¥ Chapter 15: Das Ende einer Freundschaft ¥

1.3K 85 4
                                    

{{ Komm rein, es ist kalt. }}

,,Na Babe. Ich hab dir etwas zu Essen mitgebracht."
Begrüßte mich Nick erfreut, als ich vor seiner Tür stand. Ich hatte mich schnellstmöglich zu ihm auf den Weg gemacht. Und das zu Fuß, damit ich in Ruhe über alles nachdenken konnte.
,,Oh, YES!"
,,Komm rein, setzt dich ins Wohnzimmer, James ist auch da." Er sprach langsam und musterte mich genauestens, als er seinen Bruder erwähnte.
Mir war nicht ganz wohl James wieder zu begegnen, was ich bis heute ziemlich gut umgangen war. Der Gedanke, jetzt auf ihn zu treffen, bereitete mir ein schmerzhaftes Ziehen im Bauch. Nick bemerkte mein Zögern und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln zu, was etwas half. ,,Hey alles gut. Ich habe mit ihm geredet und es geklärt." Beschwichtigte er mich und küsste mich gleich noch einmal liebevoll.
,,Na gut." Schweren Herzens machte ich mich auf den Weg in mein Verderben.
,,Hey James." Sagte ich höflich sobald ich ins Wohnzimmer trat und setzte mich in Zeitlupe zu ihm an den Tisch. Ich beobachtete jede seiner Regungen, bereit zur Verteidigung falls nötig. Er sah zu mir auf und brachte doch tatsächlich etwas wie ein Lächeln zustande. Soweit so gut.
,,Hey Laura." Wow, eine Begrüßung ich war überra-
Äh, Moment, Laura? Wer zum Teufel war denn bitte Laura?
,,JAMES!" Ein wütender Nick kam ins Zimmer gestürzt, in beiden Händen hielt er sowohl Geschirr als auch Besteck.
,,Was soll das? Ich dachte wir hatten das alles geklärt! Du weißt genau das sie Macy heißt." James lächelte arrogant.
,,Ach, tu ich das? Tut mir leid. Bei all den Mädchen die du abgeschleppt hast, habe ich wohl den Überblick verloren." Spuckte er verächtlich in meine Richtung und stand auf. Er ließ mich und Nick ratlos stehen. ,,Es tut mir so unendlich leid. Ich habe echt geglaubt, nach unserem Gespräch würde er sich zusammennehmen. Ich habe mich wohl geirrt." Er besah mich mit einem schuldigen Blick und legte das Geschirr ab.
,,Hör auf dir die Schuld zu geben. Es ist allein seine. Lass uns einfach essen." Sagte ich und Nick atmete erleichtert aus.
,,Gut, ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass du jetzt gehen möchtest." Sagte er. ,,Ach was, von sowas lass ich mich doch nicht unterkriegen." Sagte ich und musste an Hal denken. Bei ihm fiel es mir deutlich schwerer nicht auszurasten.
Doch so langsam begann ich mir Sorgen zu machen. So wie James es darstellte hatte er die Schnauze voll von Nicks Beziehungen und allem was damit einherging. Ja, vielleicht hatte Nick viele falsche Frauen angezogen, doch sagte das nicht auch etwas über ihn aus? Zum Beispiel das er aus Fehlern nicht lernte?
Wenn das so war, konnte ich James verstehen und ich war zuversichtlich, dass wenn er erstmal merkte, dass ich gar nicht so schlimm war wie die anderen davor, das er mir gegenüber netter sein konnte. Denn ich würde Nick nichts tun.
Für den Rest des Abends machten Nick und ich es uns gemütlich und der anstrengende Tag war dann auch geschafft.
Gerade als ich so zur Ruhe kam, schossen mir plötzlich tausende Bilder vom heutigen Tage durch den Kopf, immer und immer wieder, unaufhörlich.
Die Verfolgungsjagd, Hal, sein Beim zwischen meinen, sein Duft, die Waffen, Hal wie er dem Kerl mit Bart die Waffe ins Gesicht rammte, ich schluckte heftig. Die plagenden Schuldgefühle wollten mich nicht loslassen. Was tat ich hier eigentlich? Warum tat ich so als wäre nichts passiert? Ich war in einem verdammten Bandenkrieg verwickelt worden, hatte eine Schießerei durchlebt und hatte nicht mal in Erwägung gezogen die Polizei zu alarmieren oder meine Eltern. Ich saß neben meinem ahnungslosen Freund und hätte ihm am liebsten alles erzählt, doch ich wusste das ich das nicht konnte. Was würde denn dann auch passieren?
Ich hatte es Conor schließlich versprochen und ich wollte nicht, dass Nick sich Sorgen machte und Hal womöglich köpfte.
Hal hatte eine Waffe, wenn nicht sogar mehrere, ebenso wie wahrscheinlich Conor und der Rest seiner Clique. Boah, ich konnte es trotzdem kaum fassen. Wenn Hal's Eltern das nur wüssten oder Anastasia...
Um mir wenigstens ein wenig von der Seele zu reden, berichtete ich Nick von dem Vorfall mit Hal und dem Kaffee, -wobei ich tunlichst darauf achtete, die Sache mit seinem Bein zwischen meinen, nicht zu erwähnen,- den nervigen Mädchen in der Schule, die Nick schamlos hinterher schwärmten und der Nachsitzsession.
Dabei blieben die Schießerei und die Verfolgungsjagd natürlich aus.
,,Hal ist so ein Widerling, ich wünschte ich wäre dabei gewesen, der hätte was erlebt. Ich hoffe, ich konnte deinen Tag noch einigermaßen retten." Nick lächelte jetzt und sah mir dabei tief in die Augen. Mein Herz machte einen schmerzvollen Sprung. Womit nur hatte ich ihn verdient? ,,Du hast ihn mehr als nur gerettet." Ich erwiderte seinen Blick und erntete dafür einen zärtlichen Kuss.
,,Soll ich dich morgen abholen?" Fragte er als wir wenig später in sein Auto einstiegen. ,,Wenn du willst. Was wollen wir danach machen?" Fragte ich, während ich mich anschnallte.
,,Ich würde gerne mit dir ins Kino, was sagst du?"
,,Oh gerne. Welchen Film willst du denn schauen?"
,,Stehst du auf Horrorfilme?" Eigentlich hasste ich Horrorfilme, aber ich zuckte die Schultern. Ich wünschte ich hätte einfach klar und deutlich ,,Nein." gesagt, denn Nick begann vielsagend zu grinsen. ,,Cool dann lass uns Insidious gucken." Ich wusste nicht was das für ein Film war, aber ich widersprach nicht und nickte. ,,Schön, dann gucken wir Robert - die Puppe des Teufels."

Badboy Next DoorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt