Kapitel 41 - Löwen, Schlangen und Dachse

493 38 10
                                    


Den nächsten Morgen schlürfte Aria erschöpft in die große Halle, um ihr Frühstück zu sich zu nehmen. Sie lag in der Hoffnung auf Draco zu treffen, um mit ihn über gestern zu sprechen. Aber die Slytherin wurde enttäuscht, denn nirgends war ein blonder Haarschopf zu sehen, der sonst immer aus der Menge hervorstach. Aria fühlte sich wie gerädert, ihr Kopf brummte und ihre Augen schmerzten vor Müdigkeit. Langsam ließ sie sich neben Blaise am Slytherintisch nieder, der sie heiter im Empfang nahm. „Guten Morgen, Champion", grinste er, während er sich Marmelade auf ein Brötchen schmierte. „Morgen", knurrte Aria unfreundlich und legte ihr Gesicht schläfrig in ihre Hände. Die Finger hatte sie in ihrem schwarzen Haar vergaben. „Hast du Draco zufällig gesehen?", fragte Aria an Blaise gewandt. Dieser schüttelte den Kopf: „Tut mir leid, du hast ihn knapp verpasst. Er war mit Daphne beim Frühstück und ist fünf Minuten bevor du gekommen bist mit ihr bereits zum Klassenzimmer gegangen." Aria stieß einen tiefen Seufzer aus. Sie wusste beim besten Willen nicht, warum die beiden ihr aus dem Weg gingen. Daphne war doch Arias Freundin, oder irrte sie sich? Und was war mit Draco? „Hast wohl nicht so gut geschlafen, hm?", hakte Blaise nach, biss in sein Brötchen und musterte Aria von der Seite. „Nein, habe ich tatsächlich nicht", antwortete Aria ächzend. Sie bemühte sich, dass ihre Augenlider nicht zufielen, so müde war sie. Die ganze Nacht hatte sie fast kein Auge zu bekommen. Immer wieder fiel sie lediglich in einen Sekundenschlaf. So fühlte es sich zumindest an. „Ich wäre froh, wenn Draco und Daphne wenigstens etwas Begeisterung aufbringen könnten, so wie du, verstehst du?", murmelte sie in ihre Hände. Ihr Magen drehte sich, als ob sie auf einem Hippogreif durch die Luft fliegen würde. Blaise sagte nichts, sondern ließ Aria reden. „Weißt du, ich habe meinen Namen da nicht eingeworfen. Echt nicht. Aber, dass zwei meiner engsten Freunde sich noch nicht einmal für mich freuen, ist nicht gerade ein schönes Gefühl. Ich meine, Daphne hatte gestern einfach ihre Vorhänge zugezogen und schlief", erzählte Aria und sog scharf Luft ein. „Das nervt echt", klagte Aria und stocherte lustlos in ihren Rühreiern. Blaise schien zu überlegen. „Ich kann gerne einmal mit ihnen reden, wenn du magst", bot Blaise der Slytherin an. Aria nickte dankend: „Danke, Blaise." Auch, wenn Aria Blaise nicht immer verstand, war sie froh, dass wenigstens er noch an ihrer Seite stand und sie unterstützte. Nie hatte sie gedacht, dass sie mit ihm so gute Freunde werden könnte. Kurz schielte sie zu Harry rüber. Sie müsste gleich noch mit ihm reden wegen des Turniers. Harry sah bei Weitem nicht besser aus als Aria. Seine Schultern hingen schlaff runter, die Augen waren aufgequollen und die Hände umfassten zitternd Gabel und Messer. „Entschuldige mich kurz, Blaise", sagte Aria und schlenderte rüber zum Gryffindortisch. Große, misstrauische Augen blickten ihr entgegen, als sie hinter Harrys Rücken stand. „Was will die denn hier?", angeekelt verzog Seamus Finnigan seine Mundwinkeln nach unten, während Neville erschrocken die Augen und den Mund aufriss. Harry, der sie bis zu jenen Moment nicht einmal bemerkte, wirbelte herum und lächelte Aria zaghaft an. Dann wandte er sich Seamus und Neville zu: „Wartet eben kurz." Verwirrt blinzelten sich die beiden Gryffindors an. Dann erhob sich Harry und schritt mit Aria den Gang zwischen Hufflepufftisch und Gryffindortisch entlang. „He, Potter und Rosewood, schaut mal!", rief ein Hufflepuff und tippte auf einen Anstecker, auf den Leuchtbuchstaben in knalligen Rot ihnen entgegen strahlten.

Ich bin für CEDRIC DIGGORY – den WAHREN Hogwarts-Champion!

„Und schaut mal, was der kann!", rief Hannah Abott, die ihren Mund sonst eher geschlossen hielt. Sie drückte mit den Fingern auf den Anstecker, die Schrift verschwand und dann erschienen leuchtend grüne Lettern:

POTTER UND ROSEWOOD STINKEN

Gehässiges Lachen ertönte von den Stühlen der Hufflepuff. Einige hatten Lachtränen in den Augenwinkeln und putzten sie sich mit den Fingern weg. „Sehr einfallsreich", zischte Aria, griff Harry am Ärmel seines Umhanges und zog ihn raus vor die große Tür, damit sie ungestört reden konnten. „Macht dir das gar nichts aus?", fragte Harry verwundert, das Gesicht war blass. „Bitte, Harry", brummte Aria. „Das sind Hufflepuffs. Die naiven Topfpflanzen können sonst nichts. Jetzt stehen sie einmal im Rampenlicht, was ihnen direkt von einem Gryffindor und einer Slytherin gestohlen wird. Die fühlen sich bedroht, weil wir im Gegensatz zu denen wenigstens etwas Talent im Umgang mit dem Zauberstab und Besen vorweisen können." Aria schnaubte verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust, während Harry bloß seufzte. „Lass und lieber über das Trimagische Turnier sprechen. Also, wann und was ist die erste Aufgabe?", fragend zog Aria eine Augenbraue hoch. Harry nickte: „Sie ist am zweiundzwanzigsten November. Eine genaue Aufgabe haben wir nicht bekommen. Nur, dass es um unseren Mut ginge."

„Na, da hast du ja als Gryffindor die besten Voraussetzungen. Zu euren Charaktereigenschaften gehört wohl der hochangepriesene Mut, nicht wahr?", feixte Aria den Potterjungen, der nun zornig drein blickte. „Hör doch auf mit diesen Vorurteilen! Ich werfe dir doch auch nicht vor, so listig und tückisch zu sein, dass du beim Turnier schummelst!", feuerte Harry ihr ins Gesicht. Aria hingegen grinste hämisch. Sie tippte Harry mit dem Zeigefinger an die Brust: „Mein Lieber, vielleicht hab ich genau das vor. Vielleicht will ich dich in Sicherheit wiegen, so dass du mir dein Vertrauen schenkst." Aria war keines Falls davon eingeschüchtert, dass Harry sie um einen Kopf überragte. „Erzähl keinen Stuss!", blaffte Harry und schlug ihre Hand weg. Die Slytherin lachte bloß: „Du hättest dein Gesicht sehen müssen!" Doch Harry war nicht wirklich zum Lachen zu Mute.

„Nun ja, danke auf jeden Fall für den Tipp", bedankte sich Aria und machte sich auf den Weg zum Unterricht. Sie hatte jetzt Wahrsagen bei Professor Trelawney, die ihr ständig in den Ohren lag, dass Aria etwas Schreckliches bevor stehen wird. Die Slytherin winkte jedoch immer wieder ab und langweilte sich über Trelawneys Beschwörungen. Aber Aria war trotzdem gespannt, denn wie im fast jeden Fach saß sie neben Draco. Wie würde wohl die erste Begegnung mit ihm verlaufen, nachdem der Kelch ihren Namen ausgeworfen hatte?

Nun, Harry und Aria scheinen sich wohl immer besser zu verstehen, aber ob das einer bestimmten Person so passen wird... 

Und was wird wohl in Professor Trelawneys Unterricht passieren?

Eine kleine Info: Ich werde diese Woche statt Sonntag, Samstag ein Kapitel hochladen, da ich ab Sonntag für zwei Wochen im Urlaub bin. In der Zeit werden, denke ich, auch keine neuen Kapitel hochgeladen, einfach damit ich mir eine Pause gönnen kann. Danach wird es wie gewohnt weiter gehen und die Updates finden wieder Mittwoch und Sonntag statt. 

Liebe Grüße an euch und vielen, vielen Dank für die 300 Votes, ich freue mich so! ♥ Das bedeutet mir sehr viel. 

Secrets - Who am I?Onde as histórias ganham vida. Descobre agora