Kapitel 23 - Im verbotenem Wald

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„Da bist du endlich!", lächelnd strich Aria sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und drückte Draco an sich zur Begrüßung. Das Slytherinmädchen spürte, wie ein Geruch nach Wald und Wiesen in ihre Nase stieg und ihr war direkt klar, dass es Draco war, der so herrlich nach frischem Moos und Regentagen roch. Das war ihr vorher noch nie aufgefallen, vielleicht da sie ihn noch nie zuvor in eine enge Umarmung geschlossen hatte. „Können wir?", mit ihren großen, dunklen Augen schaute sie zu Draco hoch. Er war gewachsen, bemerkte sie. Auch das fiel ihr erst auf, als sie so dicht neben ihm stand. „Gerne.", war die knappe Antwort des Slytherins und er hielt ihr galant den Arm hin. Aria schenkte seiner Geste einen kurzen Blick und hakte sich dann bei ihm ein. Auch ihm huschte ein zaghaftes Lächeln über die Lippen.

„Es ist schön, dass Dumbledore und Snape uns ihre Erlaubnis für diesen nächtlichen Ausflug gegeben haben, findest du nicht auch?", fragte Aria ihren Hausgenossen und zusammen stampften sie durch das hohe Gras auf dem Weg zum verbotenen Wald. Das schwarzhaarige Mädchen wickelte sich ihren grünen Slytherinschal noch dichter um den Hals. Auch, wenn es erst September war, pfiff den beiden ein eisiger Wind um die Ohren. „Ich hoffe nur, wir stoßen auf nichts Gefährliches.", redete Aria weiter, da von Draco keine Antwort kam. Er war still heute, zumindest stiller, als sonst. Es wirkte, als wäre er in seine eigene Gedankenwelt abgeschweift. Doch dann führte er die Konversation fort: „Aria, du beherrscht die Verteidigung gegen die dunklen Künste nahe zu perfekt." Ein Räuspern entglitt Arias Lippen und sie lachte. „In Ordnung, dein Talent ist perfekt.", schmunzelte Draco und verdrehte spielerisch die Augen. Mittlerweile waren die Zaubertrankpartner im verbotenen Wald angekommen.

„Also?", hakte Aria nach und zog eine Augenbraue hoch. „Also was?", fragte Draco verwirrt und seine eisgrauen Augen strahlten ihr in der Dunkelheit entgegen. „Weißt du, wie so ein Mondstein aussieht?", antwortete die Slytherin mit einer Gegenfrage. Abrupt blieb Draco stehen und schenkte Aria einen irritierten Gesichtsausdruck: „Du willst mir sagen, wir suchen nach einem Mondstein und wissen nicht, wie er aussieht?" Das Mondlicht tauchte die beiden in einen nebelhaften, grauen Schleier. Dem schwarzhaarigen Mädchen entglitt ein mädchenhaftes Kichern und sie zwickte Draco in die Seite: „Du müsstest mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich nie unvorbereitet bin.", feixte sie Draco und lächelte ihn an. Aria stellte fest, wie erwachsen und markant Dracos Gesichtszüge geworden waren. Mit einem Male dachte die schwarzhaarige Slytherin, sie wäre die ganze Zeit über blind gewesen. Hatte sie denn nicht beachtet, wie reif Draco aussah? Ein anderer Haarschnitt, die Lippen voller und geschwungener, die Augen strahlten in einen stürmischen Grau und er war gewachsen. Verlegen durch den langhaltenden Blickkontakt wandte sie ihre Augen von Draco und mit schlendernden Schrittbewegungen führten die beiden ihren Weg fort, um nach dem Mondstein zu suchen. Immer noch war Aria bei Draco unter dem Arm eingehakt. „Erzähl mir, wie er aussieht.", forderte Draco und zog die Slytherin näher an sich ran, da er ihr Zittern bemerkte. „Nun ja, Mondsteine sind in der Regel ovalförmig und haben einen zarten, blauen Glanz. Außerdem schimmern sie im Mondlicht besonders stark, was ihnen letztendlich auch den Namen verpasst hat. Er wird auch Adular genannt. Ich persönlich finde dieses Synonym sehr schön. "

Beeindruckt hob Draco die Augenbrauen hoch: „Nicht schlecht." Lachend sah Aria zu ihm hoch und fragte: „Was ist nicht schlecht?" Noch immer gingen sie, auf der Suche nach dem Mondstein, durch den verbotenen Wald, wohlwissend welche Gefahren hinter jedem Baum stecken könnten. „Dass du so viel weißt, ist nicht schlecht.", grinste Draco. „Ist alles nur Buchwissen.", sagte die Slytherin mit einer gespielten Bescheidenheit und stapfte weiter über die Wurzeln der hohen Mammutbäume.

„Übrigens bin ich Granger und dem Wiesel im Flur begegnet, als ich zu Snape wollte. Das Schlammblut hat mich beleidigt.", zischte Draco und runzelte erbost die Stirn, als er sich an den Vorfall von heute Nachmittag zurück erinnert. „Was hat sie gesagt?", fragte Aria fauchend. Auch sie hegte eine gewisse Abneigung gegen dieses besserwisserische Gryffindormädchen. Kopfschüttelnd gab der Slytherin Aria eine Antwort: „Das kleine Schlammblut hat mich Ratte genannt und gemeint, mein Blutsstatus wäre nichts wert. Die hat doch keine Ahnung mit ihren dummen Muggleeltern." Ein Kloß bildete sich in Arias Hals. Draco hatte noch keine Ahnung, dass Arias Mutter ebenfalls ein Muggel war. Auch, wenn er sie schon mal gesehen hatte, im Laden im zweiten Schuljahr, hatte er dennoch nicht die leiseste Ahnung. Bei der Erinnerung wurde sie ganz blass im Gesicht. Sie musste es Draco irgendwann beibringen, nur nicht jetzt. Sie wollte diesen ungestörten Moment mit ihm nicht vermasseln und verschob die Beichte auf ein andermal. Schnell verdrängte sie den Gedanken an ihre Mutter. „Lass mich das regeln.", teilte Aria dem Slytherin mit, mit dem Willen, dieser Granger mal gehörig die Meinung zu geigen. Niemand würde so mit ihren Freunden umgehen!

Plötzlich bemerkte Aria ein Funkeln in einem Erdloch und löste sich aus der engen Geste. „Hier ist einer!", triumphierend griff Aria nach dem funkelnden Mondstein und hielt ihn in die Luft.

„Perfekt.", jubelte Draco und zog seine Hausgenossin in eine herzliche Umarmung. Beide lachten fröhlich, da sie glücklich waren wenigstens eine Zutat für ihren Trank zu haben. Schnell verstaute Aria den Mondstein in einen kleinen Beutel, den sie mit sich trug.

Doch plötzlich riss ein lautes Heulen Aria und Draco aus ihrer engen Umarmung. 

Und Leute, was meint ihr, passiert als Nächstes? Woher kommt das Heulen? Und wie wird Aria es Hermine heimzahlen? Habt ihr ein paar Ideen? 

Ich habe mich dazu entschieden, so gut es geht, alle 3 Tage ein neues Kapitel hochzuladen. Ich hoffe, das ist in Ordnung für euch. 

Secrets - Who am I?Where stories live. Discover now