¥ Chapter 28: Verfallen ¥

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{{ Was ist los? }}

,,WAS IST LOS?" Schrie ich aufgebracht.
,,Hal?" Aber er antwortete nicht mehr. Sein Kiefer verspannte sich und er mahlte mit den Zähnen. Ich schluckte hart, denn jetzt runzelte er auch noch die Stirn. ,,Hal jetzt antworte endlich was-" ,,SEI STILL!" Getroffen warf ich mich in den Sitz zurück. ,,Warum bist du denn jetzt so sauer? Kannst du nicht einfach antworten und mir sagen was los ist? Vielleicht können wir das dann klären und-"
,,Es nervt, ok? Ich hab gerade keinen Bock zu reden. Glaubst du alles wird Friede-Freude-Eierkuchen, wenn wir reden?"
,,Wenn du wegen mir so wütend bist und du mir sagst weshalb, sicher. Aber dafür musst du eben mit mir sprechen, Hal! Woher soll ich denn wissen weshalb du mich plötzlich aus dem nichts anschreist?" Doch auch darauf erwiderte er nichts und ich war mir ziemlich sicher, dass er mir nicht mehr zuhörte. Ich beschloss solange Geduld zu haben, wie er sich entschied mit mir zu reden. ,,Es-, ähm, sorry. Ich wollte dich nicht so anmachen, Kleine." Entschuldigte er sich, nach ungefähr zehn Minuten plötzlich und mir sanken die Schultern vor Erleichterung.
,,Schon gut. Aber sag mir endlich was los ist. Was ist so schlimm daran, dass ich Nick von unserer Gruppe erzählt habe?" Ich sah Hal's Adamsapfel auf und ab hüpfen, als er seinen Mund öffnete. Zum ersten Mal seit ich ihn kannte, sah ich ihn sprachlos und er hielt den Kopf gesenkt. Am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen, aber dann würde mir böses schwanen das wusste ich.
,,Du treibst mich in den Wahnsinn." stöhnte er und raufte sich die Haare.
,,Ich werde es dir erzählen, aber es wird dir nicht gefallen, Schätzchen. Ganz und gar nicht." Auch wenn meine Neugier über alles andere siegte, war mir diesmal überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken daran was ich erfahren würde. Denn diese Sache schien selbst Hal, der für gewöhnlich schwer aus der Ruhe bringen war, anzuspannen.
Als wir River Falls erreichten stellte mir Hal ein Wasserglas hin und setzte sich mir gegenüber auf den weißen Sessel im Wohnzimmer. Er verschränkte die Finger ineinander und sah mir endlich wieder direkt in die Augen.
,,Ich bin gespannt", offenbarte ich und wappnete mich innerlich.
,,Sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt." Wiederholte er wieder und mir war ganz mulmig zu mute. Er kramte sich seine Zigarettenschachtel hervor und zündete sich eine von ihnen vor meinen Augen an.
,,Musst du jetzt wirklich Eine rauchen?"
,,Ja muss ich."
Ich verdrehte die Augen und sah ihm angewidert dabei zu wie er an ihr zog.
,,Ja okay, du hast mich gewarnt, aber jetzt will ich wissen was los ist." Von nun an würde ich mich nicht mehr abwimmeln lassen. Jetzt musste er Klartext sprechen. ,,Ich will, dass du alles weißt und verstehst, deshalb beginne ich von vorn."
,,Ja okay, ist gut." Ich blinzelte mehrere Male, als könnte ich dadurch besser verstehen. Das alles ergab so wenig Sinn.
,,Ich weiß wie du von mir denkst, von der Sache mit Nick und Melody. Dabei weißt du nicht mal einen Bruchteil." Verdutzt hielt ich die Luft an. ,,Was meinst du?", fragte ich unsicher, und Hal strich sich müde übers Gesicht, ehe er seine Hände ineinander faltete und starr irgendwo weit hinter mir sah. Es bereitete mir Sorgen.
,,Es begann alles an dem Tag, als ich herzog. Wie aus dem Nichts kam dieser Anruf. Die Nummer war mir unbekannt, deshalb ignorierte ich sie erstmals. Doch die Anrufe nahmen nicht ab. Irgendwann machte ich Bekanntschaft mit Nicolas." Sowas in der Art hatte mir Nick doch schonmal erzählt...
Ich entschied mich zurückzulehnen und genau hinzuhören, denn jetzt würde ich Hal's Perspektive der Dinge erhalten und irgendetwas sagte mir, dass das nicht schön werden würde.
,,Nicolas ist ein Lakai Arthurs, einem Mann mit dem man sich möglichst nicht anlegen sollte." Hal's Stimme wurde leiser, während es bei mir zu klingeln begann. Arthur? Die Begegnung von Hal und Nick damals auf der Party kam mir wieder ins Gedächtnis, bei der sich die beiden wegen eben diesen Mann gestritten hatten.
,,Kennst du ... kennst du Arthur?" fragte ich ängstlich. War er schonmal in Kontakt mit ihn gekommen?
Hal starrte neben mich aus dem Fenster als würde er in die Vergangenheit reisen.
,,Ja."
,,Woher? Hal wieso kennst du ihn?"
,,Entspann dich, Kleine. Tu nicht so als würdest du nicht wissen was ich hinter dem Rücken meiner Eltern tue." Und damit nahm er mir alle Luft aus den Segeln. Er lehnte sich jetzt ebenfalls zurück und sein Blick wurde dunkel und leer, während er den Rauch seiner Zigarette über uns in die Luft blies. Fasziniert beobachtete ich ihn dabei wie er den Stängel konzentriert zwischen seinem Zeige- und Mittelfinger drehte, wie er es immer tat.
Das Rauchen sah bei ihm tatsächlich verboten gut aus. Mein verklärter Blick fiel jetzt auf sein Grinsen welches sein Gesicht zierte und er erzählte weiter ...

Badboy Next DoorOù les histoires vivent. Découvrez maintenant