¥ Epilog ¥

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¥ Fünf Jahre später ¥

Alex

Bosten.
Ich war in Bosten und stand mitten auf dem Balkon von Hal und Macy's Haus und blickte zu meiner Familie hinab.
Der Anblick war durch und durch sehenswert.
Artur, Karlie, Bred, Dan, Lisa, Anna, Hal und Macy hatten sich in ihrem gigantischen Garten versammelt, um den Geburtstag von Anna zu feiern. Macy jagte Hal gerade mit ihrer Gabel, da er sie schon die ganze Zeit neckte und Dad spielte auf der Wiese mit Brutos, Macy's kleinem Terrier. Es war ein schöner Sommertag, die Sonne schien und der Wind brachte eine erfrischende Brise mit sich. Aber ich konnte mich nicht ganz so sehr freuen wie die anderen unten. Obwohl wir nach der Sache mit Layla so gut es ging versucht hatten, das was passiert war zu verdrängen, und uns als Familie ziemlich gut verstanden, fragte ich mich bis heute noch was gewesen wäre wenn meine Mutter noch lebte. Ich wusste genau, dass Dad sie ebenso wenig vergessen konnte wie ich. Er hatte sie geliebt und ich wusste, dass er es immer noch tat, egal was sie uns allen angetan hatte.
Und Macy und Hal so glücklich miteinander zu sehen, trug auch nicht gerade dazu bei, mir diese Familientreffen angenehmer zu machen. Auch wenn es jetzt fünf Jahre her ist, dass wir herausfanden ziemlich eng miteinander verwand zu sein, kann ich es immer noch nicht mitansehen wie sehr sie Hal liebt.
Wie sie ihn voller Liebe küsst, ihn berührt, als wäre es jedes Mal wieder ein Erlebnis. Und obwohl ich Hal immer noch so sehr schätze wie früher als ich noch Chris war, konnte ich es nicht verhindern ihn mit neidischen Blicken zu durchbohren.
Seufzend wandte ich mich um und betrachtete mich in dem frischgeputzten Fenstern des Hauses. Ich sah einen groß gewachsenen jungen Mann, dessen dunkelblonden Haare sich im seichten Wind hin und her wiegten. Seine Augen waren leer und matt. Er war unglücklich und unzufrieden. Obwohl er Erfolg als Manager eines Großunternehmens und tonnenweise Geld hatte, nachdem er sich vom Drogengeschäft verabschiedet hatte, gab es nichts, dass ihm Freude bereitete.
Ich sah erneut hinunter auf das schräge Bild meiner Familie hinunter. Sie hatten sich irgendwie zusammengerauft und stellten trotz allem das perfekte Abbild des Imperfekten dar.
,,Alex, komm runter!" Rief jemand plötzlich und ich erblickte Anna die mich entdeckt hatte und stürmisch zu mir rauf winkte.
,,Ich komme." Rief ich zurück und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.
Ich würde runtergehen und weiterhin so tun, als würde ich mich wohl fühlen. Unter all den Menschen die so taten, als wäre alles gut.
Ich lehnte mich auf das Geländer und ließ meinen Kopf in meine Hände fallen.
Es war doch alles zum kotzen.

,,Hey, was ist los?" Fragte Anna die mit einemmal direkt hinter mir stand.
,,Ach nichts, es ist alles gut, ich wollte nur eine kurze Auszeit." Log ich und lachte um meinen harten Unterton zu überspielen.
,,Hör auf mich anzulügen. Erzähl schon." Anna stieß mich leicht an und ihre grünen Augen waren so voller Mitgefühl, dass ich es einfach freiheraus sagte.
,,Ich frage mich was wir hier alle tun. Nichts ist so toll wie wir es uns versuchen vorzumachen. Egal wie lange Macy's Entführung und Laylas Tod auch zurückliegen mögen, Hal's Beinahe-Tod oder Karlies Lüge, dass Hal Bred's Sohn wäre, wir werden das nie vergessen können. Warum sitzen wir dann alle zusammen mit den Personen die uns am meisten verletzt haben und tun, als würde es uns prächtig gehen, wieso?" Anna seufzte und legte mitfühlend einen Arm über meine Schulter.
,,Weil es genau das ist was eine Familie tut, Alex. Wir verzeihen uns alles und machen weiter. Oder würdest du dich jetzt noch, nach allem was dein Vater dir angetan hat immer noch von ihm abwenden wollen? Obwohl du ihm verziehen hast? Weisst du Alex, es gibt einfach Sachen die einem nicht gefallen und es ist in Ordnung, wenn du dich nicht mit ihnen auseinandersetzten willst, aber manche Dinge sind einfach wie sie sind." Ich nickte und sah sie mir genauer an. Sie war wirklich ein Engel ohne Flügel und ich war froh, dass sie ein Teil meiner Familie war.
,,Ich glaube du solltest mit runterkommen, es sieht so aus als wollten sie meine Geburtstagstorte anschneiden und das werde ich nicht zulassen. Das ist meine Aufgabe." Während Anna wieder hinunterlief, sah ich ihr schmunzelnd hinterher.
Sie hatte recht. So etwas tat eine Familie nun mal.
Und ich musste auf Layla vertrauen. Irgendwann würde auch ich meine große Liebe finden. Irgendwann könnte ich vielleicht akzeptieren, dass ich und Macy niemals zusammen sein hätten können und selbst glücklich werden.

Ich sah ein letztes Mal auf das Szenario im Garten.
Auf Macy, die noch schöner war als damals, noch reifer, glücklicher und befreiter. Und ich wusste, das dies nur der Fall war, wenn Hal bei ihr war. Sie liebte ihn, und das war wohl auch der Grund, warum sie direkt nach ihrem Abschluss mit ihm hierher nach Cambridge gezogen war, weil er dort zur Harvard Universität ging. Sie hatte alles stehen und liegen gelassen, und war mit ihm mitgegangen. Sie hatte sich hier mit ihm ein Leben aufgebaut, hatte eine Ballettschule eröffnet und bald wäre Hal mit seinem Studium fertig und sie hatten geplant ein Kind zur Welt zu bringen. Wenigstens liebte er sie genauso doll.
Es war einfach klar, man brauchte ihn mur anzuschauen.
Seine Blicke die Macy immer und überallhin folgten, die einfach jedesmal ihre Zustimmung suchten, egal was er vorhatte, seine heimlichen Blicke in ihre Richtung und sein Lächeln, dass er nur benutzte wenn er sie erblickte oder bei etwas tollpatschigen erwischte, ohne dass sie wusste, dass er es gesehen hatte.
Ich fasste einen Entschluss. Ich würde mir ein letztes Mal dieses Bild von oben ansehen. Denn in weniger als einer Minute würde ich mit ihnen dort unten stehen, lächeln, mit feiern und versuchen zu vergessen. Ich wollte ein Teil von ihnen sein.
Und kein Außenseiter der nur bedauernd von oben zu sah.
Das konnte jemand anderes übernehmen.
Als ich unten ankam, wurde ich stürmisch von Macy umarmt.
Hal kam kurz darauf hinzu und klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter, obwohl ich das Zucken in seinen Augen sah nachdem ich die Arme um seine Liebste legte.
,,Komm alter, jetzt gibst Torte." Sagte er und schenkte mir ein echtes Lächeln. Ich sah noch einmal zu Anna die plötzlich von einem Conor im Smoking und Blumenstrauß überrascht wurde und lächelte dieses Mal wirklich. Denn Anna weinte vor Freunde und schloss ihren Freund in die Arme, was mich ziemlich berührte und mich ebenfalls mit Freude erfüllte. Dann wurde ich von einem Haufen Mädchen geschubst, die sich alle um Anna drängelten.
Das mussten ihre alten Schulfreundinnen sein. Ich schaute gen Himmel und bildete mir ein in den Wolken das Gesicht einer Frau zu sehen, dass mir aufmunternd zu lächelte.
Als ich blinzelte und genauer hinsah, war dort jedoch nichts mehr zu sehen, außer flauschig aussehender Nebel, aber ich fühlte mich besser. Zugehörig und ein Teil dieser Familie.
Und schon befand ich mich mitten im Getümmel in dem Anna steckte, als ich gegen jemanden stieß.
,,Hey, oh tut mir leid!"
Sagte ich und war plötzlich völlig verwirrt und bekam kaum ein Wort mehr heraus, nachdem ich in funkelnden Augen schaute.

,,Hey alles in Ordnung...i-ich bin Maya, freut mich dich kennenzulernen."

***

Es ist geschafft! Hal und Macy's Story is over.

Wow, wie das klingt...
Aber nun gut, jede Geschichte endet einmal und ich freue mich darauf eine neue Story anzufangen. Neue Charaktere zu erfinden, ausreifen zu lassen und euch hoffentlich mit dabei zu haben.

Ich weiß diese Story, ist vielleicht nicht die tollste, oder spektakulärste, sie hat immer noch viele Fehler, und ist kein bisschen Perfekt. Aber ich finde, dass sie ein ziemlich guter Anfang war um Wattpad richtig kennenzulernen.

Sie hatte keinen Plan, keine feste Struktur, da ich einfach drauf los geschrieben habe. Und auch wenn es nicht immer ganz so gut funktioniert hat, was zum Beispiel bedeutete, dass es mich sehr oft mit Blockaden gestraft hatte, sodass ihr teilweise Wochen auf ein neues Kapitel warten musstet, bin ich froh, dass ihr trotzdem da geblieben seid.

Und jetzt, möchte ich mich bei ALLEN bedanken die für dieses Buch gevotet, die mir Mut gegeben und es einfach lesen, oder gelesen haben, sogar nach meiner langen Auszeit.

Und denen, die ich meinen "ganz besonderen" Dank aussprechen möchte, sind:

UndercoverMiss , Sarah-com , andjeo1504 , dasmaedchendaslebt , SaveTheDarkness , didi31082001

Danke! Danke! Danke Leute!
❤️❤️❤️

Und bis bald!

Eure A.

Badboy Next DoorWhere stories live. Discover now