¥ Chapter 5: Ristorante Italiano ¥

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{{ BITTE NICHT! }}

Die Woche verging ziemlich schnell bis zum Freitag.
Wenige Stunden nach der Schule fand ich mich mit Ava, Cynth und Maya im Kino wieder.
Doch vom Film hatte ich nur wenig mitbekommen.
Denn das Essen mit Anastasia's Familie heute Abend spukte mir schon die ganze Zeit im Kopf herum. Ja, tatsächlich hatten meine Eltern spontan entschieden, dass sie und die Daltons die besten Freunde werden sollten und beschlossen gemeinsam auszugehen. Natürlich musste ich dabei sein. Aber nicht nur ich. Und das war der springende Punkt. Der Gedanke, mit Hal Zeit zu verbringen, ihn auch nur ansehen zu müssen, nagte heftig an mir. Diesen Typen, der in nur einer Woche bereits vier Mädchen an unserer Schule das Gehirn weggevögelt hatte, machte mich nicht nur immerzu zornig, auch widerte mich seine Gegenwart an.
,,Ich mochte den Film echt gern", offenbarte Cynth die auf Zustimmung wartete. Kurz danach kramte sie sich ihren pinken Lippgloss aus der Tasche, trug ihn sich auf die Lippen auf und besah sich anschließend prüfend im Spiegel der Kinotoilette, in der wir uns alle gerade herrichteten. Als nächstes zog sie sich eine Bürste aus der Tasche und kämmte sich die strohblonden Haare nach hinten, bis sie glänzend auf ihre Schulter fielen.
,,Ja, fand ich auch. Und was machen wir als nächstes?" Wollte Ava wissen, die fragend in die Runde blickte und währenddessen ihr weitausgestelltes Top richtete, das erstaunlich viel von ihrem Dekolleté freilegte.
,,Ich muss auf jeden Fall gleich erstmal nachhause. Treffen mit den Dalton's.", entgegnete ich und bändigte meine störrischen Locken indem ich sie zu einem Pferdeschwanz zusammenband.
,,Zum Glück ist Anastasia dabei, alleine mit Hal hätte ich es echt nämlich nicht ausgehalten."
,,Also ich finde es gibt trotzdem genug Grund sich zu freuen. Hal ist wirklich ganz fein anzusehen. Und ich finde es voll schön, dass eure Familien so eng sind. Meine Eltern hingegen sitzen lieber zu zweit auf dem Sofa, gucken fern und saufen dabei ein Bier", lachte Cynth und warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Ohne Frage sie war ebenfalls ganz fein anzusehen.
,,Gut, da wir alle fertig sind, können wir ja langsam los, oder?" Unterbrach uns Ava ungeduldig.
,,Ihr solltet euch wirklich freuen. Meine Eltern reden nicht mal mehr miteinander, wenn sie nachhause kommen.", merkte Maya an und warf einen genervten Blick zu Ava die sofort die Hände ergiebig in die Luft warf. Ich kannte Maya's Eltern ziemlich gut und mir war auch schon aufgefallen, dass sie nicht sehr gesprächig waren. Wenn ich bei ihr Zuhause war, wirkte es fast so als gingen sie sich aus dem Weg, das bestätigte sich jetzt.
,,Wieso eigentlich nicht?", fragte Cynth, sobald wir aus dem Kino waren und in der kühlen Abendluft nachhause gingen.
,,Ach, keine Ahnung. Sie lieben sich einfach nicht mehr so sehr wie früher und haben sich nichts mehr zu sagen. Ich glaube auch, dass sie nur noch zusammen sind, weil ich da bin und sie mir eine Trennung nicht antun wollen.", erklärte sie betrübt und blinzelte einpaar Tränen weg.
,,Dabei würde ich es voll verstehen. Ich könnte auch nicht immer auf dem hocken den ich mal geliebt habe." Das war typisch Maya, bestimmt ging ihr die Sache näher als sie tat. Ich nahm sie in den Arm und gab ihr für den Rest des Weges Halt. ,,Vielleicht solltest du mal mit ihnen reden." Riet ich ihr.
,,Ja, wenn das nur so einfach wäre."
,,Aber das ist jetzt nicht so wichtig. Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Josh? Ist wieder alles gut?" Ich seufzte, ich wollte ihr so gern helfen.
,,Das wird schon Maya. Ich bin mir sicher, dass sich deine Eltern auch gegenseitig nicht ewig was vorspielen können, so doof das klingt." Maya nickte und schien in Gedanken versunken. Wenig später zuckte sie mit den Schultern. ,,Vielleicht hast du Recht. Sie müssen untereinander einfach auch mehr kommunizieren, vielleicht sähe es dann anders aus. Aber jetzt erzähl schon von dir und Josh." ,,Naja viel gibt es nicht. Ich war vorgestern bei ihm um mit ihm zu sprechen, aber er war nicht da. Seine Eltern meinten, dass er momentan mehr als sonst trainiert, häufig bei Freunden schläft und fast kaum noch zuhause ist. Also bin ich wieder gegangen. Er soll sich bei mir melden, wenn er meint, sich dran zu erinnern, dass ich noch existiere." Schulterzuckend tat ich das Thema Josh und Macy ab. Ich war zwar traurig über die ganze Sache mit ihm, aber ich hatte keine Lust mehr, mich dauernd mit ihm zu streiten und auf das ganze Theater welches darauf folgte. Wenn er meinte mich nicht sehen zu wollen, dann würde ich mich ihm nicht weiter aufzwingen.
,,Das klingt ja gar nicht gut." Bemerkte Cynth und sah vielsagend zu Ava, die noch garnichts gesagt hatte. Sie war richtig in Gedanken versunken und die Gelegenheit musste ich einfach nutzen: ,,Ava!" Brüllte ich also und packte meine Freundin bei den Schultern. Ihre schreckhafte Zuckung war äußerst legendär und brachte uns alle zum lachen.
,,Ohhhh Mace, lass das! Du weißt genau, dass ich sowas hasse! Ich hätt mir beinah in die Hosen gemacht!", kreischte sie jetzt hysterisch und schlug mich gegen den Arm, weil ich immer noch lachte.
,,Ja, ist ja gut, ich weiß. Aber das konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Woran hast du eigentlich gedacht?" Wollte ich wissen, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte.
,,Ach, an nichts, dies und das. Nicht so wichtig. Sag mal können wir vielleicht am Samstag nach dem Footballspiel bei dir übernachten?" Fragte sie plötzlich aus heiterem Himmel. Maya und Cynth waren genauso verwirrt wie ich.
,,Äh, klar, ähm, aber wie kommst du auf einmal darauf?"
,,Nur so ..." erwiderte sie, merkte allerdings schnell, dass ihr das niemand abkaufte. ,,Na gut, also ich würde gerne deinen Nachbarn stalken." Gab sie schließlich zu und der Groschen fiel.
,,Du und deine Boys Ava! Also wirklich, irgendwann wird dir schon der Richtige begegnen. Einer der zu dir passt, wenn du nur mal aufhören würdest krampfhaft nach ihm zu suchen oder zwielichtigen Typen hinterherzulaufen die in keinster Weise vielversprechend wirken." Gab Maya von sich, aber unsere Freundin wollte davon nichts hören und schüttelte bloß vehement den Kopf.
,,Ich will Hal doch nur näher kennenlernen und ihr irrt euch, weil ich nämlich glaube, dass er mich mag." Verträumt blickte sie in den Himmel, als würde sie dort sein Gesicht sehen. Mein Gott, sie war ja so naiv und am liebsten hätte ich sie geschüttelt.
,,Ava, Maya hat recht! Er ist genauso schlimm und sexbesessen wie Conor, Max und Louis. Du weißt genau, dass er es in dieser Woche ordentlich hat krachen lassen. Er schläft so ziemlich mit jeder, willst du das dir das auch passiert?" Natürlich war ich besorgt um sie, aber ich wusste noch während ich die Worte aussprach, dass Ava mir kein Gehör schenkte. Alles was ich sagte prallte an ihr ab und sie verdrehte sogar die Augen. Das schlimme war auch noch, dass ich Anastasia gerade gestern versprochen hatte, dass keiner von uns etwas von Hal wollte.
,,Leute, ich weiß, dass er nicht gut für mich ist. Aber genau das ist doch der Sinn. Genau das reizt mich." Erklärte sie und wir alle blickten sie nur sprachlos an. Das war direkt gewesen.
,,Oh, achso." War alles was ich hervorbrachte, denn ihre Worte hatten mich geplättet und dann begann Cynthia laut auf zu quieken.
,,Ava ist in Hal Dalton verknallt!" Rief sie und Ava die perplex blinzelte sprang kreischend zu ihr herüber um ihr den Mund zuzuhalten. Die Frauen die aus der Toilette traten und an uns vorbeidrängten um sich die Hände zu waschen, betrachteten uns verstört, aber davon ließen sich meine Freundinnen nicht ablenken. Maya und ich genoßen das Schauspiel jedenfalls und lachten uns ordentlich einen ab, während Ava Cynthia vergebens zum schweigen zu bringen. Irgendwann ließ sie genervt von Cynth ab und richtete sich die blonden Haare.
,,Na und, selbst wenn, Hal ist eben der Wahnsinn." Und da ihr da niemand widersprechen konnte, ließen wir es genauso stehen. Ich hoffte nur, dass sie damit keine Schwierigkeiten bekommen würde ... und Anastasia.
,,Aber die Übernachtung steht. Natürlich nur, wenn ihr könnt." Beschwichtete ich Cynth und Maya die von Ava's aberwitzigen Plan einfach so ins kalte Wasser geworfen wurden und gar nicht die Möglichkeit hatten selbst zu entscheiden. Und damit kehrte wieder etwas Ruhe bei uns allen ein und wir machten uns auf den Weg nach draußen.
,,Ich würde echt gern, aber ich kann leider nicht. Klausur am Montag. Und da ich am Sonntag bei meiner Oma bin, hab ich nur nach dem Footballspiel Zeit zum lernen." Erklärte Maya entschuldigend.
,,Und ich muss auf meinen Bruder aufpassen. Sorry." Kam es von Cynth und ich nickte verstehend. ,,Gut dann muss ich mich eben allein um eine verknallte Ava kümmern." Seufzte ich gespielt hoffnungslos und kassierte einen Schlag von eben dieser.

Badboy Next DoorWhere stories live. Discover now