¥ Chapter 38: Das Aufeinandertreffen ¥

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{{ Würdest du bitte deine dreckigen Pfoten von meiner Freundin nehmen? }}

Ich weinte schon so lange, dass mich hämmernde Kopfschmerzen plagten und ich so müde wurde, dass ich mich am liebsten einfach in den Matsch gelegt hätte, um zu schlafen.
Mir war eisig kalt, klar ich hatte auch nichts als diesen beschissenen Pulli an, der viel zu sehr nach Hal roch und mich fast sekündlich schmerzhaft an ihn erinnerte. Ich wusste nicht was mit meinem Handy war oder wo es sich befand, was hieß, dass ich nicht mal meine Mutter anrufen konnte, damit sie mich abholte. Ich war einfach gesagt; am Arsch der Welt und würde Stunden zu Fuß nachhause brauchen. Es gab hier nichts ausser einer verlassenen Straße, Wald und stürmischen Regen der mir die Sicht erschwerte. Ich war jetzt mutterseelenallein mit meinen erdrückenden Gedanken, bis ich nach einer gefühlten Stunde hinter mir endlich einen Motor aufjaulen hörte und mich gen Himmel dankend an den Straßenrand stellte und den Daumen hochhielt. Doch als ich den Wagen erkannte der angefahren kam, senkte ich den Daumen hastig wieder und rannte ohne groß drüber nachzudenken in den tiefen Wald hinein.
,,MACY! HÖR ENDLICH AUF MIT DEM SCHEISS! LASS MICH DICH WENIGSTENS NACHHAUSE FAHREN!" Schrie Hal aufgebracht, aber ich lief einfach weiter, während mir die Tränen aus den Augen rannen. Er sollte mich endlich in Ruhe lassen!
,,So! Endlich hab ich dich, du tust jetzt was ich dir sage, ansonsten werde ich dich nicht länger verschonen und es wird dir leidtun mir nicht gehorcht zu haben." Hal packte mich um die Hüfte und schmiss mich achtlos auf seine Schulter. Ich strampelte und kratze ihn, ich schlug ihm auf den Kopf und zog an seinen Haaren, aber er hielt mich weiterhin eisig fest ohne sich aufzuregen oder gar einen Mucks von sich zu geben. Er schmiss mich auf die Hinterbank seines Autos und verschloss die Türen. Ich schlug gegen die Fenster trat gegen die Türen aber Hal ließ sich nicht beirren. Scheiß Wichser!
Nachdem er sich hinters Steuer setzte, begann ich gegen seinen Sitz zu treten, aber alles was er tat war den Sitz soweit nach hinten zu schieben, bis ich keinen Platz mehr hatte um die Beine zu bewegen. Den Rest des Weges ignorierten wir uns und ich erwischte mich zweimal dabei wie ich ihn heimlich musterte. Zwei Mal fiel mir sein düsteres Gesicht auf, seine zusammengebissenen Zähne, der feste Händedruck um das Lenkrad und die angespannte Haltung. Und ich erwischte mich zwei mal den Gedanken zu hegen ihm mein ganzes Leid auszusprechen, ihn zu umarmen, an mich zu drücken und nie wieder loszulassen, wofür ich mir selbst gern eine reinhauen wollte. Immer wieder rief ich mir in Erinnerung, was er getan hatte, dass er nicht dasselbe wie ich empfand und er Melody wollte und umging somit endgültig mich selbst zu verlieren. Als wir endlich vor meinem Haus hielten und Hal die Autotür wieder entriegelte, sprintete ich an ihm vorbei und in mein Haus.

,,Schatz was ist los?" Meine Mom kam sofort angelaufen als sie mich schluchzen hörte, aber ich rannte einfach in mein Zimmer und verschloß die Tür. Nach zwei Stunden in denen meine Eltern vergeblich versuchten mich zum reden zu bewegen, gaben sie es schließlich auf. Und das einzige woran ich denken konnte war, dass ich am nächsten Tag nicht zur Schule gehen würde.
Ich würde die Schule wechseln, Ich wollte Hal nie mehr sehen. Das würde mich nur noch mehr verletzten.
Als ich mich heulend und den Schmerz raussingend geduscht hatte und mich durch mein immer noch verwüstetes Zimmer zum Bett schlängelte, klingelte mein Handy.
Hä? Hatte ich es hier etwa vergessen? Wie es schien, ja. Ich hatte eine Nachricht. Ich merkte leider viel zu spät, dass sie von Hal war: Macy, morgen proben wir. Warte nach der Schule auf dem Parkplatz.

Hal.

Jetzt antwortete er mir auf diese blöde Nachricht, wegen der ich erst zu ihm gefahren war. Ich war sowas von wütend! Wie konnte er jetzt ans Proben denken? Gerade hatten wir uns noch ignoriert und er meinte jetzt echt, dass ich es morgen vergessen würde oder alles wie vorher war? Als ob! Meine Augen taten schon höllisch weh, wegen dem ganzen Abtupfen der Tränen und doch konnte ich nicht verhindern erneut anzufangen zu weinen.
Ich: Komme morgen nicht zur Schule. Steck dir dein Proben sonst wohin! Schrieb ich. Und dann klingelte mein Handy wieder.
Diesmal hatte ich eine Nachricht auf WhatsApp.
Nick: Hey Macy? Hast du heute Zeit? Und das war der Moment indem ich ausrastete. Ich schleuderte das Handy zu Boden und trat  ausser mir vor Wut ein Buch quer durchs Zimmer. ICH HASSTE MEIN LEBEN! brüllte ich in Gedanken. Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte, inspizierte ich mein Handy auf Schäden, welche ich glücklicherweise nicht fand und beschloss auf Nick's Frage zu antworten, dessen Timing das schlimmste war, das es gab.
Ich: Klar, ich muss mit dir reden. Es ist wichtig.
Heute würde es soweit sein. Heute würde ich meine Beziehung mit ihm beenden. Es reichte mir, alles reichte mir.
Mich hielt nichts mehr bei ihm und ich wollte erstmal nichts mehr von Jungs wissen.
Nick: Ok. Ich komme am Abend vorbei.
Gut. Sollte er doch.

Badboy Next DoorWhere stories live. Discover now