Kapitel 26 - Sirius Black

575 42 6
                                    

An alle, die das Kapitel bereits beim ersten Mal gelesen hatten: Ich habe eine kleine Änderungen vorgenommen, lest es euch bei Gelegenheit vielleicht noch einmal durch. 

Noch am selben Abend fanden sich alle Schülerinnen- und Schüler Hogwarts' zum gemeinsamen Abendmahl im großen Essenssaal wieder. Es hatten sich tiefschwarze Wolken über das Schloss gelegt, wodurch eine kühle Atmosphäre entstand. Doch Aria wollte sich nicht von äußeren Faktoren beeinflussen lassen und hängte mit ihrem Gedanken dem Projekt von Snape nach, während die anderen Schüler ihre hungrigen Münder begannen zu stopfen. Die Slytherin erwachte erst, als ihre blonde Freundin Daphne, die neben ihr saß, mit den Fingern vor ihrem Gesicht schnipste und sie fragend musterte. „Hast du mir zugehört, Aria?", Daphne hob die Augenbrauen und betrachtete die dunkelhaarige Slytherin mit einem skeptischen Blick. Diese schüttelte mit dem Kopf: „Nein, Daphne. Es tut mir leid, ich war kurz gedanklich abwesend. Was hattest du mich gefragt?"

Daphne schaute Aria vorwurfsvoll an: „Ich habe dich gefragt, wie dein Projekt mit Draco zur Zeit läuft? Ihr ward im verbotenen Wald, nicht?" Sie schien wahrhaftig interessiert zu klingen. Doch Aria merkte, dass Daphnes Interesse weitaus mehr an Draco gerichtet war, als dass das sie wissen wollte, wie das Projekt lief. „Ja, waren wir. Es läuft gut. Wir haben den Mondstein und das Werwolfshaar. Morgen wollten wir die Blutegel besorgen, falls nichts dazwischen kommen sollte.", erzählte Aria und nahm einen Bissen der Salzkartoffeln, die auf ihrem Teller lagen. Sonderlich Appetit hatte sie zwar nicht, aber eine warme Mahlzeit tat immer gut.

Aria hatte ihre Informationen gekonnt neutral gehalten und nichts über die zärtlichen Gesten mit Draco ausgeplaudert. Klatsch und Tratsch war noch nie der Slytherins Ding gewesen. Vielmehr mochte sie tiefgründige Gespräche mit realem Hintergrund. „Du weißt genau, dass ich eigentlich wissen möchte, was zwischen dir und Dra...", setzte Daphne zum Sprechen an, doch ihr Satz wurde von einem räuspernden Professor Dumbledore unterbrochen, der vorne ans Podium trat.

„Liebe Schülerinnen- und Schüler, ich muss Ihnen tragischerweise mitteilen, dass aufgrund des Ausbruches aus Askaban des berüchtigten Massenmörders Sirius Black, die Dementoren nun unser ständiger Begleiter sein werden. Dies ist eine Anordnung des Ministeriums und Sie dürfen auf keinen Fall in die Nähe eines solchen Dementors gelangen. Deswegen sind Ausflüge alleine in den verbotenen Wald, zum schwarzen See und nach Hogsmeade ohne weiteres für Schüler untersagt. Es sei denn, eine Lehrperson sollte sich dazu bereit erklären, diese Schülerinnen- und Schüler zu begleiten."

Einen Raunen flog durch die Halle, leises Gemurmel sprudelte aus den Mündern der angehenden Hexen- und Zauberer. Sie alle rissen ungläubig Münder und Augen auf. Aria wandte ihren Kopf zu Daphne und schaute sie fragend an: „Wer ist Sirius Black?" Daphne schenkte ihrer Freundin nur einen kurzen Blick, konnte jedoch nicht antworten da Dumbledore mit seiner Rede fortfuhr:

„Aber seien Sie gewarnt. Ein Dementor unterscheidet nicht zwischen Freund und Feind und der Kuss eines solch dunklen, magischen Geschöpfs kann zum Tod führen. Ich bitte Sie deswegen umgehend nicht auf irgendwelche dummen Gedanken zu kommen und den Dementoren aus dem Weg zu gehen.

An dieser Stelle wünsche ich Ihnen eine angenehme Nachtruhe."

Die Masse an Schülern erhob sich lautstark von ihren Plätzen und verfolgte ihren Weg zu den Schlafsälen und Gemeinschaftsräumen. „Bitte folgt mir. Ich bin Vertrauensschülerin.", rief Gemma über ihre Schulter hinweg, während die Slytherinschüler der jüngeren Jahrgänge ihr in die Kerker folgten.

„Also, Daphne.", flüsterte Aria und stupste ihre Freundin in die Seite. „Wer ist Sirius Black?" Wieder einmal setzte Daphne zum Sprechen an, doch die Slytherin wurde unhöflich von einen ihrer Mitschüler unterbrochen. „Aria, sag bloß nicht, du hast noch nie etwas von Sirius Black gehört?", verwundert hob Blaise Zabini die Augenbrauen und starrte die schwarzhaarige Slytherin mit seinen dunklen Augen an. „Verzeih mir Blaise, aber nein, habe ich nicht.", entgegnete Aria und würdigte den Slytherin keines Blickes, während er ihnen hinterher schlenderte. „Sirius Black ist ein berüchtigter Massenmörder, der aus Askaban geflohen ist. Er hat Morde an zwölf Muggeln und den Zauberer Peter Pettigrew begangen.", erzählte Blaise. „Und wenn man aus Askaban fliehen kann, das mag schon was bedeuten. Es heißt, er sei auf der Suche nach Harry Potter und wolle hier ins Schloss eindringen. Deswegen sind auch die Dementoren hier."

Schnell wandte Aria den Kopf herum und musterte Blaise über ihre Schulter: „Auf der Suche nach Harry Potter? Wieso? Und wer soll dieser Pettigrew sein?" Ein Anflug von Arroganz umgab ihre Stimme und in ihren dunklen Augen funkelte eine eisige Kälte. Ihre Lippen presste sie angespannt aufeinander und verlor trotz dessen nicht den Blick auf die Vertrauensschülerin Gemma. „Es heißt Sirius Black habe die Eltern von Harry an Du-Weißt-Schon-Wen ausgeliefert und verraten. Jetzt soll Harry an der Reihe sein. Und Peter Pettigrew war einst ein Gryffindor, nach dessen Tod man nur noch einen Finger gefunden haben soll.", verkündete Daphne erstaunt und betrachtete ihre Freundin von der Seite.

Arias Augenpaar huschte zu Daphne hinüber und konzentriert beobachtete sie ihre zierlichen Gesichtskonturen. Irgendwie war dieses blonde Mädchen kein bisschen, wie eine wahre Slytherin, dachte Aria. Daphne war zwei reinblütig, aber kein bisschen listig, tückisch oder ehrgeizig. Langsam schüttelte das schwarzhaarige Mädchen den Kopf und verbannte die Gedanken an Daphne. Sie sollte sich über sowas nicht ihren Kopf zerbrechen und sich auf die Schule konzentrieren.

Doch, wie immer spät am Abend, schweiften Arias Gedanken wieder einmal zu einem anderen Thema. Niemand geringeres, als Sirius Black kam ihr in den Sinn, als sie abends bereits, in ihrer grünen Decke umhüllt, in ihrem Bett lag.

Was hatte es mit dem Massenmörder auf sich? Und vor allem, war er wirklich wegen Harry aus Askaban geflohen?

Tut mir leid, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieses Kapitel nur ein kleiner Lückenfüller ist... ich hoffe dennoch, dass es euch wenigstens etwas gefallen hat.

Liebe Grüße an dieser Stelle an alle! :-) 

[aktualisiert am 08.06.2016]

Secrets - Who am I?Où les histoires vivent. Découvrez maintenant