Wettbewerb gewonnen und wirbelte wieder herum. „Los, Jungs!", johlte Blaise. „Macht die Musik an!" Sofort schmissen zwei Slytherin, die einen Jahrgang über Aria und Draco waren, ein magisches Grammofon an und laute Musik dröhnte über die Köpfe der anderen hinweg.

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