¥ Chapter 11: Ein ungewöhnliches Date ¥

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{{ Es ist mir egal was du von mir hälst, Rings. }}

Plötzlich stand der Samstag vor der Tür.
Gestern waren meine Eltern endlich aus Paris wieder nachhause zurückgekehrt, doch das war auch das einzig gute zur Zeit. Denn meine Mathe Note sackte immer weiter in den Keller und die Arbeit vor einer Woche hatte auch nicht gerade dazu beigetragen, dass ich Hoffnung bekam, das es mit mir und Mathe doch nochmal etwas werden könnte.
Ich hasste Mathematik und ärgerte mich, dass ich es selbst mit quälenden Stunden des Lernens nicht gebacken bekommen hatte, mir wenigstens eine Drei zu verdienen. Ich schüttelte die Gedanken an die blöde Arbeit beiseite und konzentrierte mich lieber wieder auf die Realität, in der ich gerade dabei war mir mit Ava ein geeignetes Outfit für das Treffen mit Nick rauszusuchen. Ich hatte beschlossen hinzugehen, vor allem, da Hal keine weiteren Anstalten gemacht hatte es zu sabotieren oder es anderweitig zu vermasseln. Außerdem versprach mir das Date mit Nicolas einen enormen Zuwachs an Informationen. Zum einen, warum er sich so im Streit mit Hal und seinen Freunden befand und zum anderen, warum dieser sich so für Nick interessiert hatte.
Genauso würde ich also gleich zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen, was mir mehr als recht käme, nachdem mich dieses Thema nicht mehr loslassen wollte.
,,Wie wärs mit diesem Top hier in Kombination mit der Jeans?" Ava hielt mir die besagten Kleidungsstücke an den Körper und betrachtete sie abschätzend. Ein schwarzes Top und eine schwarze Jeans. Einfach aber schick. Perfekt für mich. ,,Das sieht gut aus! Weil es draußen heute etwas kälter ist zieh dir noch die Jacke hier über und dann bist du ready."
,,Klingt gut." Erwiderte ich erfreut.
Brav befolgte ich ihre Anweisungen und warf mich ordentlich in Schale.
,,Und glaubst du Hal wird wirklich auftauchen?" Wollte Ava von mir wissen, während sie mir einen dezenten Lidstrich zog. Ich hatte sie natürlich in die Sache mit Hal eingeweiht, auch wenn ich wusste, dass das vielleicht nicht gerade vorteilhaft war. Doch sie war immer noch meine beste Freundin und ich glaubte, dass sie längst über ihn hinweg war, was es umso einfacher machte darüber hinwegzusehen, was damals zwischen ihnen geschah. Doch sie seinen Namen aussprechen zuhören, nachdem ich wusste wie sie ihn winselte ... gefiel mir immer noch nicht.
,,Ich hoffe vom ganzen Herzen nicht.", antwortete ich wahrheitsgetreu. Ihn irgendwo anzutreffen, wäre der Horror. Aber daran wollte ich gar nicht erst denken.
,,Sag mal Ava", begann ich wie beiläufig. ,,Kann ich dich mal etwas fragen?" Meine Gedanken schwirrten im Kreis herum und wollten sich nicht mehr ordnen lassen. Diese Frage könnte alles zwischen uns verändern oder aber auch nicht. Stell dich nicht so an, rief meine innere Stimme und ich gehorchte ihr. Meine Neugier siegte einfach immer und so zwang ich mir die unangenehme Frage über die Lippen.
,,Alles was du willst."
Meine Stimme zitterte nicht, obwohl mein Herz wie verrückt pochte, doch das erleichterte mich nicht gerade.
,,Also, nun ja. War ... war Hal dein- Erster?" Innerlich gab ich mir selbst eine Ohrfeige. Vielleicht war ich ja wirklich etwas prüde, aber wir hatten nie über so etwas gesprochen und obwohl ich Ava solange kannte, war es nach der Sache mit Hal, ohne es leugnen zu können, zwischen uns schwieriger geworden. Egal wie sehr ich die Sache zu verdrängen versuchte. Ava seufzte auf, ließ von meinen Haaren ab und lehnte sich gegen meinen Frisiertisch.
,,Nein." sie sah mich nicht an und spielte mit ihren rosalackierten Fingern. ,,Und ich bin auch ganz froh, dass er es nicht war. Jonathan war mein Erster." Oh. Jonathan also! Ihr Ex der sie durch die Hölle gezogen hatte. Der Typ der sie von einer Krise in die nächste geworfen hatte.
Ich wusste zwar nicht wieso, aber es fiel mir eine riesen Last von den Schultern und ich bemerkte wie ich einmal tief Luft holte, nachdem ich unbewusst den Atmen angehalten hatte.
,,Wieso, ähm ... wolltest du das wissen?" Fragte Ava jetzt, sichtlich skeptisch.
,,Ich weiß auch nicht." Und ich wusste es wirklich nicht. Vielleichte wollte ich einfach nicht, dass Hal Mädchen aus Lust und Tollerei einfach entjungferte. Für mich hatte das etwas mit Würde und Ehre zu tun, und zu wissen, dass er ihr das erste Mal geraubt hatte, in der Absicht sie danach einfach fallen zu lassen ... Ich weiß nicht es machte mich wütend.
,,Okay, jetzt beeil dich, aber! Du kommst sonst zu spät." Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und folgte mir schließlich hinaus. Ich wusste, dass sie nervös war, sie war nahezu aufgekratzt. Ob es an Hal lag oder die Erwähnung von Jonathan konnte ich nicht sagen, aber mir wurde etwas klar. Wir waren beide, obwohl wir 12 Jahre lang wie Schwestern gewesen waren, doch nicht so eng verbunden wie ich einst geglaubt hatte. Und so trennten sich unsere Wege an der großen Kreuzung, während ich mich auf den Weg zum Starbucks machte und sie sich auf den Weg zurück Nachhause.

Badboy Next DoorWhere stories live. Discover now