Kapitel 18 - Die Kammer des Schreckens

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Hallöchen! Die Kreativität hat einen kleinen Aufschwung erlebt und heute erscheint ein wenig längeres Kapitel, mal zur Abwechslung. Wundert euch bitte nicht, ich habe einen kleinen Sprung eingelegt und mir die Beschreibung zur Kammer des Schreckens gespart, zumal ich keine Lust hatte, Lockharts dämliches Getue auf dem Weg dorthin zu unterstützen. Ich hoffe, ihr findet das in Ordnung. Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!

„Ich glaube, er hat seinen Vergessens-Zauber gegen sich selbst angewandt.", verzweifelt schluckte Ron seinen Missmut über die Tatsache, dass er nun mit Lockhart auf der anderen Seite der Steintrümmer festsaß, runter. Der Professor hingegen lehnte überrascht an den kalten Felsbrocken und fragte sich, wie er hier herkam und wer er überhaupt war. „Bleib einfach, wo du bist Ron", riet Harry seinem Freund und schüttelte unbehaglich seinen Kopf. Er wusste, dass er Aria retten musste, allein sein Gewissen und sein Menschenverstand hatten es ihn immerzu eingetrichtert, regelrecht in seinen Kopf gehämmert. Ron hatte sich anfangs dagegen gewehrt, einer Slytherin aus der Patsche zu helfen und betonte immer wieder, dass sie sich selbst aus dieser ungünstigen Lage befreien sollte. Doch Harry hatte all' seine Überredungskünste beisammen gesucht und konnte Ron damit überzeugen, dass es hier schließlich um Hogwarts ginge und nicht allein um Arias Person. Somit saßen sie hier unten nun fest. In den kalten Kellern, voneinander getrennt und in die Enge getrieben mit einem riesigen Monster als Gesellschaft. Harry nahm seinen ganzen Mut zusammen und lief wackligen Schrittes weiter. Erst als er vor dem direkten Eingang zur Kammer des Schreckens stand, hielt er einen Moment inne. Er sortierte seine Gedanken, bereitete sich innerlich darauf vor, was ihn hinter dem Eingang erwarten würde und atmete tief durch. Seine Muskeln spannten sich an vor Aufregung und sein Herz flatterte. Noch nie in seinem kleinen, kurzen Leben verspürte er so eine Angst. Klar, er hatte immer Angst wenn Onkel Vernon ihn schmerzhaft an den Ohren in die kleine Abstellkammer zerrte, aber das hier war was ganz anderes. Er musste nicht nur um sein eigenes Leben bangen, sondern um das vieler anderer mit. Und das war, zugegeben, ein ganz anderes Kaliber gewesen. Immer noch nichtsahnend, schlich er sich in die Kammer des Schreckens und ein langer, mit dunklen mamorgesteinerte Gang erstreckte sich vor ihm. Die riesigen Schlangenköpfe zierten den Weg nach vorne und das düstere Wasser plätscherte sanft vor sich hin. „Ein perfekter Ort für Slytherins", murmelte Harry vor sich hin und war erstaunt über den Ort, der sich vor ihm preisgab. Und er hatte Recht, normalerweise müssten Slytherins sich in diesem Teil des Schlosses heimischer fühlen, als nirgendwo sonst. Doch es war anders und das wusste er auch. Plötzlich erkannte Harry eine winzige Gestalt am Ende des langen Weges und er rannte so schnell, wie ihn seine kleinen Beine und Füße tragen konnten. „Aria!", rief er verzweifelt unter seiner unregelmäßigen Atmung. Der schwarzhaarige Junge kniete sich neben der Slytherin nieder, legte seinen Zauberstab ab und streichelte behutsam über ihren Arm. Doch ihre Haut war noch blasser, als sonst und sie fühlte sich völlig unterkühlt an. „Aria, bitte wach auf", flehte Harry und schüttelte an den Schulter von ihr. Doch auf einmal, glitt ein dunkler Schatten hinter Harrys zierlicher, knabenhafter Gestalt und dieser erschrak.

 „Oh, sie wird nicht aufwachen", redete der Schatten, der niemand geringeres als Tom Riddle war. Mit einem völlig desinteressierten Gesichtsausdruck stand er seitlich zu Harry und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. „Tom", flüsterte Harry überrumpelt. „Wir müssen sie hier rausbringen. Du musst mir helfen, der Basilisk ..." Harrys Worte waren nicht viel mehr, als ein Stottern, was über seine Lippen flog. „Der kommt nicht, wenn man ihn nicht ruft", presste Tom zwischen seinen Zähnen hervor, wobei kurz eine rote Flamme in seinen Augen aufloderte. Doch dann beruhigten sich seine Gesichtszüge wieder und er setzte wieder die gleichgültige Maske von vorher auf. Mit einer flüssigen Bewegung schnappte er sich Harrys Zauberstab und rollte ihn bedächtig zwischen seinen Fingerspitzen. Nun stand der kleine Junge auf und streckte fordernd seine Hand aus: „Gib mir meinen Zauberstab, Tom." Doch eben jener zog eine Augenbraue hoch und gab einen leisen, zynischen Lacher von sich: „Du hast es noch nicht verstanden, Harry." Langsam ging der Gryffindor einen Schritt zurück und ließ die Arme neben seinem Körper baumeln: „Was habe ich nicht verstanden, Tom?" Harry formte seine Augen zu Schlitzen und musterte Tom, versuchte jegliche Gefühle raus zu filtern, doch er fand nichts. Rein gar nichts. „Es war Aria, die die Drohungen an die Wände gemalt hat. Sie war es, die den Basilisk auf Schlammblüter gehetzt hat. Das war alles sie, nur ohne ihr eigenes Wissen. Deswegen konnte sie nichts sagen und hat sich selber über die Geschehnisse in Hogwarts gewundert. Das war alles sie", erklärte Tom zischend, den Zauberstab fest umklammert. Seine Stimme war schneidend und peitschte wie ein eisiger Wind in der Kammer des Schreckens. Harry hingegen schüttelte nur den Kopf: „So was würde sie nie machen." Wieder gab Tom nur ein abwertendes Lachen von sich: „Das hat sie aber und das nur, weil ich sie kontrollieren konnte. Jede Handlung, jeden Gedankengang, jedes Gefühl war unter meiner Kontrolle. Tragischerweise, bekam sie Angst vor der Macht des Tagebuchs und hat es in das Waschbecken der Mädchentoilette geworfen. Und was für ein Zufall, dort hast du es gefunden, aber nur, weil ich es so wollte!" Der bedrohliche Ton in Toms Stimme, jagte Harry eine Gänsehaut über den Rücken. „Aber das viel Wichtigere, was du nicht begriffen hast ist:", fuhr der dunkelhaarige Slytherin weiter, schwang Harrys Zauberstab und ließ leuchtend, rote Buchstaben, die Toms Namen schrieben, vor sich fliegen. Mit einigen Zauberstabzügen formte sich Tom Marvolo Riddle zu I am Lord Voldemort. Mit großen Augen betrachtete Harry das Spektakel. „Lord Voldemort ist meine Vergangenheit, meine Gegenwart und Zukunft", zischte Tom furchteinflößend. Erst jetzt verstand Harry, wer wirklich vor ihm stand. War er denn wirklich so blind gewesen, und erkannte nicht, wer hinter dem Namen Tom Riddle steckte? Es war der Mann, der seine Eltern getötet hat. Der Mann, der die ganze Zauberwelt in Angst und Schrecken hat leben lassen. Der Mann, der genau das wieder vorhatte. Noch ehe Harry handeln konnte, hörte er Parsel aus Toms Mund reden und zuckte zusammen. Der schwarzlockige Junge wandte sein ausdrucksloses Gesicht noch einmal zu Harry: „Der Basilisk wird in Kürze erscheinen und dann sind du und deine kleine Freundin verloren."

So endlich kommt unser lieber Freund Tom wieder ins Spiel. Was meint ihr? Kommen Harry und Aria ohne jegliche physiologischen oder auch psychischen Schäden davon? Oder plant unser netter Tom doch etwas in seinem Hinterstübchen?

Secrets - Who am I?Where stories live. Discover now