Kapitel 40 - Von Beauxbatonsmädchen und Slytherinpartys

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Hatte Dumbledore gerade ihren Namen gesagt? Nein, das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Benommen schüttelte Aria ihren Kopf. Die Nackenhaare stellten sich ihr auf und jede Faser ihres Körpers versteifte augenblicklich. „Harry Potter und Aria Rosewood!", schrie Dumbledore durch die große Halle. Seine Stimme bebte vor Zorn, Angst und Verwunderung. Alle Augenpaare waren auf die Slytherin und den Gryffindor gerichtet, um zu sehen wie sie starr auf ihren Plätzen verweilten ohne eine Regung zu zeigen. Aria kam sich plötzlich so klein vor. Sie musste träumen. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Professor Snape und Professor McGonagall hatten sich von ihren Plätzen erhoben und waren hastig an Ludo Bagman und Professor Karkaroff vorbei gerauscht. Sie standen nun zur Rechten und Linken Dumbledores, wobei sie dem graubärtigen Professor dringlich etwas zuflüsterten. Aria wandte sich zu Draco um; hinter ihr saßen die anderen Slytherin in langer Reihe an der Tafel und starrten sie mit offenen Mund an. Einige von ihnen hatte die Mundwinkel nach unten verzogen und die Stirn grimmig in Falten gelegt. „Ich hab meinen Namen nicht eingeworfen", hauchte Aria paralysiert. „Das wisst ihr doch." Verzweifelt ließ sie ihren Blick über Daphnes Gesicht schweifen. „Daphne, du glaubst mir doch oder?", fragte Aria. Eine Unsicherheit hatte sich über sie gelegt. Doch die blonde Slytherin starrte nicht minder fassungslos zurück. „Harry Potter und Aria Rosewood!", rief Dumbledore. „Harry! Aria! Nach oben, wenn ich bitten darf!" Es klang weniger wie eine höfliche Bitte, als eine forsche Aufforderung.

„Geh schon", raunte Draco ihr zu. In seinen Augen spiegelte sich ein Ausdruck, den Aria nur schwer deuten konnte. Doch hauptsächlich sah sie Trauer, Besorgnis und Fassungslosigkeit. Zitternd richtete Aria ihren Körper auf, straffte die Schultern und erblickte nun den schwarzen Haarschopf des Potterjungens. Sie beobachtete wie er sich in seinem Saum des Umhangs verhedderte und kurz ins Stolpern geriet. Mit langsamen Schritten tastete Aria sich vorbei an ihren Freunden und den Schülern aus Durmstrang. Diese musterten sie mit scharfen Blicken und zogen alle samt ihre Augenbrauen erbost zusammen. Der Weg schien so weit weg, während Aria versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Doch diese bildeten ein unheilbares Chaos in ihrem Kopf, sodass ihr Schädel anfing zu brummen. Aber eine Frage brannte sich in Arias Gedächtnis ein. Warum sie?

Nachdem der schwere Gang unter Beobachtung hundert verschiedener Augenpaare vorbei war, standen Aria und Harry vorne nebeneinander vor Dumbledore. Der Professor blickte sie stirnrunzelnd an. „Nun... durch die Tür, ihr beiden", sagte Dumbledore. Er lächelte nicht. Stumm taumelten beide durch die Tür in den kleinen Raum, wo auch schon die anderen Champions verschwunden waren. In dem Raum hingen viele Gemälde an den Wänden und ein Feuer prasselte im Kamin, wodurch das Zimmer in zarten Rot- und Orangetönen getaucht wurde. Viktor Krum, Cedric Diggory und Fleur Delacour standen vor dem Kamin. Ihre Gesichter lagen halb im Schatten und halb im hellen Licht des Feuers. Fleur war die Erste, die die beiden bemerkte. „Was ist los?", fragte sie. „Sollen wir zurück in die 'alle?" Keiner von den beiden wusste, wie sie es erklären sollten. Beide standen verdattert da, klappten ab und zu den Mund auf, um etwas zu sagen, doch kein Wort floss über ihre Zungen. Plötzlich wurde die Tür aufgeschlagen und Ludo Bagman stürmte in den kleinen Raum. Mit einer flinken Handbewegung packte er sowohl Harry als auch Aria am Arm und zog sie vorwärts, näher an die anderen Champions heran. „Unglaublich!", murmelte er mit einem Hauch von Begeisterung. „Absolut unglaublich! Meine Herren... meine Dame. Darf ich Ihnen – so unfassbar wie es klingen mag – den vierten und fünften Champion des trimagischen Turniers vorstellen?" Bagmans Lippen formten sich zu einem großen Grinsen. Viktor Krum richtete sich auf. Seine markante Figur wirkte jetzt noch bedrohlicher und eindringlich bohrte er seine Augen in Harrys und Arias Gestalt. Cedric schien verwirrt. Fleur hingegen lächelte und warf ihr silberblondes Haar in den Nacken. „Ah, sehr lustiger Wieds, Miester Bagman", sagte sie lächelnd. „Witz?", echote Bagman. „Nein, nein! Keineswegs!" Jetzt verfinsterte sich auch Fleurs Miene. „Was soll das? Gleich drei Champions für 'Ogwarts?", beschwerte sie sich und stapfte empört mit dem Fuß auf den Boden. „Es ist höchst erstaunlich", sagte Bagman und rieb sich das Kinn. „Aber der Feuerkelch hat nun einmal Harrys und Arias Namen ausgegeben... und es steht in den Regeln, sie sind verpflichtet am trimagischen Turnier teilzunehmen."

Secrets - Who am I?Where stories live. Discover now